„kulturMontag“: Die Macht der Sprache, neuer Roman von Francesca Melandri und afrikanische Kunst auf dem Vormarsch

Außerdem am 23. Juli: „Salome“-Regisseur Romeo Castellucci im Gespräch, danach: Dokumentation „Guca – Im Rausch der Blasmusik“

Wien (OTS) Der von Martin Traxl moderierte „kulturMontag“ berichtet am 23. Juli 2018 um 22.30 Uhr in ORF 2 über die Macht der Sprache und den sogenannten „Framing-Effekt“, den neuen Roman der italienischen Autorin Francesca Melandri – „Alle, außer mir“ – über koloniale Gräueltaten und das spektakuläre Museum für zeitgenössische Kunst, das MOCAA in Kapstadt. Außerdem: Clarissa Stadler im Gespräch mit Romeo Castellucci, der bei den diesjährigen Salzburger Festspielen für die Inszenierung von Richard Strauss’ „Salome“ verantwortlich zeichnet.
Um 23.30 Uhr folgt Georg Holzers Dokumentation „Guca – Im Rausch der Blasmusik“ über eine serbische Kleinstadt, in der alljährlich das größte Blasmusikfestival Europas stattfindet.

Die Macht der Sprache: Der „Framing-Effekt“ im Check

Sprache ist wirkungsmächtig und wird in krisenhaften Zeiten rauer. Die Politik, allen voran populistische Parteien, beherrschen den Diskurs mit Wortschöpfungen, die mit den Fakten allzu oft nur wenig gemeinsam haben. „Framing“ nennt sich diese Methode, mit der Politiker und Medien Begriffe aufladen und Stimmung machen. Das sollte uns allen als Wählerinnen und Medienkonsumenten bewusst sein, meint die Linguistin und Expertin für politische Sprache, Elisabeth Wehling. Denn der Umgang mit Sprache, der Kampf ums richtige Wort gehört zu den vordringlichsten Aufgaben öffentlicher Kommunikation. Mit Elisabeth Wehling sowie mit der „profil“-Innenpolitik-Chefin Eva Linsinger und dem Jung-Dramatiker Thomas Köck hat der „kulturMontag“ über Sprache als Waffe, die Rolle des Journalismus und die Herausforderung für die Kunst gesprochen.

Europas Schuld – Alle, außer mir: Francesca Melandri und ihr Roman über koloniale Gräueltaten

Als „Reise in die italienische Seele“ hat die italienische Zeitung „La Repubblica“ Francesca Melandris Roman bezeichnet. Zehn Jahre lang hat Melandri, preisgekrönte Stimme der italienischen Gegenwartsliteratur, an ihrem neuen Buch gearbeitet. „Alle, außer mir“ erzählt eine unglaubliche Familiengeschichte über drei Generationen und ist gleichzeitig ein schonungsloses Porträt der italienischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Virtuos schlägt die Autorin einen Bogen von den rassistischen Verbrechen während der italienischen Kolonialzeit in Afrika bis zu den Migrantenschicksalen der Gegenwart.

Am Wendepunkt : Afrikanische Kunst auf dem Vormarsch

Das „Zeitz MOCAA oder Museum of Contemporary Art Africa“ ist das erste und einzige Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst in Afrika. Ein architektonisches Wunderwerk für die bisher größte Sammlung afrikanischer Gegenwartskunst, zusammengetragen vom ehemaligen Puma-Chef, Jochen Zeitz. Auf mehr als 6.000 Quadratmetern, mitten im Hafengelände von Kapstadt, ist sie in einem alten Silo angesiedelt. Seit fast 100 Jahren stehen die steil aufragenden Zylinder an Kapstadts Hafenbecken. Hier floss zusammen, was im südlichen Afrika geerntet worden war, hier verließ den armen Kontinent, was manche Hungersnot hätte verhindern können. Die Intention der beiden Gründungsväter Jochen Zeitz und David Green war es, der Kunstwelt die Augen für die Relevanz des heutigen afrikanischen Kunstschaffens zu öffnen. Afrika wird dabei nicht auf die geografischen Grenzen des Kontinents beschränkt, sondern auf die gesamte afrikanische Diaspora ausgeweitet.

Der Erforscher des Blicks : Der Bildmagier Romeo Castellucci bei den Salzburger Festspielen

Theater ist für ihn ein dunkler Spiegel, die Bühne ein Ort, um über das Leben nachzudenken. Und dennoch konfrontiert der italienische Regisseur Romeo Castellucci in seinen Inszenierungen das Publikum ständig mit Schmerz und Tod. „Nur weil der Tod existiert, können wir uns lebendig fühlen“, sagt der Regie-Exzentriker. In seiner Bühnenkunst rückt Castellucci stets die „Conditio humana“ in den Fokus. Er inszeniert heuer erstmals bei den Salzburger Festspielen und interpretiert die Oper „Salome“ von Richard Strauss in der Felsenreitschule als Geschichte des Begehrens. Der ORF überträgt die mit Spannung erwartete „Salome“ am Tag der Premiere (Samstag, 28. Juli, live-zeitversetzt um 21.55 Uhr, ORF 2; Samstag, 11. August, 20.15 Uhr, 3sat).

Dokumentation „Guca – Im Rausch der Blasmusik“

Eine serbische Kleinstadt wird für fünf Tage im August zum Epizentrum eines Blasmusikerdbebens. In Guca herrscht Ausnahmezustand. In dem sonst so verschlafenen Ort findet alljährlich das größte Blasmusikfestival Europas statt. 200.000 Musiker, Besucher, Politiker oder auch einfach nur Geschäftemacher und Neugierige säumen plötzlich die sonst vereinsamten Straßen. Georg Holzer war in Guca und erlebte die Verwandlung der Kleinstadt in eine rauschende Festivalbühne.

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