„matinee“ am 28. Jänner: Filmporträts über Gustav Klimt und Leo Fall

Außerdem: „Die Kulturwoche“ und „Ausflug ins Gestern: Alles Walzer – Der Wiener Opernball“

Wien (OTS) Das Jahr der Wiener Moderne, das heuer an die 100. Todestage ihrer bedeutenden Repräsentanten Gustav Klimt, Egon Schiele, Otto Wagner und Koloman Moser erinnert, würdigt der ORF mit zahlreichen Dokumentationen. So zeigt u. a. die „matinee“ am Sonntag, dem 28. Jänner 2018, um 9.05 Uhr in ORF 2 die Dokumentation „Gustav Klimt – Der Geheimnisvolle“ von Herbert Eisenschenk. Diese widmet sich nicht nur dem bedeutenden österreichischen Künstler, sondern erforscht auch die verschlungenen Wege der heutigen Rezeption seines einzigartigen Schaffens. Anschließend begibt sich Thomas Machos Filmporträt „Leo Fall – Vergessenes Enfant terrible der Wiener Operette“ (10.00 Uhr) auf die Spur eines der wichtigsten Operettenkomponisten im Wien und Berlin des beginnenden 20. Jahrhunderts. Nach „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen beschließt ein „Ausflug ins Gestern“ (10.50 Uhr) des Jahres 1960 mit dem Titel „Alles Walzer – Der Wiener Opernball“ den von Martin Traxl präsentierten ORF-Kulturvormittag.

„Gustav Klimt – Der Geheimnisvolle“ (9.05 Uhr)

Als Gustav Klimt 1862 in eine ärmliche Wiener Handwerkerfamilie geboren wurde, stand Europa am Beginn epochaler Veränderungen. Wien war zu dieser Zeit wie keine andere europäische Stadt der Nährboden für eine behagliche Gesellschaft, für die Kunst vor allem die Verwirklichung eines unschuldigen und harmlosen Traums bedeutete. Der hochbegabte Maler Klimt begann seine künstlerische Karriere zunächst mit der Fertigung dieser harmlosen Kunst, machte sich aber später u. a. als Mitbegründer der Secession einen Namen und leistete gegen die Kunst als Konsumgut heftigen Widerstand – ohne zu ahnen, dass sein eigenes Werk später zum Paradebeispiel perfekter kommerzieller Vermarktung geraten würde. Heute gilt Gustav Klimt zwar international als Superstar der Jahrhundertwende-Kunst, aber dennoch verbirgt sich hinter dem Klischee ein mehr oder weniger Unbekannter, gar Geheimnisvoller. Klimt hatte, wie eine Reihe anderer namhafter Künstlerkollegen, ein typisch österreichisches Schicksal zu erdulden. Über die Schmähung seines Werks und die Anfeindungen seiner Person hinaus brauchte es nach seinem Tod 1918 fast ein halbes Jahrhundert, bis man schließlich erkannte, dass Gustav Klimt weitaus mehr war als nur ein hochtalentierter Dekorationsmaler des Wiener Fin de Siècle. In seiner Dokumentation blickt Herbert Eisenschenk hinter die schillernde Künstlerpersönlichkeit.

„Leo Fall – Vergessenes Enfant terrible der Wiener Operette“ (10.00 Uhr)

Er verdiente Unsummen und hatte doch ständig Schulden. Seine Werke verkaufte er zwar bis London, New York und Rio, musste sich aber wegen seiner finanziellen Ahnungslosigkeit freiwillig unter Kuratel stellen lassen. Leo Fall, der verkannte und fast vergessene Starkomponist der 1910er und 1920er Jahre, war ein Genie und gleichzeitig ein Enfant terrible, ein ewiges Kind, das im Grunde nichts anderes interessierte, als Musik zu schreiben. Seine Operettenmelodien zählten zu den größten Hits ihrer Zeit und Werke wie „Der fidele Bauer“, „Die Dollarprinzessin“, „Die Rose von Stambul“ oder „Madame Pompadour“ waren Publikumsrenner.
In Thomas Machos Film erzählt Leo Fall, dargestellt von Robert Herzl, aus seinem verrückten Leben: In einem fiktiven Gespräch sinniert er über seinen unglaublichen Reichtum ebenso wie über seine Verschwendungs- und Spielsucht. Er erinnert an seine Triumphe und gibt tiefe Einblicke in sein Privatleben, das auch eine uneheliche Tochter, seine Entmündigung, und eine lebensuntüchtige, kokainsüchtige Ehefrau beinhaltete. Neben den Konkurrenten Lehár und Kálmán war Leo Fall aber vor allem der wichtigste Operettenkomponist inmitten eines aufregenden Geistes- und Kulturlebens im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts. Begleitet von Kommentaren der in alle Welt verstreuten Nachfahren Leo Falls, gewürzt mit Bühnenausschnitten und Anmerkungen von Musikkennern entsteht das faszinierende Bild eines Komponisten, der vom gegenwärtigen Musiktheater nach und nach wiederentdeckt wird.

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