NEOS zu Anschober: Wissenschaftliche Evaluierung im Juni kommt zu spät

Gerald Loacker: „Der Gesundheitsminister kann zwei Monate nach dem Lockdown nicht sagen, welche Maßnahmen gewirkt haben und welche nicht.“

Wien (OTS) „Dass Gesundheitsminister Anschober heute, exakt zwei Monate, nachdem das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Österreich komplett lahmgelegt worden war, in einer Pressemitteilung für ,die erste Junihälfte eine vertiefende wissenschaftliche Evaluierung der Corona-Pandemie in Österreich’ ankündigt, beweist, dass wir mit unseren Befürchtungen und unserer Kritik Recht hatten: Österreich war bisher im absoluten Blindflug unterwegs. All die einschneidenden Maßnahmen, die die Regierung getroffen hat, wurden weitgehend ohne wissenschaftliche Evidenz getroffen“, sagt NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker.

Loacker betont einmal mehr, dass NEOS den Lockdown am 16. März mitgetragen haben und bis heute für richtig befinden. „Das war zum damaligen Zeitpunkt absolut richtig und notwendig, um die weitere Verbreitung des Virus, die durch das untätige Zuschauen in Ischgl noch massiv befeuert wurde, zu stoppen. Völlig unverständlich ist jedoch, warum Kurz und Anschober die Maßnahmen Ende März trotz der damals sehr erfreulichen Entwicklung der Replikationszahl noch einmal verschärft haben – und von 100.000 Corona-Toten fantasiert haben, obwohl solchen Angst-Szenarien damals bereits jede wissenschaftliche Basis fehlte und die Gesundheitsexperten auch ganz entschieden vor einer weiteren Eskalation und den dramatischen Folgen für Gesundheit und Wirtschaft warnten.“

Für die Hunderttausenden, die durch den Lockdown ihren Arbeitsplatz verloren oder in Kurzarbeit geschickt wurden und vor den Trümmern ihrer Existenz stehen oder dadurch notwendige medizinische Behandlungen nicht machen konnten, sei es ein Hohn, so Loacker, „wenn das Ministerium heute, zwei Monate nach dem Lockdown, immer noch nicht sagen kann, welche Maßnahmen eine starke Wirkung und welche Maßnahmen keine Wirkung hatten, und sich dafür abfeiert, dass es erst ,in der ersten Junihälfte eine vertiefende wissenschaftliche Evaluierung der Corona-Pandemie in Österreich durchführen’ und ,auf Basis dieser Ergebnisse entscheiden’ will, ,ob wir das Tempo bei den Öffnungen erhöhen können’. Offenbar hat Anschober alle Zeit der Welt – der Rest Österreichs hat die nicht.“

Statt die Krise weiter gemächlich in die Länge zu ziehen und mit einmal aufmunternden, dann wieder furchteinflößenden Worten als Moderator zu begleiten, müsse Anschober jetzt endlich in die Gänge kommen, mahnt Loacker: „Die Regierung hätte längst großflächige Antikörpertests durchführen müssen, um sich ein Bild über die Gesamtsituation zu machen. Hat sie aber bis heute nicht gemacht. Spanien hat eine repräsentative Testung mit 60.000 Personen durchgeführt. Auf Österreich umgelegt müsste eine solche Studie rund 7.000 Antikörpertests umfassen, um gleich repräsentativ zu sein. Die Faßmann-Studie umfasste gerade einmal 270 Antikörpertests. Und das, obwohl in Österreich entwickelte Antikörpertests zur Verfügung stehen. Es ist höchst an der Zeit, sie nicht nur anzukündigen, sondern auch durchzuführen und endlich für wissenschaftliche Evidenz zu sorgen. Und dann müsste die Regierung endlich auch auf die Wissenschaft hören – und mit ihren faktenbefreiten Alleingängen Schluss machen.“

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