„Lohnfairness zahlt sich für Unternehmen aus“

Gerechte Löhne und gleichzeitig mehr Erfolg für heimische Unternehmen – wie das geht, zeigt das Projekt „Fairer Lohn“

Wien (OTS) Mit einer gemeinsamen Initiative wollen das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, der Österreichische Gewerkschaftsbund, die Arbeiterkammer und die Gleichbehandlungsanwaltschaft für das Thema Lohngerechtigkeit sensibilisieren und mehr Fairness herstellen. Das Projekt „Fairer Lohn“ bietet für Unternehmen theoretische und praktische Unterstützung bei der Umsetzung von gerechten Löhnen für alle MitarbeiterInnen.  

Gemeinsam mit beteiligten UnternehmerInnen wurde als Überzeugungshilfe ein Argumentarium angelegt, warum Lohnfairness für Unternehmen selbst Vorteile bietet. Daneben wirkten UnternehmerInnen und BetriebsrätInnen in mehreren Videos als Testimonials mit, in denen sie aus ihrer Perspektive die Frage „Warum zahlt sich Lohnfairness zwischen Frauen und Männern für Ihr Unternehmen aus?“ beantworteten. Eine eigens entworfene Toolbox hilft Schritt für Schritt bei der Erstellung, Analyse und weiteren Verwendung eines aussagekräftigen Einkommensberichts, mit dem die Lohnfairness im Unternehmen gestärkt werden soll. Alles das ist auf der Website www.fairer-lohn.gv.at abrufbar. 

„Die Lohnschere ist Symptom einer ungleichen Gesellschaft! Um hier endlich nachhaltig etwas zu verändern, müssen wir an vielen Rädchen drehen, dazu braucht es einen nationalen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft und Sozialpartnern. Es freut mich daher, dass mit dem Projekt „Fairer Lohn“ der Schulterschluss mit einigen engagierten Unternehmen bereits gelungen ist. Sie zeigen: Lohnfairness zahlt sich aus! Um die Lohnschere zu schließen, braucht es darüber hinaus Maßnahmen wie etwa den vollen Überstundenzuschlag von 50 Prozent auch für Teilzeitbeschäftigte oder einen Rechtsanspruch darauf, von Teilzeit in Vollzeit zu wechseln. Ganz besonders wichtig ist es aber, niedrige Löhne anzuheben. Gemeinsam mit den Sozialpartnern haben wir uns bereits auf den Mindestlohn von 1.500 Euro geeinigt – der nächste Schritt muss nun sein, dass dieser auch steuerfrei ist“, erklärt Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner. 

Offene Gehälter führen zu faireren Löhnen 

Dringenden Handlungsbedarf in Sachen Einkommensgerechtigkeit zwischen Frauen und Männern sieht auch ÖGB-Präsident Erich Foglar: „Zwar hat sich die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern in den letzten Jahren konstant verringert, jedoch müssen wir hier zügiger voranschreiten. Im Vergleich zwischen Privatwirtschaft und Öffentlichem Dienst zeigt sich: Während die Lohnschere bei den Vertragsbediensteten dank klarer und transparenter Einstufungen gerade einmal sieben Prozent beträgt, macht sie bei Privatangestellten 33 Prozent aus. Die Einbettung der Einkommensberichte im Gleichbehandlungsgesetz 2011 war ein erster wichtiger Schritt, aber jetzt braucht es die Weiterentwicklung zu einem Lohntransparenzgesetz – also eine Offenlegung der Gehälter im Betrieb – für die Privatwirtschaft. Es ist insofern ein sehr erfreulicher Schritt, dass einige private Unternehmen hier eine VorreiterInnen-Rolle einnehmen wollen und sich an dem gemeinsamen Projekt beteiligt haben“.   

Der Einkommensbericht stellt für AK Vizepräsidentin Renate Blauensteiner auch ein wichtiges Instrument bei ihrer Betriebsratstätigkeit dar: „Auch wenn man den Betrieb gut kennt, der Einkommensbericht liefert nochmal einen Überblick, was gerade in sehr großen Betrieben wichtig ist.“ Sie fordert einen systematischen Austausch über die Ergebnisse im Rahmen der verpflichtenden Wirtschaftsgespräche und dass Betriebe verpflichtend konkrete Aktionspläne erstellen müssen, wenn sich Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern zeigen. „Das würde den Betriebsrat nochmal stärken.“ 

Auch bei der Gleichbehandlungsanwaltschaft setzt man große Hoffnungen in den Erfolg des Projekts „Fairer Lohn“, wie Leiterin Ingrid Nikolay-Leitner erklärt:  „Entgeltdiskriminierung ist seit der Gründung der Gleichbehandlungsanwaltschaft im Jahr 1991 ein Thema für viele Frauen, die Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen. Seit der Einführung der Einkommensberichte können sich Unternehmen selbst aktiv mit ihrer Gehaltsstruktur auseinandersetzen.  Die Gleichbehandlungsanwaltschaft hofft, dass Website und Toolbox bei den Bemühungen um Lohnfairness eine wichtige Unterstützung sein werden.“  

Dass sich Lohnfairness nicht nur für die MitarbeiterInnen sondern ebenso für die Unternehmen selbst auszahlt beweisen etwa der Länderbericht der OECD und eine aktuelle Studie der Boston Consulting Group. Diese prognostiziert eine fünfprozentige Steigerung der Wertschöpfung in Österreich durch die Gleichstellung von Frauen.

Rückfragen & Kontakt:

Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
MMag.a Kathrin Liener
Pressesprecherin
+43/1/71100-644511
kathrin.liener@bmgf.gv.at
www.bmgf.gv.at
Radetzkystraße 2, 1030 Wien

Das BMGF auf Facebook www.bmgf.gv.at/facebook

ÖGB Kommunikation
Amela Muratovic
+43/1/534 44-39262
+43/664/88628 652
amela.muratovic@oegb.at

AK Wien Kommunikation
Katharina Nagele-Allahyari
+43/1/501 65 12678
+43/664/8454 296
katharina.nagele-allahyari@akwien.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.

Leave a Reply