Mehr Beteiligung durch Demonstrationen | Donau-Universität Krems, 28.09.2020

Die fünfte Welle des Demokratieradars legt ihren Schwerpunkt auf das Thema politische Partizipation

Krems/Graz (OTS)

(28.09.20): Die halbjährlich durchgeführte Studie Demokratieradar bescheinigt der österreichischen Bevölkerung auch während COVID-19 große Zufriedenheit mit der Demokratie. Bei der 5. Befragungswelle wurde speziell auf die politische Partizipation eingegangen und wie diese etwa mit Alter und Einkommen korreliert. Auffallend ist die verstärkte Teilnahme junger Menschen an Demonstrationen.

Zumindest auf die Demokratiezufriedenheit in Österreich scheint sich die Corona-Pandemie (vorerst) nicht negativ ausgewirkt zu haben: In der fünften Welle des Demokratieradars stimmten 90 Prozent der Aussage sehr oder eher zu, dass die Demokratie trotz Problemen die beste Regierungsform sei. Dieser Wert hat sich seit Beginn des Projektes 2018 kaum verändert. Für 15 Prozent der Befragten funktioniert die heimische Demokratie sehr gut, für weitere 64 Prozent eher gut – als Momentaufnahme eine leichte Zunahme gegenüber dem Herbst 2019. Die Befragungen für die Studie fanden zwischen Mai und Anfang Juli 2020 telefonisch und online statt.

Mehr Teilnahme an Demonstrationen

Die aktuelle Welle des Demokratieradars hat sich speziell mit dem Thema politische Beteiligung auseinandergesetzt. Dabei zeigt sich, dass – rückblickend vor allem auf 2019 bezogen – mehr Menschen bei Demonstrationen waren als noch 2017 und 2018. Insbesondere junge Befragte berichteten doppelt so oft, in den vergangenen zwölf Monaten bei einer Kundgebung gewesen zu sein. Hier dürfte die Fridays for Future-Bewegung Niederschlag gefunden haben. So betrug der Anteil bei den unter 30-Jährigen 27 Prozent. Der Vergleichswert in der gesamten Studie lag bei zwölf Prozent.

Wirtschaftliche Lage für politische Beteiligung wichtig

Auf welche Art und Weise Menschen konkret an Politik teilnehmen, schwankt naturgemäß zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen: Während etwa Personen gehobenen Alters stärker in Organisationen mitwirken, sind Personen unter 30 online deutlich aktiver. Ein Ergebnis zieht sich allerdings quer durch die gesamte Erhebung: Personen, die weniger Geld zum Leben haben, beteiligen sich weniger an Politik – oder können die vorhandenen Möglichkeiten schlicht nicht so nutzen wie Menschen, denen es wirtschaftlich besser geht.

Über das Demokratieradar

Das Demokratieradar ist eine halbjährliche Studie der Donau-Universität Krems und der Universität Graz, die in Kooperation mit Forum Morgen durchgeführt wird. Sie basiert auf einer Umfrage unter rund 4.500 Personen ab 14 Jahren in Österreich. Das Demokratieradar ist Teil des Austrian Democracy Lab (ADL), das seit Anfang 2018 den Zustand der Demokratie in Österreich analysiert und Vorschläge zu ihrer Weiterentwicklung ausarbeitet.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen des Demokratieradars finden Sie auch auf der Homepage www.austriandemocracylab.at.

Rückfragen & Kontakt:

Rückfragen zum Demokratieradar:
Dr. Flooh Perlot
7. Fakultät/Austrian Democracy Lab Universität Graz
Tel: +43 664 815 35 51
florian.perlot@uni-graz.at

Rückfragen zum ADL:
Dr. Christina Hainzl
Leiterin Research Lab Democracy and Society in Transition
Donau-Universität Krems
Tel.: +43 664 815 35 86
christina.hainzl@donau-uni.ac.at



Quelle

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