„kulturMontag“ am 31. Mai: Ibiza-Doku bei „Crossing Europe“-Festival, Revolution in der Küche, Araki-Kunst in Wien

Außerdem: Doku „Klimawandel in der Kunst – Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden?“

Wien (OTS) Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 31. Mai 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 stellt u. a. den Dokumentarfilm „Hinter den Schlagzeilen“ über die Ibiza-Affäre vor, der beim diesjährigen Filmfestival „Crossing Europe“ Österreich-Premiere feiert und ein Plädoyer für seriösen Journalismus in Zeiten von Populismus und Fake News ist. Darüber hinaus befasst sich die Sendung weiters mit dem durch die Corona-Pandemie beschleunigten Wandel im Konsumverhalten der Menschen speziell im Bezug auf die Ernährung, ebenso wie mit dem kontroversen Werk des japanischen Künstlers Nobuyoshi Araki, dem derzeit in Wien drei Ausstellungen gewidmet sind. Anschließend steht die Dokumentation „Klimawandel in der Kunst – Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden?“ (23.20 Uhr) im Rahmen des ORF/MUTTER ERDE-Programmschwerpunkts „Klima schützen, Arten schützen.“ (25. Mai bis 6. Juni) auf dem Programm.

Hinter den Schlagzeilen – Die Ibiza-Affäre

Am 17. Mai 2019 erschütterte der durch das berühmt-berüchtigte „Ibiza-Video“ ausgelöste Polit-Skandal die Alpenrepublik. Eine Geschichte, die sich trefflich als Filmstoff eignet und auch schon für eine prominent besetzte Mini-Serie erarbeitet wird. Bereits Anfang Juni feiert beim Linzer Filmfestival „Crossing Europe“ die neue Dokumentation „Hinter den Schlagzeilen“ Österreich-Premiere. Diese stellt die Journalisten der Süddeutschen Zeitung, die die Ibiza-Affäre aufgedeckt haben, in den Fokus und blickt auf die Entstehung derartiger Schlagzeigen. Für die beiden Redakteure Bastian Obermayer und Frederik Obermaier bedeutete es Schwerstarbeit. Der deutsche Journalist und Regisseur Daniel Sager hatte das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wollte er doch einen Dokumentarfilm über die Arbeit von investigativen Journalisten drehen. Der Zufall spülte ihm die hochbrisante Geschichte in die Hände. Sager begleitete das Team zwei Jahre lang und dokumentiert die akribischen, hochspannenden Recherchen, die das Ibiza-Video 2019 publik machten. Und er erweist dem Journalismus einen großen Dienst, weil er unaufgeregt Dinge sichtbar macht, die zu wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert sind: Die schwierigen, komplexen Entscheidungen, die nicht nur im investigativen Sektor Wahrheits- und Sorgfaltspflicht betreffen. „Hinter den Schlagzeilen“ ist ein Plädoyer für seriösen Journalismus in Zeiten von Populismus und Fake News.

Revolution in der Küche – ein kulinarisches Manifest

Die Pandemie hat nicht nur Gesellschaft und Wirtschaft erschüttert, sondern auch einen Wandel im Konsumverhalten der Menschen bewirkt. Gesunde und nachhaltige Ernährung rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Mit schwindenden globalen Ressourcen und einer weiter zunehmenden Weltbevölkerung begründet dies der international agierende Schweizer Koch David Höner, der in seinem kulinarischen Manifest „Köche, hört die Signale!“ zornig auf die Früchte der Globalisierung blickt. Der Frage „Wie wir essen wollen“ widmet sich die „Vienna Biennale for Change“ in ihrem Projekt „EAT LOVE“. Unter dem Motto „Let’s talk Lebensmittel“ wird der gesamte Lebensmittelzyklus daraufhin geprüft, wie die Menschen in der Stadt in Zukunft versorgt werden. Die „studio mobil / think tank station“ tourt zwischen 28. Mai und 3. Oktober durch die Stadt und bietet umfangreiches Programm zum Thema. Wer umweltfreundlich leben will, muss seine CO2-Sünden kennen und bei ihnen ansetzen, ist der britische Bestseller-Autor Mike Berners-Lee überzeugt, der nach seinem Welterfolg „Es gibt keinen Plantet B“ nun sein neues Werk „Wie schlimm sind Bananen?“ nachlegt.

