„Naturgeschichten. Spuren des Politischen“ wird am Freitag, 22. September 2017, ab 19 Uhr feierlich im mumok eröffnet

Wien (OTS) Die Ausstellung „Naturgeschichten. Spuren des Politischen“ befasst sich mit Darstellungen von Natur, die auf gesellschaftliche Prozesse und zeitgeschichtliche Ereignisse Bezug nehmen. Die Arbeiten unterlaufen sowohl die Vorstellung von Natur als geschichtsfreiem Raum als auch die Fiktion eines unveränderlichen, naturgegebenen Geschichtsbildes. Sie verdeutlichen in unterschiedlichen Themenfeldern den Wechselbezug von Natur und Geschichte jenseits romantisierender Natur- und Geschichtsverklärung. Auf drei Ausstellungsebenen spannt die Präsentation einen Bogen von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. In der Ausstellung zeigt sich, dass zeit- und systemkritische Kunst, die sich auf den Kolonialismus und seine Folgen, auf totalitäre Ideologien und kriegerische Konflikte sowie auf gesellschaftliche Veränderungen im Zuge politischer Systemwechsel bezieht, bis heute eine zentrale Bedeutung besitzt.

Zwei Außeninstallationen ergänzen die Ausstellung

Christian Philipp Müller bezieht sich mit seiner Arbeit „Drei Schwestern Korridor“ auf die Geschichte des Pflanzenimports als Aspekt der Aneignung fremder Kultur und Natur im Zuge kolonialer Eroberungen. Die drei Gemüsesorten Mais, Bohnen und Kürbis, deren gemeinsame Anpflanzung indianischen Ursprungs ist, sind im Rahmen einer begehbaren performativen Skulptur, im Außenraum vor dem Eingang des mumok zu sehen.

Während der Laufzeit der Ausstellung wird „The Tar Museum“ von Mark Dion im nahe gelegenen Naturhistorischen Museum Wien gezeigt. Die Arbeit enthält ausgestopfte und geteerte Tiere auf Transportkisten. Sie bieten ein Bild zerstörter Natur, das zugleich auf ein Wahrnehmungs- und Verdrängungsphänomen verweist: Es ist nicht nur der ökonomiekritische und auf ökologische Umweltkatastrophen zielende Aspekt, der hier zitiert wird, sondern auch der Umstand, dass erst das makabre Schwarz des Teers die Wahrnehmung des Todes bzw. des Tötens auslöst, nicht aber schon die Präsentation ausgestopfter Tiere selbst. Dieser Aspekt interessierte Dion besonders, hebt er doch die Verinnerlichung von Techniken der Musealisierung, Archivierung und Präsentation ins Bewusstsein, die dort Lebendigkeit vortäuschen, wo längst der Tod regiert.

„Naturgeschichten. Spuren des Politischen“ läuft von 23. September 2017 bis 14. Jänner 2018 im mumok.

Download und Einbindungsdetails unter:
https://www.apa-ots-video.at/video/772ef1a11063476eaef1a11063076e95

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