„kulturMontag“ am 4. Februar: Thomas-Bernhard-Schwerpunkt, Deix forever, Neues von Franzobel

Außerdem: Legendäres Thomas-Bernhard-Porträt und TV-Premiere für Kinodoku „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“

Wien (OTS) - Anlässlich des 30. Todestags von Thomas Bernhard gestaltet der „kulturMontag“ am 4. Februar 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2 einen Themenschwerpunkt über Leben und Werk des bis heute umstrittenen österreichischen Dichters. So stehen neben einem Bericht im Magazin auch zwei Dokumentationen auf dem Programm. Zunächst zeigt das Porträt „Das war Thomas Bernhard“ (23.25 Uhr) den ebenso streitbaren wie genialen Künstler in einzigartigen Archivaufnahmen und in den längst legendären Interviews mit der Filmgestalterin und ehemaligen ORF-Kulturredakteurin Krista Fleischmann. Danach ist die TV-Premiere der Kinoproduktion „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“ (23.55 Uhr) von Matthias Greuling und David Baldinger zu sehen, die sich in der Bernhard-Wahlgemeinde Ohlsdorf in Oberösterreich auf Spurensuche nach dem überlebensgroßen Erbe des Schriftstellers begibt. Dieser selbst spricht durch seine Texte, gelesen von Nicholas Ofczarek.
Das von Martin Traxl präsentierte Kulturmagazin erinnert außerdem an den 2016 verstorbenen Karikaturisten Manfred Deix, der demnächst 70 geworden wäre, und widmet sich dem neuen dystopischen Krimi von Franzobel, dessen Handlung im Jahr 2024 spielt. Der Autor ist Studiogast.

„Deix forever“ – Neue Dauerausstellung und Jubelband

Als Enfant terrible der Szene provozierte, schockierte und rüttelte Manfred Deix an gesellschaftlichen Tabus wie selten jemand zuvor. Auch zwei Jahre nach seinem Tod gilt er zweifelsohne als König der Karikaturisten. Für viele seiner „Untertanen“ fand er keinerlei Gnade, wenn er beleibte Kirchenfürsten, machtversessene Politikergranden oder die „Möchtegern-Society“ mit spitzer Feder exzessiv sezierte. Seine Heimat war ihm dabei ein großer Fundus, Herr und Frau Österreicher seine begehrten „Studienobjekte“, die er in gnadenloser Deix’scher Manier vorführte. Auch wer seine Karikaturen als geschmacklos und unappetitlich empfindet, muss vielleicht doch im stillen Kämmerlein zugeben, dass Manfred Deix es verstanden hat, den Menschen einen Spiegel vorzuhalten. Den Ruhm hat sich der vielfach ausgezeichnete Künstler hart erarbeitet. Und immer war er ein Unangepasster, der seinen Weg ging. Im Februar 2019 wäre der „Karl Kraus“ der Karikaturszene 70 Jahre alt geworden – Anlass genug für eine neue Dauerausstellung im Kremser Museum sowie die Veröffentlichung des Jubelbands „Deix forever“. Der „kulturMontag“ berichtet und lässt Freunde und Weggefährten über den ultimativen Porträtisten des Homo Austriacus zu Wort kommen.

30. Todestag Thomas Bernhard – Die einfach komplizierte Welt des umstrittenen Dichters

Für die einen war Thomas Bernhard der hasserfüllte Poet, der Nestbeschmutzer, gar ein literarischer Irrtum, der polarisierte wie kaum ein anderer. Für die anderen ein literarischer Berserker, ein Besessener seines persönlichen Weltzorns und -leides, ein wortmächtiger Übertreibungskünstler, der Klassiker der Weltliteratur geschaffen hat. Wie schon frühere Veröffentlichungen und Theaterstücke geriet sein anlässlich des 50. Jahrestags von Österreichs „Anschluss“ an Nazi-Deutschland entstandener, letzter theatralischer Frontalangriff auf Österreich zum medialen und kulturpolitischen Riesenskandal: „Heldenplatz“ – eine wütende Suada über den Judenhass der Wiener, das Spießertum der Österreicher, die Verderbtheit der Politik und die Niederträchtigkeit des Menschen im Allgemeinen. 30 Jahre nach seinem Tod erinnern sich sein Halbbruder Peter Fabjan und Weggefährte Claus Peymann an den weltberühmten Skandalautor und begeben sich mit dem „kulturMontag“ in Wien bzw. Bernhards Wahlheimat Oberösterreich auf Spurensuche. Die wichtigsten Fragen dabei: Wer war der Mensch hinter dem Künstler und was bleibt von Thomas Bernhard?

Franzobels neuer dystopischer Wien-Krimi

Ein Mann in den Fängen der Justiz, ein Mord – und der Opernball als Propagandaspektakel diktatorischer Machthaber. Das sind einige der Zutaten, die der oberösterreichische Bestsellerautor Franzobel für seinen neuen Kriminalroman „Rechtswalzer“ rund um den Getränkehändler und Barbesitzer Malte Dinger zusammengemixt hat. Für seinen Kommissar Falte Groschen ist es nach „Wiener Wunder“ und „Groschens Grab“ bereits der dritte Fall, den Franzobel ihm auf den Leib geschrieben hat. Die Ereignisse der Gegenwart haben den Schriftsteller zu einer dystopischen Zukunftsvision angespornt, zu welchen Auswüchsen Überwachung und Kollektiv-Verdacht bis zum Jahr 2024 gedeihen könnten. Die alte Frage drängt sich auf: Was würden wir machen, wenn wir in so einem Land leben? Franzobel ist dazu live zu Gast im Studio.

Informationen zu den Dokumentationen „Das war Thomas Bernhard“ (23.25 Uhr) und Premiere „Der Bauer zu Nathal. Kein Film über Thomas Bernhard“ (23.55 Uhr) sowie zu allen weiteren Programmen des ORF-Schwerpunkts zum 30. Todestag sind unter presse.ORF.at abrufbar.

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