Kinderliga warnt: Kürzung der Mindestsicherung treibt Kinder in Armut und Krankheit | Österreichische Liga für Kinder

Kürzung der Mindestsicherung trifft am härtesten die Kinder. Der Zusammenhang von Armut und Gesundheit ist hinlänglich bekannt. Armut macht Kinder krank!

Es ist hinreichend bekannt, dass in Armut lebende Kinder von heute die chronisch kranken und nicht selten sozial abgehängten Erwachsenen von morgen sind

Dr. Christoph Hackspiel, Präsident Österreichische Kinderliga

Bei Kindern, die in Armutsverhältnissen leben, treten überproportional unter anderem Angstzustände, Verhaltensprobleme, Nervosität, Aggressionen, Depressionen, Schlafstörungen und Einsamkeit auf

Mag.a Caroline Culen, fachliche Geschäftsführung Österreichische Kinderliga

Eine Kürzung der Mindestsicherung nimmt Kindern nicht nur die Hoffnung auf eine körperliche, psychische und soziale Chancengerechtigkeit sondern bedeutet auch enorme volkswirtschaftliche Folgebelastungen und gefährdet den sozialen Frieden einer Gesellschaft.

Dr. Christoph Hackspiel, Präsident Österreichische Kinderliga

Wien (OTS) Die von der Bundesregierung beschlossene Kürzung der Mindestsicherung sieht die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga) besonders kritisch und warnt vor den hinreichend bekannten Auswirkungen von Armut auf die physische und psychische Gesundheit von Kindern. Der Beschluss der Bundesregierung trifft vor allem kinderreiche Familien, die ab dem dritten Kind monatlich nur noch 5% des Mindestsicherungsbetrags, also Euro 43,- pro Kind bekommen, d.s. Euro 1,40 pro Tag. Selbst mit dem Zuschuss für Alleinerzieherinnen von Euro 50,- für das dritte und Euro 25,- für das vierte Kind ist ein gesundes Aufwachsen nicht gewährleistet. Einsparungen bei der Mindestsicherung trifft vor allem die Kinder, also genau jene, die Unterstützung am meisten benötigen und die dieser Maßnahme hilflos ausgeliefert sind. „Es ist hinreichend bekannt, dass in Armut lebende Kinder von heute die chronisch kranken und nicht selten sozial abgehängten Erwachsenen von morgen sind“, kritisiert Dr. Christoph Hackspiel, Kinderpsychologe und Präsident der Kinderliga.

Internationale Forschungsergebnisse zeigen, dass mit sinkendem sozialem Status die Krankheitslast deutlich ansteigt. Die Bevölkerung unter der Armutsgrenze weist einen dreimal schlechteren Gesundheitszustand auf als jene mit einem hohen Einkommen und ist doppelt so oft krank wie jene mit mittlerem Einkommen. „Niedriges Einkommen erschwert nicht nur das Überwinden sozialökonomischer Unterschiede sondern bedeutet auch ganz konkret eine nachhaltige Gefährdung der physischen und psychischen Gesundheit. Neben individuellem Leid gefährdet Armut mit allen Folgeerscheinungen die Lebensqualität in unseren sozialen Nahräumen“, macht Hackspiel deutlich. „Bei Kindern, die in Armutsverhältnissen leben, treten überproportional unter anderem Angstzustände, Verhaltensprobleme, Nervosität, Aggressionen, Depressionen, Schlafstörungen und Einsamkeit auf“, ergänzt Mag.a Caroline Culen, fachliche Geschäftsführerin der Kinderliga. Im Erwachsenenalter treten in Folge des stressigen Alltags unter finanziellem Dauerdruck verstärkt chronische Krankheiten wie psychische Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, asthmatische Erkrankungen, Arthrosen, Rheuma oder Herzinfarkt auf.

Es gibt zudem einen starken Zusammenhang zwischen Armut und Bildungsstand. Laut Experten der Kinderliga müsste viel mehr in Bildungschancen für sozial Benachteiligte und dabei vor allem in die Potentiale und Talente auch dieser Kinder – ob Inländer oder Zugezogene – investiert werden, anstatt sie weiter auszugrenzen. „Eine Kürzung der Mindestsicherung nimmt Kindern nicht nur die Hoffnung auf eine körperliche, psychische und soziale Chancengerechtigkeit sondern bedeutet auch enorme volkswirtschaftliche Folgebelastungen und gefährdet den sozialen Frieden einer Gesellschaft.“, so Hackspiel.

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