„kulturMontag“ am 11. März: Identitätssuche, Lang-Lang-Comeback, Mark Rothko im KHM

Außerdem: Kulturhauptstadt-Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“

Wien (OTS) Musik, bildende Kunst, Gesellschaftspolitik und vieles mehr präsentiert der von Clarissa Stadler moderierte „kulturMontag“ am 11. März 2019, um 22.30 Uhr in ORF 2: So befasst sich die Sendung u. a. mit dem Comeback von Starpianist Lang Lang, der nach dreijähriger Pause ein neues Soloalbum vorlegt; blickt auf die neue Mark-Rothko-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum und thematisiert anlässlich neuer Bücher der österreichischen Philosophin Isolde Charim und des US-Politologen Francis Fukuyama die Identitätssuche der westlichen Gesellschaft, in der sich ein zunehmend erstarkender Populismus bemerkbar macht.
Anschließend an das Magazin steht die neue Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“ über die italienische Kulturhauptstadt 2019 auf dem Programm.

Comeback des Klaviervirtuosen – Lang Lang öffnet sein „Piano Book“

Das „Time Magazine“ hat ihn zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt, er hat Millionen von Alben verkauft, spielt mit Metallica ebenso souverän zusammen wie er unter Daniel Barenboim brilliert und hat in China einen wahren Piano-Boom ausgelöst – genannt „Lang-Lang-Effekt“. Nach einer Zwangspause – bedingt durch eine Sehnenscheidenentzündung – ist der Starpianist Lang Lang nun zurück und legt sein erstes Soloalbum seit drei Jahren vor. Mit „Piano Book“, das am 29. März erscheint, kehrt der 36-Jährige zu seiner ersten Liebe zurück – zu Stücken, die ihn schon als Kind berührt und bestärkt haben, Musiker zu werden. Das Album, das Klassiker wie Beethovens „Für Elise“ aber auch traditionelle Kinderlieder aus verschiedenen Kulturkreisen enthält, widmet er seinen „wunderbaren Klavier-Schülern“ auf der ganzen Welt.

Wir und die anderen – Von den Gefahren für die Demokratie

Vor knapp 30 Jahren postulierte der US-amerikanische Politologe Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“ und löste damit heftige Kontroversen aus. In seinem jüngsten Buch „Identität“ widmet er sich dem erstarkenden Populismus in der westlichen Welt. Für Fukuyama dominiert gegenwärtig eine Frage die Politik des Westens: Wer sind wir eigentlich? Die Linke liegt darnieder, weil sie keine Antworten bereithält, die liberalen Kräfte darben vor sich hin. Rechtspopulisten reagieren auf die Verunsicherungen der Globalisierung mit dem Rückgriff auf ein ethnisch, religiös oder kulturell definiertes Konzept von Identität. Als eine radikal pluralisierte beschreibt die österreichische Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch „Ich und die Anderen“ unsere Gesellschaft. Die Diversifikation, die sich in Deutschland und Österreich vor allem in den verschiedenen Lebensstilen oder Weltbildern widerspiegle, führe dazu, dass wir uns ständig unserer Identität versichern müssen. Eine Sehnsucht nach einem Ich aus einfachen wie eindeutigen Identitäten mache sich breit. Während manche die materiellen Interessen als mächtigstes Motiv des menschlichen Handelns begreifen, wird übersehen, welche Auswirkungen es auf eine Gesellschaft hat, wenn Menschen sich ignoriert oder missachtet fühlen. Darin will Charim den Erfolg populistischer „Bewegungen“ und den Niedergang klassischer Volksparteien erkennen.

Majestätisch, magisch, meditativ – Mark-Rothko-Schau im KHM

Sie ziehen alle Blicke von Ausstellungsbesuchern auf sich – die leuchtenden, farbintensiven und großformatigen Gemälde von Mark Rothko. Nie waren seine Arbeiten in so geballter Form in Österreich zu sehen, jetzt zeigt das Kunsthistorische Museum vierzig seiner wichtigsten Werke und bietet einen Überblick über das gesamte Schaffen des 1970 verstorbenen amerikanischen Malers. Rothko, der in seiner Kindheit mit seinen Eltern aus Lettland in die USA emigriert war, hat sich zeitlebens mit der Kunst der Vergangenheit auseinandergesetzt, hat Europa bereist und die alten Meister von Michelangelo bis Rembrandt eingehend studiert. Die Ausstellung im KHM macht die radikale Entwicklung des Künstlers sichtbar – von frühen figurativen Arbeiten hin zu seinen großformatigen abstrakten Farbfeld-Bildern. Unterstützt wurde Kurator Jasper Sharp von Christopher Rothko, dem Sohn des Malers, der wichtige Leihgeber auf der ganzen Welt für diese Schau gewinnen konnte.

Dokumentation „Matera – Von der Steinzeit in den Cyberspace“ (23.25 Uhr)

Matera in Süditalien ist im Jahr 2019 – neben dem bulgarischen Plowdiw – Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt zählt zu den am längsten dauerhaft von Menschen bewohnten Orten der Welt. Die Sassi, die Höhlenwohnungen von Matera, werden seit 9.000 Jahren bewohnt und haben den Ort auch zu einer beliebten Filmlocation für große internationale Filmproduktionen gemacht. Während Armut, Verfall, die Abwanderung der Jugend und organisierte Kriminalität Italiens Süden prägen, ist in Matera eine gegenläufige Entwicklung spürbar.
Der Film von Hansjürgen Schmölzer begleitet eine Gruppe junger Kreativer, die ganz bewusst wieder nach Matera zurückgekommen ist und dort das Co-Living-Kollektiv „Casa Netural“ aufgebaut hat. Die Kreativen wollen mit ihren Projekten die Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen, die eine Gesellschaft im Zeitalter des Internets auch in ländlichen Regionen hat.

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