Beitragsgelder haben zum Nutzen der Versicherten eingesetzt zu werden, und sonst für nichts
Sankt Pölten (OTS) – Beitragsgelder haben zum Nutzen der Versicherten eingesetzt zu werden, und sonst für nichts
„Die NÖGKK gebärdet sich in der Öffentlichkeit wie ein Wirtschaftsbetrieb, dabei ist der Daseinszweck eines selbstverwalteten Sozialversicherers ein ganz anderer“, meint Dr. Gabriele Von Gimborn, MPH, Landtagsabgeordnete (Liste Frank) und Allgemeinmedizinerin. „Mehr als 60 Millionen Euro Jahresüberschuss ist keine geeignete Schlagzeile für eine Institution, die das Beitragsgeld der Versicherten in ein Mehr an Gesundheit ummünzen soll“, so Dr. Von Gimborn.
Ansonsten hört und liest man von den Sozialversicherungen wenig. „Nur dass 20 Prozent der ohnehin horrenden Personalkosten für Luxuspensionen ausgegeben werden und dass man Kassenstellen auf dem Land nicht mehr besetzen kann, weil die Arbeitsbedingungen inklusive Bezahlung der Ärzte nicht mehr attraktiv sind. Sieht so eine gute Bilanz eines Sozialversicherungsträgers aus? Ich bin der Ansicht, dass hier dringend ein Richtungswechsel eingeläutet gehört“, ist Dr. Von Gimborn überzeugt.
Mit gespartem Geld kann die hausärztliche Medizin gestärkt werden
Das „gesparte“ Geld sollte nach ihrer Ansicht in die Stärkung der hausärztlichen Medizin und die flächendeckende Besetzbarkeit der Kassenstellen fließen. „Wir wissen, dass die wohnortnahe hausärztliche Medizin in Bezug auf Preis und Leistung nicht zu schlagen ist und dass ein Mangel bei dieser Versorgung einen Rattenschwanz an Folgeproblemen und vor allem Folgekosten nach sich zieht. Daher sollten wir genau dort das Geld sinnvoll investieren“, so Dr. Von Gimborn weiter. „Anscheinend wissen das viele, aber über politische Sonntagsreden und Lippenbekenntnisse gehen die Ansätze bis heute nicht hinaus.“
Dr. Von Gimborn spricht sich seit Jahren für die Einführung eines so genannten „Hausarztmodells“ aus, wie es in den Nachbarländern erfolgreich betrieben wird: „Hausärzte bekommen mehr Befugnisse und werden besser bezahlt, Patienten können sich an den Hausarzt ihrer Wahl binden. Das macht die Praxen attraktiver, obwohl die Gesamtkosten geringer werden. Und das Beste: Patienten innerhalb dieses Modells sind nachweisbar besser behandelt, also gesünder.“
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