Zwischen Poesie und Pornografie – Das kontroverse Werk des Nobuyoshi Araki

Gleich drei Kulturschauplätze in Wien widmen dem renommierten wie umstrittenen japanischen Künstler Nobuyoshi Araki eine Ausstellung. Im Westlicht und Ostlicht werden Arbeiten aus der neuesten, 2020 entstanden Serie „Paradise“ des heute 81-Jährigen präsentiert, der durch seine unverhohlenen und teilweise verstörenden Frauenakte berühmt wurde. Es sind großformatige Stillleben, in denen Araki Motive aus vergangenen Schaffensperioden aufgreift – ein spannender Streifzug durch die frühen Aufnahmen, die auch schon explizit sexuelle Bilder voller Lust und Ekstase zeigen, ohne jeden Voyeurismus, eher als Bekenntnis von Unmittelbarkeit und Intimität. Die Wiener Albertina stellt die Serie „Sentimental Journey“ ins Zentrum der Schau. Diese markierte den Start seiner Karriere als Fotokünstler, für den nichts unzeigbar ist: Alltag, Sex, Tod. Es sind schnappschussartige und unverblümte Bilder, in denen Nobuyoshi Araki das eigene und gemeinsame Leben mit seiner Frau Yoko thematisiert. Ein Projekt, an dem er mehr als 40 Jahre gearbeitet hat.

„Klimawandel in der Kunst – Muss der Kulturbetrieb umweltfreundlicher werden?“ (23.20 Uhr)

Schon bevor Corona den Kulturbetrieb zum Erliegen brachte, hatte ein Umdenken eingesetzt: Wie kann man den Kulturbetrieb mit seinen vielen internationalen Events klimafreundlicher gestalten?
Nicht nur Schriftsteller wie Jonathan Safran Foer und Jonathan Franzen setzen sich mit dem Klimawandel auseinander, auch bildende Künstler wie Ólafur Elíasson schlagen immer wieder Alarm. So ließ Elíasson vor der „Tate Gallery of Modern Art“ in London grönländische Eisblöcke schmelzen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Doch die künstlerischen Aktionen und Auseinandersetzungen sind durchaus umstritten. Ihre Herstellung produziert jede Menge Kohlenstoffdioxid und im globalen Kunstbetrieb wird permanent durch die Welt geflogen.
Auch wenn die Welt pandemiebedingt vorübergehend stillsteht, ergeben sich viele Fragen: Wird sich danach etwas ändern? Sollen die Künstler/innen lieber bei sich selbst anfangen und erst die eigene CO2-Bilanz reduzieren, so wie es zum Beispiel der Choreograf Jérôme Bel schon seit Jahren vormacht? Bei Bel und seiner Performance Company herrscht striktes Flugverbot. Die Choreografien übt er mit seinen Tänzern über Skype ein – und nimmt künstlerische Einbußen in Kauf.
Im vergangenen Jahr erkannten auch wichtige Museen die Zeichen der Zeit. Unter anderen die Tate Gallery: Sie hat den Klimanotstand ausgerufen und will bis 2023 ihre CO2-Emissionen um zehn Prozent senken. Und Österreich begann ein Umweltzertifikat für Museen zu entwickeln. Es ist also einiges in Bewegung. Aber kann die Kunst wirklich einen Weg in die ökologische Zukunft weisen?
Die Dokumentation von Frauke Schlieckau hinterfragt, wie zukunftsweisend solche Ansätze sind. Und auch, ob der Kulturbetrieb durch die Pandemie etwas für den Umgang mit dem Klimawandel lernen kann.

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