Kapazität für die Krankenbehandlung von Patienten aus Nachbarstaaten ist offenbar vorhanden

Aber Kapazität für die eigenen Versicherten fehlt – finde den Fehler

St. Pölten (OTS)

„Ich verstehe das nicht so ganz: Bei uns im Mostviertel droht eine flächendeckende medizinische Unterversorgung, vor der man seit Jahren gewarnt hat. Die Gesundheitsministerin persönlich hat zu einem Gipfel einberufen, da die Versorgungssituation aufgrund mangelhafter Kapazität in ganz Ostösterreich bereits unzumutbar sei. Und der NÖ Gesundheitslandesrat konzentriert sich anscheinend darauf, das medizinische Angebot im Waldviertel für unsere Nachbarn aus Tschechien auszubauen. Ich frage mich, was da verkehrt läuft“, so Dr. Gabriele Von Gimborn, MPH, Allgemeinmedizinerin und Landtagsabgeordnete.

„Natürlich ist es bequem für die Tschechen, sich beispielsweise in Gmünd behandeln zu lassen. Das spart Reisezeit, im Vergleich zur Entfernung zum nächstgelegenen Krankenhaus in Tschechien. Sich jedoch zu erwarten, dass im Gegenzug die Österreicher das Angebot in Tschechien mit noch längeren Anreisezeiten wahrnehmen, halte ich für eine Frechheit. Wir sollten uns vielmehr darauf konzentrieren, dass die Österreicher das bekommen was man ihnen schuldet. Nämlich wohnortnahe Versorgung in Österreich“, meint Dr. Von Gimborn.

Wenn Patienten in Nachbarstaaten ausgelagert werden, ist die Solidarität strapaziert

„Wir geben im europäischen Vergleich sehr viel Geld für Gesundheit aus. Das Geld, das unsere Steuerzahler und Versicherten erst einmal verdienen müssen. Tschechien hat sich für einen anderen Weg entschieden. Dort gibt man nur ca. ein Viertel dessen aus, was in Ländern wie Österreich, Deutschland oder den Niederlanden ausgegeben wird“, erläutert Dr. Von Gimborn. „Es bleibt einem Land natürlich vorbehalten, seine Gesundheitsversorgung so zu organisieren, wie es das für richtig hält. Die seinen Versicherten geschuldete Versorgung aber dann an Nachbarstaaten auszulagern, strapaziert den Solidaritätsgedanken innerhalb der EU enorm.“

Interessant wäre aus ihrer Sicht auch zu wissen, wie das abgerechnet wird. „Denn Tschechien wird wohl kaum Interesse haben, die in Österreich auch tatsächlich anfallenden Kosten in mehrfacher Höhe der tschechischen Kosten abzudecken.“ Doch eine verwertbare Antwort auf diese Frage scheitert wohl bereits an der nicht vorhandenen Transparenz innerhalb Österreichs. Denn aufgrund des zersplitterten Finanzierungssystems ist niemand in der Lage, die tatsächlichen Kosten für eine einzelne Behandlung auch nur annähernd abzuschätzen.“ Wir wissen aber, dass wir viermal so viel pro Kopf ausgeben wie beispielsweise die Tschechen, aber trotzdem einen Versorgungsengpass haben“, fasst Dr. Von Gimborn enttäuscht zusammen.

 

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