Leitl zu Pommes-Verordnung: Wirtschaft sagt Ja zu Gesundheitsschutz, verwahrt sich aber gegen neue überbordenden Belastungen für Betriebe

Lebensmittelwirtschaft nimmt Acrylamid schon jetzt ernst – WKÖ appelliert an Gesundheitsministerin und EU-Parlament, weitere Schikanen für Betriebe zu verhindern

Wien (OTS) - „Die österreichische Wirtschaft steht natürlich zum Gesundheits- und Konsumentenschutz. Dabei muss aber auch auf die Eigenverantwortung der Betriebe und Konsumenten gesetzt werden, anstatt immer nur neue Schikanen aus dem Hut zu zaubern“, so Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl zur Diskussion um die sogenannte Pommes-Verordnung. „Zudem ist die EU aufgefordert, ihre eigene Agenda ernst zu nehmen. Wer sich richtigerweise Entbürokratisierung und ‚Better Regulation‘ auf die Fahnen heftet und vorgibt, ‚groß im Großen und klein im Kleinen‘ zu agieren, kann die Gastronomie nicht mit Farbtabellen für die Bräunung von Pommes Frites und Schinken-Käse-Toast drangsalieren.“

Die Wirtschaftskammer fordert daher die Gesundheitsministerin und das Europäische Parlament auf, sich bei der Prüfung der - auf EU-Expertenebene leider auch mit der Stimme österreichischer Vertreter beschlossenen Verordnung - für eine praxistaugliche Lösung einzusetzen. Leitl hat die Gesundheitsministerin, die österreichischen EU-Abgeordneten und auch Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einem persönlichen Schreiben in diese Richtung informiert und um Unterstützung gebeten. „Noch gibt es die Möglichkeit, die Stopptaste zu drücken. Ich appelliere an unsere EU-Abgeordneten und die Gesundheitsministerin, hier im Sinne der heimischen Gastronomie zu handeln!“

Die Lebensmittelwirtschaft nimmt Acrylamid ernst und handelt verantwortungsvoll - Sicherheit, Qualität und der Genuss der Lebensmittel stehen im Vordergrund. Der bisherige Weg der Empfehlungen und Aufklärungsarbeit der Lebensmittelwirtschaft habe sich bewährt und müsse fortgesetzt werden, so Leitl. So konnten die Hersteller etwa bei Kartoffelchips durch Sortenwechsel und Anpassung der Prozessschritte die ursprünglichen Werte auf rund ein Drittel reduzieren. Auch das Gesundheitsministerium sei gefordert, bei den Konsumenten für den Privatbereich Aufklärungsarbeit zu leisten. „Die meisten Ernährungsfehler passieren ja nicht in Gaststätten und Restaurants, sondern am Herd in den eigenen vier Wänden.“

Leitl weiter: „Gemäß der ‚Better Regulation‘-Agenda konzentriert sich die Kommission bei neuen Rechtsvorschriften auf die Dinge, die tatsächlich auf EU-Ebene angegangen werden müssen. Es ist stark zu bezweifeln, dass die Wahl der Kartoffelsorte sowie deren Lagerungstemperatur eine EU-Regelung erfordert. Oder dass per EU-Regelung Farbtafeln mit dem Bräunungsgrad von Pommes frites zu verwenden und in der Küche aufzuhängen sind.“

Auch die österreichische Regierung habe sich mehrfach dafür ausgesprochen, die Regelungsflut einzudämmen und die Betriebe nachhaltig von bürokratischen Lasten zu befreien. „Diese Absicht muss auch tatsächlich gelebt und umgesetzt werden – in einem ersten Schritt bei der endgültigen Beschlussfassung auf EU-Ebene und in einem zweiten bei der Umsetzung in Österreich“, so der WKÖ-Präsident abschließend. (PWK624/SR)

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