„kulturMontag“ am 25. März: Heimat-Begriff, Leipziger Buchmesse und Kulturkampf in Ungarn

Außerdem: Neue Kulturhauptstadt-Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“

Wien (OTS) Der „kulturMontag“ am 25. März 2019 um 22.30 Uhr in ORF 2, befasst sich u. a. mit kultur- und gesellschaftspolitischen Themen: So beleuchtet die von Martin Traxl präsentierte Sendung anlässlich neu erschienener Bücher den Begriff „Heimat“ neu, blickt auf die gerade eröffnete Leipziger Buchmesse sowie die Rolle von Literatur als Spiegel der Zeit, und berichtet über die kulturpolitische Situation in Ungarn. Anschließend an das Magazin steht die neue Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“ über die italienische Kulturhauptstadt 2019 auf dem Programm.

Heimat – Versuche zur Klärung eines umkämpften Begriffs

Jahrzehntelang war der Begriff „Heimat“ ausschließlich dem Wortschatz der politischen Rechten zuzuordnen. Die Philosophin und Völkerkundlerin Elsbeth Wallnöfer untersucht in ihrem neuen Buch „Heimat. Ein Vorschlag zur Güte“ die Geschichte des umkämpften Begriffs und definiert dessen Ausprägungen. Radikale Ablehnung einer positiven Umdeutung kommt von den jungen Herausgeberinnen des Sammelbands „Eure Heimat ist unser Albtraum“ und die Schriftsteller Max Czollek und Marko Dinić reflektieren über die Versuche, „Heimat“ positiv neu zu besetzen sowie die Gefahren, die der Begriff in sich birgt.

Literatur als Spiegel der Gesellschaft – Leipziger Buchmesse mit Gastland Tschechien

Die Leipziger Buchmesse gilt als die kleine Schwester der Frankfurter Buchmesse. Die gesellschaftlichen und politischen Debatten der Gegenwart spiegeln sich auch dort wider, wie überhaupt auf dem Buchmarkt. Eine der virulenten Fragen, die in Leipzig verhandelt werden: Woran liegt es, dass vor allem der Osten Deutschlands für Rechtsextremismus besonders anfällig zu sein scheint? Liegt es an der kommunistischen Vergangenheit des Landes, womit eine Verdrängung der eigenen nationalsozialistischen Geschichte einhergeht? Zu Wort kommen unter anderem der Historiker Wolfgang Benz, der Soziologe Heinz Bude, die Buchhändlerin Susanne Dagen und die Autorin und ehemalige DDR-Spitzensportlerin Ines Geipel.

Kunst im Klima der Zensur – Künstlerinnen und Künstler im Schussfeld Viktor Orbáns

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán bläst zum nationalen Kulturkampf. Unterstützung erfährt er von nationalkonservativen Intellektuellen seines Landes. Liberal denkende Kulturschaffende seien schädlich für die ungarische Gesellschaft, hieß es in einer Artikelserie. Rechtsnationale Journalistinnen und Journalisten beklagen regelmäßig in Kolumnen und Kommentaren, dass die ungarische Kulturwelt in der Hand der politischen Linken ist, und das obwohl Orbán mit seinem nationalkonservativen Gedankengut über eine Zweidrittelmehrheit verfügt. Zeit für eine Wende, finden sie – die Kulturszene müsse auf Linie gebracht werden. Kulturschaffende wie Àrpád Schilling und Regisseurin Bea Gerzsenyi nehmen Stellung.

Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“ (23.30 Uhr)

Matera in Süditalien ist im Jahr 2019 – neben dem bulgarischen Plowdiw – Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt zählt zu den am längsten dauerhaft von Menschen bewohnten Orten der Welt. Die Sassi, die Höhlenwohnungen von Matera, werden seit 9.000 Jahren bewohnt und haben den Ort auch zu einer beliebten Filmlocation für große internationale Filmproduktionen gemacht. Während Armut, Verfall, die Abwanderung der Jugend und organisierte Kriminalität Italiens Süden prägen, ist in Matera eine gegenläufige Entwicklung spürbar. Der Film von Hansjürgen Schmölzer begleitet eine Gruppe junger Kreativer, die ganz bewusst wieder nach Matera zurückgekommen ist und dort das Co-Living-Kollektiv „Casa Netural“ aufgebaut hat. Die Kreativen wollen mit ihren Projekten die Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen, die eine Gesellschaft im Zeitalter des Internets auch in ländlichen Regionen hat.

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