Mailath-Pokorny zum Holocaust-Gedenktag: „Radikale Polarisierung fördert Antisemitismus“

Wehret den Anfängen als Grundlage des niemals vergessen

Die Gründe für die Entstehung von Antisemitismus müssen immer genau analysiert werden, sie liegen in der Polarisierung und Radikalisierung der Sprache, aber auch im politischen Gebrauch von Angst

Andreas Mailath-Pokorny

Wien (OTS) „Die Gründe für die Entstehung von Antisemitismus müssen immer genau analysiert werden, sie liegen in der Polarisierung und Radikalisierung der Sprache, aber auch im politischen Gebrauch von Angst“, erklärt Andreas Mailath-Pokorny, Präsident des BSA, zum internationalen Holocaust-Gedenktag. Dieser Gedenktag darf sich daher nicht nur im Gedenken erschöpfen, sondern muss auch nach heutigen Mechanismen der Ausgrenzung, des Fremdenhasses und der Intoleranz suchen. ****

Am 27.Jänner vor genau 76 Jahren befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. In belastenden Zeiten, wie in der aktuellen Corona-Pandemie, wird uns das Erinnern und Gedenken erschwert. Umso wichtiger ist es, besonders am Holocaust-Gedenktag entschlossen der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und weiterhin den Rechtsextremismus in Österreich entschlossen zu bekämpfen.

„Üblicherweise besuchen wir am Holocaust-Gedenktag eine von vielen Gedenkveranstaltungen, in denen ZeitzeugInnen ihre Erlebnisse erzählen, Musik und Poesie vorgetragen und Widerstand gegen Rechtsextremismus eingemahnt wird. Leider können diese Gedenkveranstaltungen dieses Jahr nur kaum oder in einem anderen Rahmen abgehalten werden. Auch wenn uns die Corona-Pandemie fest im Griff hat, ist es trotzdem an uns, an die Gräueltaten des Nationalsozialismus zu erinnern“, so Andreas Mailath-Pokorny.

„In den letzten Jahren stiegen die antisemitische Vorfälle stetig an, der Antisemitismusbericht verzeichnete für das Jahr 2019 insgesamt 550 Vorfälle, im Vergleich dazu waren es im Jahr 2008 nur etwa 50 Fälle. Besonders in Krisenzeiten, auch während der Corona-Pandemie, steigt die Zahl judenfeindlicher Taten, geschürt von antisemitischen Verschwörungen. Es gilt achtsam zu bleiben“, warnt Andreas Mailath-Pokorny. Auch bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Österreich wurden antisemitische Aktionen und Parolen getätigt. Mit der kommenden Finanz- und Wirtschaftskrise wird von ExpertInnen die Zunahme antisemitischer Ressentiments befürchtet. Andreas Mailath-Pokorny zeigt sich besorgt: „Maßnahmen gegen Antisemitismus müssen weiterhin gestärkt und ausgebaut werden. Zukünftige Generationen müssen über die Gräueltaten des Nationalsozialismus unterrichtet werden. Wir dürfen niemals vergessen.“

Mit Blick auf die Kundgebung der Initiative „Jetzt zeichen setzen“ fügt er hinzu: „Die Aktionsform der Kundgebung, in der junge Menschen Zitate von noch lebenden und bereits verstorbenen ZeitzeugInnen der Shoa verlesen, ist die richtige Art und Weise, um diesen für immer eine Stimme zu verleihen.“ Der BSA ruft dazu auf, online an der Kundgebung teilzunehmen.

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