Im Spannungsfeld zwischen Sachkundigkeit, Leidenschaft und Likes

Präsentation „40 Jahre Jahrbuch für Politik“ und Diskussion „Politiker – ein Traumberuf?“

Wien (PK) Vor 40 Jahren wurde das erste „Jahrbuch für Politik“ herausgegeben. Anlässlich dieses Jubiläums wurde heute bei der gemeinsam mit der Politischen Akademie organisierten Veranstaltung neben der Ausgabe von 2016 auch die Plattform www.jahrbuch-politik.at präsentiert, auf der die Beiträge der letzten vier Jahrzehnte kostenlos einzusehen sind. In der Podiumsdiskussion „Politiker – ein Traumberuf?“ Von der Respektsperson zu „95% Inszenierung“ waren Leidenschaft und die Macht der Selbstdarstellung die dominanten Themen.

Gerstl: Demokratie offensiv verteidigen

Als „ein Flaggschiff der österreichischen Literatur“ bezeichnete Wolfgang Gerstl (V) das zum 40. Mal erschienene Jahrbuch für Politik. Es sei „unabhängig, verständlich, objektiv und faktenreich“, betonte er. PolitikerIn zu sein, heiße Leidenschaft für das Volk zu haben, charakterisiert der Abgeordnete seinen Berufsstand in der Begrüßung. Er subsummierte, dass Demokratie heute genauso wie die Zweite Republik verteidigt werden müsse.

Jahrbuch als Chronik der österreichischen Politik und Gesellschaft

Das Jahrbuch für Politik versteht Herausgeber Stefan Karner als „Chronik der österreichischen Politik und Gesellschaft“. In den 40 Jahren bilde es in 1.600 Beiträgen von 700 AutorInnen auf 25.000 Seiten 60% der Geschichte der Zweiten Republik ab, erläutert Karner. An den Ausgangsideen und Schwerpunktsetzungen habe sich zwischen 1977 und 2016 nichts Grundlegendes geändert, der Fokus war damals wie heute eine stärkere Verbindung zwischen der Theorie der Politikwissenschaft und der politischen Praxis, um weiße Flecken und bestehende Mängel zu verringern, unterstrich der Herausgeber.

Grünberger: Die Herausforderungen für PolitikerInnen sind heute nicht einfacher aber sie sind für alle gleich schwierig

Ob PolitikerIn ein Traumberuf sein kann, wurde vielschichtig diskutiert. Nach Ansicht von Martin Radjaby-Rasset sei es gut, die Arbeit in der Politik eher „projektorientiert“ zu betrachten, Politik als „ein Stück des Beitrags“. Man solle Inhalte nicht nur auf eine Art erzählen, neben Überzeugung und Leidenschaft, die von der/dem PolitikerIn mitgebracht werden müssten, sei das Erreichen der Zielgruppe und der genutzte Kanal relevanter Dreh- und Angelpunkt, so der Geschäftsführer von Jung von Matt/Donau. Andreas Khol, ehemaliger Nationalratspräsident, stellte fest, dass Politiker für ihn immer noch ein Traumberuf sei, hätten sich an den Kernqualifikationen Sachkundigkeit, Engagement und Leidenschaft nichts geändert. Gleichzeitig betonte er, dass sich die Zeiten rasant ändern, die Beschleunigungseffekte durch die medialen Neuerungen seien in der Welt der PolitikerInnen derzeit primäre Angriffspunkte. Eine verzögerte Antwort per E-Mail ende demnach schnell einmal in einem Shitstorm auf sozialen Netzwerken, so Khol.

Die ehemalige Abgeordneten Silvia Grünberger, heute Managing Partner bei Rosam & Grünberger, empfahl den Job, wenngleich sie auf das „Leben in der Populismusfalle“ verwies. Man bewege sich als BerufspolitikerIn derzeit in der Diskrepanz zwischen „inhaltlich korrekt und verantwortungsbewusst richtig einerseits und dem, womit man Punkte machen werde und was die Facebook-Gemeinde liked, andererseits“. Es bedarf eines gekonnten „reputation management“, da man das gemeinsame Image von PolitikerInnen in den letzten Jahren nach unten nivelliert habe. Der Student und Parlamentarischen Mitarbeiter Michael Jayasekara zeigte sich verständnisvoll. Er ortete bei vielen, die etwas bewegen wollen und das Zeug dazu hätten, allerdings oftmals eine gewisse „Angst vor dem Nachher“, denn der der Wechsel aus der Politik in einen anderen Berufszweig falle häufig schwer. (Schluss) wat

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