Kinder in reichen Ländern: Österreich auf Platz 15 in UNICEF-Report über nachhaltige Entwicklungsziele

Neuer UNICEF-Report „Building the Future“: Reiche Länder stehen vor der Herausforderung globale Verpflichtungen gegenüber Kindern einzuhalten

Höhere Einkommen führen nicht automatisch zu verbesserten Ergebnissen für alle Kinder und können sogar Ungleichheiten verstärken. Regierungen in allen Ländern müssen handeln, um sicherzustellen, dass die Lücken geschlossen und Fortschritte im Erreichen der SDGs für Kinder gemacht werden.

Sarah Cook, Direktorin von UNICEF Innocenti

Wien (OTS) Eines von fünf Kindern in Ländern mit hohem Einkommen lebt in relativer Einkommensarmut und durchschnittlich eines von acht Kindern ist mit Nahrungsmittelunsicherheit konfrontiert. Das besagt die neueste Report Card des UNICEF Forschungsinstituts Innocenti.

„Building the Future: Children and the Sustainable Development Goals in Rich Countries“ ist der erste Bericht, der die Lage von Kindern in 41 reichen Ländern in Bezug auf die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) untersucht. Der Bericht reiht die Länder nach ihrem Abschneiden bei den Zielen, die für das Wohlergehen von Kindern am relevantesten sind und beschreibt die Herausforderungen und Möglichkeiten, mit denen Industrieländer konfrontiert sind, wenn es darum geht globale Verpflichtungen gegenüber Kindern einzuhalten.

„Die Report Card 14 ist ein Weckruf, dass selbst in Ländern mit hohem Einkommen Fortschritt nicht allen Kindern zugutekommt“, sagt Sarah Cook, Direktorin von UNICEF Innocenti. „Höhere Einkommen führen nicht automatisch zu verbesserten Ergebnissen für alle Kinder und können sogar Ungleichheiten verstärken. Regierungen in allen Ländern müssen handeln, um sicherzustellen, dass die Lücken geschlossen und Fortschritte im Erreichen der SDGs für Kinder gemacht werden.“

Im Ländervergleich belegt Österreich insgesamt den 15. Platz. Am besten schneidet Österreich im Bereich „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG Nr. 3) mit Platz 9 ab und am schlechtesten beim Thema „Nachhaltige Produktion und Konsum“ (SDG Nr. 12) mit Platz 30.

Die zentralen Ergebnisse der SDG Indikatoren für Kinder in Österreich:

  • Armut beenden: 18,2 Prozent der Kinder in Österreich leben in relativer Einkommensarmut, womit Österreich zwar unter dem Durchschnitt aber hinter Australien, Deutschland oder Slowenien liegt.
  • Gesundes Leben sicherstellen: Im Bereich mentale Gesundheit von Jugendlichen liegt Österreich auf Platz 2 hinter Deutschland. 14,7 Prozent der österreichischen Jugendlichen geben an, mehr als einmal pro Woche an psychologischen Symptomen zu leiden. Im Ländervergleich ist es durchschnittlich einer von vier Jugendlichen.
  • Qualitative Bildung sicherstellen: Hier liegt Österreich mit Platz 26 im Mittelfeld. Rund 70 Prozent der 15-Jährigen erreichen grundlegende Kompetenzen in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, dies ist knapp über dem Durchschnitt der verglichenen Länder.
  • Ungleichheit bekämpfen: Sozioökonomische Besserstellung wirkt sich überdurchschnittlich stark auf Bildungsergebnisse aus: Die Verbesserung von sozioökonomischen Faktoren von Familien erhöhen das Abschneiden der Kinder in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften um 44,4 Punkte in der PISA-Studie (Durchschnitt: 38,1 Punkte).
  • Nachhaltige Produktion und Konsum: Gemessen am Umweltbewusstsein der österreichischen 15-Jährigen schneidet Österreich unter diesem Indikator unterdurchschnittlich ab. Nur 57,3 Prozent wissen über mindestens 5 Umweltprobleme Bescheid.

Basierend auf den Ergebnissen aus der Report Card 14 ruft UNICEF Länder mit hohem Einkommen in folgenden fünf Bereichen zum Handeln auf:

  • Das Wohlergehen von Kindern zum Herzstück von gerechtem und nachhaltigem Fortschritt machen.
  • Kein Kind zurücklassen – Nationale Durchschnittswerte kaschieren oft extreme Ungleichheiten und die massive Benachteiligung von Gruppen am unteren Ende der Skala.
  • Die Erhebung von vergleichbaren Daten verbessern – insbesondere in den Bereichen Gewalt gegen Kinder, frühkindliche Entwicklung, Migration und Gender.
  • Basierend auf den Ergebnissen politische Lösungen an nationale Gegebenheiten anpassen – Kein Land schneidet in allen Indikatoren für das Wohlergehen von Kindern gut ab und alle Länder stehen vor der Herausforderung, zumindest einige kinderspezifische SDG-Vorgaben zu erreichen.
  • Die Verpflichtung zu globaler nachhaltiger Entwicklung einhalten – Der übergeordnete Rahmen der SDGs verpflichtet alle Länder zu einer globalen Anstrengung. 

Link zum Report „Building the Future: Children and the Sustainable Development Goals in Rich Countries“ (englisch): http://bit.ly/2sAxLOV (Bitte Sperrfrist beachten!)

Zusammenfassung der Ergebnisse für Österreich: http://bit.ly/2rrC13f

Country Indicator Browser: Tool zum Vergleich der Länderdaten: http://weshare.unicef.org/Package/2AMZIFLC3JEL

Bei Verlinkung bitte www.unicef.at angeben.

Rückfragen & Kontakt:

Corinna Geißler, UNICEF Österreich, geissler@unicef.at, +43 1 879 21 91-65

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Quelle

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