„matinee“ am 24. Jänner: „Verdi und die Emilia Romagna“ & „Himmlische Stimmen – Das Erbe Farinellis“

Außerdem: „Die Kulturwoche“, „Ausflug ins Gestern: Schikurs in Seewiesen 1961“

Wien (OTS) Anlässlich des 120. Geburtstags von Giuseppe Verdi (27. Jänner) erinnert die „matinee“ am Sonntag, dem 24. Jänner 2021, um 9.05 Uhr in ORF 2, mit einem von Georg Madeja gestalteten Porträt der Reihe „Musikalisch – kulinarisch“ an das Werk des Komponisten und seine Lebenslandschaft: „Verdi und die Emilia Romagna“. Danach beleuchtet der von Clarissa Stadler präsentierte ORF-Kulturvormittag mit der Dokumentation „Himmlische Stimmen – Das Erbe Farinellis“ (9.45 Uhr) von Alessandro Scillitani die Entwicklung einer ungewöhnlichen Stimmgattung – von den barocken Kastraten zu den heutigen Countertenören. Auf „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr) mit Berichten und Tipps zum aktuellen Kulturgeschehen folgt zum Abschluss ein nostalgischer „Ausflug ins Gestern“ (10.50 Uhr) mit einem „Schikurs in Seewiesen 1961“.

„Musikalisch – kulinarisch: Verdi und die Emilia Romagna“ (9.05 Uhr)

Der Film ist ein opulent bebildertes musikalisch-kulinarisches Porträt Giuseppe Verdis und seiner Heimat zwischen Busseto und Parma – mit einem Ausflug zu den Opernfestspielen in Verona. Den Spuren Verdis folgend offenbart er Besonderheiten dieser Landschaft und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner und beschreibt ihre einfachen Gerichte und Spezialitäten, die schon Verdi liebte. Obwohl man ihn eher an den mondänen Plätzen seiner Zeit, in London, Mailand, Paris oder Wien erwartete, zog sich der erfolgreiche und damals schon weltberühmte Komponist bereits mit Mitte 30 in die Einsamkeit seines Landguts in Sant’Agata in der Nähe seines Geburtsorts Roncole zurück. Auf dem Land führte Verdi ein bodenständiges Leben und konnte sich hier ungestört dem Komponieren und seiner landwirtschaftlichen Leidenschaft hingeben. Er betrieb sein Gut ernsthaft, widmete sich der Viehzucht und sogar der Milchwirtschaft mit eigener Molkerei. Seine Gäste bewirtete er mit eigenen Produkten, manchmal sogar von ihm selbst zubereitet. Bis heute bietet die Emilia Romagna kulinarische Spezialitäten, die schon Verdi liebte. In Busseto findet die kulinarische Verbindung mit Verdi ihren absoluten Höhepunkt: Hier präsentieren sich nicht nur Weinflaschen, Käse und Würste mit Verdis Konterfei, sondern auch süße Delikatessen und allerlei Devotionalien. Auch die Hotels tragen den Namen mancher Operntitel.

„Himmlische Stimmen – Das Erbe Farinellis“ (9.45 Uhr)

Im Barockzeitalter waren berühmte Kastraten wie Farinelli, Senesino, Caffarelli und Carestini echte Superstars und ihre Mitwirkung bei der jungen Kunstgattung Oper war höchst erfolgversprechend. Seit den 50er Jahren im 20. Jahrhundert spielte der Trend zur „historischen Aufführungspraxis“ eine wesentliche Rolle bei der Wiederbelebung des einstigen Kastraten-Gesangs durch Countertenöre. Heute gibt es eine Reihe erstklassiger Countertenöre, die weltweit auftreten und, wie einst die Kastraten, Begeisterung auslösen und Opernhäuser füllen. Die Geschichte wiederholt sich, aber ohne den körperlichen Eingriff, dem Haydn und Rossini nur um Haaresbreite entkommen sind.
Max Emanuel Cenčić und Philippe Jaroussky, zwei Stars unter den derzeitigen Countertenören, erzählen u. a. wie Papst Sixtus V. mit seinem Frauen-Verbot auf der Opernbühne den Anstoß zu dieser Entwicklung gab. Die Kastraten führten Opern zum Erfolg, zuerst in Italien, dann in England. Händel und andere Unternehmer in diesem zwar riskanten, aber auch sehr einträglichen Geschäft versuchten, sich gegenseitig die berühmtesten Stimmen abspenstig zu machen – und ihre Honorare waren sagenhaft. So entstand eine eigenartige Konvention, die verlangte, dass ausgerechnet die Helden auf der Bühne in unnatürlich hoher Stimmlage sangen. Außerhalb des Vatikanstaats besetzte man selbstverständlich auch Frauen in Frauenrollen. Dazu äußert sich Andreas Scholl, der auch mit seinem „Cold Song“ zeigt, wie weit Sänger heute mit ihrer Technik gehen können. Ausschnitte aus Opern wie Leonardo Vincis „Artaserse“ und vielfältiges Bildmaterial aus verschiedenen europäischen Archiven gewähren dem Publikum Einblicke in die Welt der Kastraten.

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