„matinee“ am 16. September: Torberg-Porträt und Doku über „Sehnsucht nach dem Küstenland“

Außerdem: „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) Der Geburtstag Friedrich Torbergs jährt sich am 16. September zum 110. Mal. Die ORF-2-„matinee“ am Sonntag, dem 16. September 2018, widmet dem pointierten Chronisten der österreichischen Seele das Porträt „Gefahren der Vielseitigkeit“ (9.55 Uhr). Davor begibt sich die Dokumentation „Sehnsucht nach dem Küstenland“ (9.05 Uhr) auf die Spuren der Habsburgermonarchie an der oberen Adria. Den von Teresa Vogl präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.25 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.

„Sehnsucht nach dem Küstenland“ (9.05 Uhr)

Die Küsten der oberen Adria um Duino und Triest, die Küsten Istriens und die Inseln der Kvarner Bucht vor Rijeka, dem einstigen Fiume, sind eng mit der Geschichte Österreichs verknüpft. Jahrhundertelang gehörte die obere Adria zur Habsburgermonarchie und wurde zum Symbol des einstigen Vielvölkerreiches. Die bedeutende Hafenstadt Triest stand mehr als 500 Jahre unter österreichischer Herrschaft und war ab 1849 auch Hauptstadt des neu geschaffenen Kronlandes „Küstenland“.

1918 ging mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie auch die Herrschaft Österreichs an der oberen Adria zu Ende. Geblieben ist ein umfangreiches architektonisches Erbe, prunkvolle Verwaltungsgebäude und Grandhotels, Straßen- und Eisenbahnverbindungen, die Triest oder Görz einst mit Wien und Budapest verbanden und Erinnerungen an eine Zeit, die mittlerweile wieder als durchaus positiv beurteilt wird. Dieser geopolitisch einzigartige Raum ist, wie die Dokumentation von Gernot Stadler zeigt, auch heute noch gekennzeichnet durch die gegenseitige, jahrhundertelange Befruchtung dreier Kulturen und Sprachen. Nirgends, schreibt der italienische Schriftsteller Hans Kitzmüller, hatten Deutsche, Slawen und Romanen jahrhundertelang so friedlich zusammengelebt.

„Die Gefahren der Vielseitigkeit – Friedrich Torberg“ (9.55 Uhr)

„Auf dem Papier war er ein böser Mensch, in Fleisch und Blut ein lieber“ – schrieb Günther Nenning in seinem Nachruf auf Friedrich Torberg. So spalten sich bis heute die Meinungen über das Multitalent Friedrich Torberg. Künstler wie Robert Schindel, Paul Gulda und Kurt Palm versuchen in dieser Dokumentation von Sharon Nuni die Faszination des umstrittenen Vielseitigen, der umjubelter Autor, gefürchteter Kritiker, begeisterter Kaffeehausbesucher und enthusiastischer Wasserballspieler war, mit heutigen Maßstäben zu prüfen.

Torberg landete mit knapp zwanzig Jahren mit seinem Debütroman „Der Schüler Gerber hat absolviert“ seinen größten literarischen Erfolg – mit seinen Worten, hatte er „schon mit zwanzig eine große Zukunft hinter sich“. Trotz seines jungen Alters und seiner erfolgreichen sportlichen Betätigung gelang es Torberg, in den begehrten Kreis der Wiener und Prager Kaffeehausintellektuellen aufgenommen zu werden. Zeitlebens sah er sich als ein Vermittler zwischen den Welten, die er wie kein anderer mit Humor und Wehmut in seiner Anekdoten-Sammlung „Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlandes“ zu beschreiben wusste.

In den Jahren im amerikanischen Exil pflegte er sowohl Freundschaften als auch Feindschaften. Nach seiner Rückkehr nach Wien stieg Friedrich Torberg wieder in das österreichische Kulturleben ein und wurde bald einer der einflussreichsten und gefürchtetsten Polemiker und Theaterkritiker seiner Zeit.
Aber was bleibt von Torberg für die nächsten Generationen? Sein Schüler Gerber, seine Tante Jolesch oder gar sein aggressiv-politischer Einsatz gegen jeden kommunistischen Künstler?

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