Neu: „Dok 1: Das Pleitevirus – Mein Job ist weg“ – Auswirkungen der Corona-Krise

Lisa Gadenstätter sucht die Menschen hinter den Schlagzeilen

Wien (OTS) „Rekordarbeitslosigkeit“, „schlimmster Wirtschaftseinbruch in der Nachkriegszeit“, „drohende Pleitewelle in nie dagewesenem Ausmaß“ – oft war Lisa Gadenstätter in den vergangenen Monaten mit besorgniserregenden Nachrichten konfrontiert. Doch wer sind die Menschen hinter den Zahlen und Schlagzeilen? Dieser Gedanke ließ sie nicht mehr los. Und so machte sie sich für die Neuproduktion „Dok 1: Das Pleitevirus“, die am Mittwoch, dem 3. Februar 2021, um 20.15 Uhr auf dem Programm von ORF 1 steht, auf die Suche nach Menschen, die durch die Pandemie wirtschaftlich in Schieflage geraten sind. Ihr Eindruck: „Ich durfte bei den Dreharbeiten zu diesem Film ganz besondere Menschen kennenlernen. Der Kampfgeist hat mir dabei am meisten imponiert – niemand denkt ans Aufgeben, ganz egal, wie schlecht die Lage ist. Sie sind alle fest entschlossen weiterzukämpfen, das finde ich sehr beeindruckend.“

„Dok 1: Das Pleitevirus – Mein Job ist weg“

Die neue „Dok 1“-Ausgabe zeigt anhand von Einzelschicksalen die alarmierende Entwicklung, die die österreichische Wirtschaft seit Beginn der Corona-Krise genommen hat. Dafür hat Lisa Gadenstätter über Monate hinweg u. a. folgende Menschen begleitet:

Mit viel Leidenschaft betrieben Maro Gruber und Karin Johne im niederösterreichischen Sierndorf das Landgasthaus Goldener Adler. Vor fünf Jahren haben sie das Haus gepachtet und ihr Erspartes in eine aufwendige Renovierung investiert. Der Einsatz hat sich gelohnt, der Umsatz stieg jedes Jahr, das Gasthaus ging gut – bis zum Lockdown im März 2020. Die große Krise kam für die beiden umtriebigen Wirtsleute, als die staatliche Versicherung den Goldenen Adler insolvent meldete. Doch sie konnten mit ihren Gläubigern eine Einigung erzielen und ihr Herzensprojekt weiterbetreiben – bis der zweite und dritte Lockdown folgten. Wie sollen sie bei geschlossenem Betrieb die vereinbarten Zahlungen einhalten?

Daniela Luschin ist alleinerziehende Mutter von drei Kindern und betreibt seit acht Jahren eine kleine Reiseagentur in Niederösterreich. Dort bietet sie maßgeschneiderte Urlaubstrips nach Asien und in den Mittleren Osten an und sicherte sich damit ein gutes Auskommen für sich und ihre Kinder. Aufgrund der Reisebeschränkungen hat sie seit dem Frühjahr 2020 allerdings keine einzige Reise mehr verkauft. Stattdessen ist sie gesetzlich verpflichtet, die bereits getätigten Zahlungen ihrer Kundschaft wieder zu retournieren. Panisch organisiert sich die Geschäftsfrau seither andere Jobs, die sie und ihre Kinder über Wasser halten sollen. Seit März arbeitet sie buchstäblich Tag und Nacht und ist mittlerweile am Ende ihrer Kräfte. Lisa Gadenstätter gesteht sie: „Ich bin massiv Burn-out-gefährdet, das steht außer Frage.“

„Komplett geschlossen“ hat der Nachtclub Sass im Herzen Wiens und damit seit fast elf Monaten keinen einzigen Cent eingenommen. Kosten wie Pacht, Strom und Wasser hingegen laufen munter weiter. Betreiber Gregor Imhof bringt es auf den Punkt: „Man braucht kein Mathematikprofessor zu sein um zu erkennen, dass das, was hier passiert, eigentlich Konkursverschleppung ist.“ Die Aussicht auf die Zukunft macht dem Herzblut-Gastronomen zu schaffen, denn es gibt schlicht und ergreifend keine, kann ihm doch niemand sagen, wann er seinen Club wieder aufsperren darf. Dramatisch ist die Situation auch für seine Angestellten – eigentlich vielmehr ehemaligen Angestellten, denn das Instrument „Kurzarbeit“ hat bei einen komplett geschlossenen Betrieb keinen Sinn, sodass Herr Imhof alle entlassen musste. Einer von ihnen ist Patrick Kutmon, der elf Jahre lang als Bar-Chef im Sass tätig war und trotz niedrigem Basiseinkommen dank hohem Trinkgeldanteil von diesem Job gut leben konnte. Dementsprechend niedrig fiel jedoch sein Arbeitslosengeld im Jahr 2020 aus, das seit Anfang 2021 aber ohnehin von Mindestsicherung abgelöst wurde – seither stehen dem Niederösterreicher monatlich nur wenige hundert Euro zur Verfügung.

Rückfragen & Kontakt:

http://presse.ORF.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.