„kulturMontag“ am 16. April: 70 Jahre Israel, Schalkos neue Streiche, Irrtümer und Fälschungen der Archäologie

Außerdem: Dokumentation „Tel Aviv Live“

Wien (OTS) Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 23. April 2018 um 22.30 Uhr in ORF 2 blickt u. a. auf 70 Jahre Staatsgründung Israels und zeigt dazu – anschließend an das Magazin – die Dokumentation „Tel Aviv Live“ über die Kunsthauptstadt des Landes. Außerdem stellt die Sendung die jüngsten Geniestreiche von Filmemacher und Autor David Schalko vor und befasst sich anlässlich einer Ausstellung im deutschen Herne mit Irrtümern und Fälschungen der Archäologie. Dazu live zu Gast im Studio: die Leiterin des Instituts für Archäologie, Sabine Ladstätter, die u. a. über die Fortschritte im türkischen Ephesos berichtet, wo österreichische Archäologen Anfang des Jahres wieder ihre Arbeit aufnehmen durften.

Das Einhorn von Quedlinburg – Ein Horngespinst des Mittelalters

Die derzeit im deutschen Herne laufende Ausstellung „Irrtümer & Fälschungen der Archäologie“ zeigt an 200 Exponaten Fehlurteile und Betrugsfälle der Archäologie auf. Der Skelett-Sensationsfund eines Einhorns im Jahr 1663 in Quedlinburg versetzte die Wissenschaft in Entzücken. Ob Fakt oder Fake war selbst Experten nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. So waren und sind noch immer „sensationelle“ Kunstwerke in bedeutenden Museen ausgestellt. Wie die Kopie einer der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche in den Besitz der Habsburger kam und warum das „Ein-Gehörn“ zu den unveräußerlichen Erbstücken des Hauses Habsburg gehörte, wird in der Reportage thematisiert. Einblick in Arbeit, Tücken und Probleme der „Jäger der verlorenen Schätze“ gibt die Chefin des Instituts für Archäologie, Sabine Ladstätter, live im Studio. Die renommierte Altertumsforscherin berichtet auch über Fortschritte im türkischen Ephesos. Eine der bedeutendsten Städte des Altertums, die mit dem Heiligtum der Artemis eines der sieben Weltwunder der Antike besaß, ist seit mittlerweile 120 Jahren eines der wichtigsten wissenschaftlichen Flaggschiffe Österreichs im Ausland. Im September 2016 mussten die österreichischen Archäologen auf Anordnung des türkischen Außenministeriums ihre Arbeit einstellen. Grund dafür waren diplomatische Spannungen zwischen Wien und Ankara. Erst Anfang 2018 wurde von türkischer Seite die Wiederaufnahme der Grabungstätigkeit erlaubt.

Von Gangstern, Gaunern & Ganoven – David Schalkos neue Geniestreiche

David Schalkos ORF-Serien wie „ Braunschlag“ oder „Altes Geld“ haben bereits Kultcharakter, mit seinen Romanen wie „Weiße Nacht“ hat er sich auch als Romancier einen Namen gemacht. Zurzeit schlägt er in beiden Metiers wieder zu. Der österreichische Regisseur und Autor adaptiert Fritz Langs Filmklassiker „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ als ORF/RTL-Crime-Miniserie für das Fernsehen und transferiert die 1931 in Berlin spielende Geschichte eines Kindermörders in die Wiener Gegenwart. Vor der Kamera stehen u. a. Moritz Bleibtreu, Lars Eidinger, Verena Altenberger und Sophie Rois. Seinen kürzlich erschienenen, mittlerweile vierten Roman „Schwere Knochen“ siedelt Schalko in der österreichischen Nachkriegszeit an. Mit seinem literarischen Unterwelt-Epos rund um eine Gruppe von Wiener Kleinkriminellen, die sich nach dem sogenannten „Anschluss“ zu Schwerverbrechern wandeln und nach dem Krieg zu willfährigen Werkzeugen der Entnazifizierung werden, zeichnet Schalko das bitterböse Bild einer verstörten Gesellschaft.

Heute in Jerusalem – 70 Jahre und kein Frieden

Jerusalem, die heilige Stadt im gelobten Land, ist auch 70 Jahre nach der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 Pulverfass, Zankapfel und politische Zündschnur, sehen doch sowohl das israelische als auch das palästinensische Volk darin ihre Hauptstadt. Erst im vergangenen Dezember sorgte US-Präsident Donald Trump mit der Anerkennung als Hauptstadt Israels international für Diskussionen und goss mit der Ankündigung, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, zusätzlich Öl ins Feuer. Diese soll exakt am Tag der Staatsgründung eröffnet werden. Für die arabischen Staaten, insbesondere die palästinensische Regierung, ein Affront, für die Hamas eine Provokation. Angesichts der aktuellen Ereignisse im Gazastreifen mit Massendemonstrationen, mehr als 2.800 Verletzten und 32 Toten ist der Frieden im Nahost-Konflikt scheinbar in weite Ferne gerückt. Zum 70-Jahr-Jubiläum Israels widmet der renommierte israelische Historiker Tom Segev dem Staatsgründer und ersten Ministerpräsident des Landes, David Ben-Gurion, eine umfassende Biografie. Dieser wollte um jeden Preis die Interessen Israels durchsetzen, nicht zuletzt auf Kosten der Palästinenser, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Tom Segev und der palästinensische Philosoph und Autor Sari Nusseibeh, beide aus Jerusalem, blicken zurück auf die Geschichte des konfliktreichen Landes und entwerfen Zukunftsszenarien für eine friedliche Lösung.

Dokumentation „Tel Aviv Live“ (23.25 Uhr)

Tel Aviv: Hot Spot, Finanzzentrum, Partyzone, Gay-Metropole und Kunsthauptstadt von Israel. Hier wurde einst der größenwahnsinnige Plan umgesetzt, ein Opernhaus von der Dimension der Opéra National de Paris zu bauen, hier pulsiert Israels Literatur- und Theaterszene und hier verschmelzen Kunst und Politik. Welchen Einfluss hat diese Stadt, die ständig unter Bedrohung steht und in der das Leben wie in keiner zweiten in der Region gefeiert wird, auf Künstler, Musiker und Schriftsteller?
Anlässlich des 70. Jahrestages der Staatsgründung Israels zeigt der ORF Nellu Cohns Dokumentation, die nicht nur den Künstlern von Tel Aviv eine Stimme gibt, sondern auch das unvergleichlich vibrierende Lebensgefühl der Stadt einfängt. Tel Aviv ist ständig auf der Suche nach seiner Identität – das macht die Stadt so schwer fassbar und so lebendig, bringt es Israels Bestseller- und Drehbuchautor Etgar Keret auf den Punkt.

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