Museen endlich wieder offen – viele Aufgaben liegen noch vor uns

Mit 7. Dezember dürfen Museen dank des Einsatzes von Staatssekretärin Andrea Mayer wieder öffnen, es gibt jedoch zukünftig noch viele Aufgaben zu lösen.

Graz (OTS) Museen sind wichtige Orte des (kulturellen) öffentlichen Lebens. Aber auch ohne der herrschenden Pandemie gibt es für die Institution Museum und ihre Stakeholder viele Aufgaben zu lösen. Vieles trat durch die Coronakrise verstärkt zu Tage, anderes gilt es nicht aus den Augen zu verlieren.

Vermittlung ist der Herzschlag des Museums

Was Museen von anderen Institutionen unterscheidet, ist das Vorhandensein einer Sammlung. Über 100 Millionen Objekte lagern in den Depots der knapp 800 Museen. In Ausstellungen und Veranstaltungen dienen die Objekte als Informationsträger und Mittler von Geschichte(n). Der Herzschlag des Museums aber ist die Vermittlung. Sie erst erfüllt die Sammlung mit Leben. Dass gerade diese Berufsgruppe zurzeit besonders gefährdet ist, liegt aufgrund der geltenden Beschränkungen auf der Hand. Hinzukommen die oft prekären Anstellungsverhältnisse. Eine Förderung des BMKÖS für Kunst- und Kulturvermittlung über 200.000 € ist eine gute Überbrückungsmaßnahme. Langfristig aber müssen wir den Wert der Vermittlung institutionell wie nach außen vermehrt schätzen und dürfen diesen auch nicht an rein quantitativen Maßnahmen festmachen.

Neue Wertesysteme

Wie insgesamt es nun endlich Zeit und Gelegenheit ist, die Institution Museum aus den ökonomischen Fängen der Wirtschaftlichkeit dahingehend zu befreien, als die Qualität des Museums als Bildungs- und Forschungseinrichtung nicht (ausschließlich) an seinen Besuchszahlen festgemacht werden kann. Den Impact eines Museumsbesuchs, vermittelt oder nicht vermittelt, und dessen langfristigen Wert zu sehen, ist wichtiger, als Besuchshöchstgrenzen zu erreichen, die in nächster Zeit ohnehin nicht erreichbar sind, da anzunehmen ist, dass sich der Kulturtourismus noch länger nicht erholen wird.

Hier lohnt sich ein Blick auf regionale Museen, die schon immer das lokale Publikum im Fokus hatten und damit wahrhaft regionale Nahversorger sind.

#museumsforfuture

Daran anschließend gilt es auch, sich gemäß der Bewegung #museumsforfuture einem anderen institutionellen „Lebensstil“ zuzuwenden. Konzentration auf die Sammlung, Einladen des (lokalen) Publikums in einen zivilgesellschaftlich relevanten und offenen Ort, Nachhaltigkeit als wichtiges und gelebtes Thema in Ausstellungen, Vermittlungsprogrammen und in der Institution, die Herkunft der Objekte im Sinne einer transparenten Museumsarbeit offen legen und das Ende eines hierarchischen Bildungsbürgertums einzuläuten – das und vieles mehr muss unsere Museumsarbeit in den nächsten Jahren prägen.

Die Pandemie hat das Umdenken beschleunigt, wir müssen sehen, dass wir ein adäquates Tempo in der Umsetzung finden und dass wir diese wichtigen Aufgaben nicht (mehr) aus den Augen verlieren.

Wir öffnen unsere Türen …

… und arbeiten hinter den Museumswänden daran, insgesamt offenere Institutionen zu werden!

Wolfgang Muchitsch, Präsident, Museumsbund Österreich, Graz/Wien

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