Hans-Kudlich-Preise 2018 an August Astl, Josef Fradler, Elisabeth Johann und Theresia Neuhofer

Multiplikatoren der ökosozialen Idee ausgezeichnet

Mit den Hans-Kudlich-Preisen zeichnen wir Menschen aus, die sich für die Land- und Forstwirtschaft und ihren Beitrag für die Gesellschaft einsetzen. Sie sind die Botschafter der ökosozialen Idee

Präsident des Ökosozialen Forums, Stephan Pernkopf

Wien (OTS) Das Ökosoziale Forum verleiht alle zwei Jahre den Hans-Kudlich-Preis für besondere Verdienste um die Land- und Forstwirtschaft und dem ländlichen Raum. Der Preis, der seit 1968 verliehen wird, ging heuer an August Astl, Josef Fradler, Elisabeth Johann und Theresia Neuhofer.

Die diesjährige Preisverleihung stand im Zeichen der Revolution von 1848 und ihren Errungenschaften. Stephan Pernkopf, der Präsident des Ökosozialen Forums, wies in seiner Rede im Besonderen auf die Aufhebung der Untertänigkeitsverhältnisse der Bäuerinnen und Bauern durch den Antrag Hans Kudlichs im Reichstag vor 170 Jahren hin. „Mit den Hans-Kudlich-Preisen zeichnen wir Menschen aus, die sich für die Land- und Forstwirtschaft und ihren Beitrag für die Gesellschaft einsetzen. Sie sind die Botschafter der ökosozialen Idee,“ so Pernkopf.

Die Preisträger

August Astl wurde 1951 in Hollersbach (Pinzgau) als Sohn von Bergbauern geboren, studierte Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien und trat 1976 in die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs (heute: LK Österreich) als Referent in der Abteilung Marktpolitik ein, die er ab 1992 leitete. Zwischen 1993 und 1996 stellte Astl als erster Vorsitzender des Vorstandes der Agrarmarkt Austria (AMA) den Umstieg vom österreichischen auf das EU-Marktordnungssystem sicher. Gleichzeitig wurde unter seiner Ägide ein umfassendes und erfolgreiches Marketing für Agrarprodukte (AMA-Tochter Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH) installiert. 1996 kehrte Astl als Generalsekretär in die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern zurück und leitete dieses Haus bis Mitte 2016. 20 Jahre agierte Astl als Brückenbauer bei Reformen. Maßgeblichen Anteil hatte er an der Reform und der Erhaltung des Einheitswert-Systems. In allen Funktionen war Astl stets lösungsorientiert. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn galt seinen Mitarbeitern genauso wie der österreichischen Landwirtschaft. 

Josef Fradler ist Landwirt in der Gemeinde Maria Saal in Kärnten. Er engagierte sich bereits sehr früh im Maschinenring, im Raiffeisenbereich und in Verbänden der Rinderzucht. Besonders die Gründung der „Bäuerlichen Vermarktung Kärntner Fleisch Genossenschaft“ und seine Tätigkeit als Obmann der österreichweit tätigen ARGE Rind, in der Qualitätsrindfleischprogramme forciert werden, sind die Gründe, warum der Name Fradler heute untrennbar mit österreichischem Qualitätsrind verbunden ist. Auf seine Initiative findet jährlich das Rinderfest mit mehreren tausend Besuchern statt, bei dem positive Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft betrieben wird. In seinen Funktionen entwickelte Fradler neue Einkommenschancen für Rinderbauern in Österreich, im Besonderen in Kärnten. Sein Engagement strahlt weit über die Landwirtschaft in den gesamten ländlichen Raum aus. 

Elisabeth Johann ist Forsthistorikerin, Forstwirtin (heute bewirtschaftet ihr Sohn den Betrieb in Kärnten; Forstverwaltung Freibach) und Waldpädagogin. Ihr Spezialgebiet sind Forschung und Lehre im Bereich Forst- und Umweltgeschichte, sie hielt Gastvorlesungen an den Universitäten Freiburg, Göttingen und Wien. Johann veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Wald- und Forstgeschichte und ist Vorsitzende im Fachausschuss Forstgeschichte im Österreichischen Forstverein. Sie entwickelte zahlreiche Konzepte für Ausstellungen und Dokumentationen auf dem Gebiet der Forst- und Umweltgeschichte und setzte diese auch um. Durch ihre Lehr-, Forschungs- und Publikations-Tätigkeit hat sie vor allem den Bereich Forst in der Öffentlichkeit besser beleuchtet. Gerade in einem Bereich, der stark männlich dominiert ist, hat sie der Sparte ein weibliches Gesicht gegeben und somit Frauen sichtbar gemacht. Dass sich mittlerweile auch im Forstbereich immer mehr Frauen engagieren und auch sehr erfolgreich sind, ist auch ihrem Idealismus und ihrer jahrzehntelangen, ehrenamtlichen Arbeit zu verdanken. 

Theresia Neuhofer, Bäuerin in Straßwalchen nahe Salzburg, war und ist in zahlreichen öffentlichen Funktionen tätig. Seit 1994 bekleidet sie Aufgaben in der Bäuerinnenorganisation, seit 2009 als Bezirksbäuerin, seit 2005 ist sie auch Kammerrätin in der Salzburger Landwirtschaftskammer. In ihrer Heimatgemeinde war sie sieben Jahre lang im Gemeinderat tätig, von 2009 bis 2018 war sie Landtagsabgeordnete und legte heuer ihr Mandat zurück, um sich intensiver um ihre Familie kümmern zu können. Theresia Neuhofers Fokus liegt bei all ihren Aufgaben darauf, Sprachrohr für die Anliegen der Bäuerinnen und begnadete Brückenbauerin zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu sein. Ein großes Anliegen sind ihr die Ausbildung und Weiterbildung der bäuerlichen Jugend. In ihrem Wirken vertieft sie das Verständnis der Allgemeinheit für die Land- und Forstwirtschaft, hebt das öffentliche Ansehen und das Selbstwertgefühl der Bevölkerung im ländlichen Raum und engagiert sich für die Ökosoziale Marktwirtschaft. 

Der Hans-Kudlich-Preis

Der liberale Politiker Hans Kudlich gilt als der österreichische und europäische Bauernbefreier. Sein Antrag auf Aufhebung der Grunduntertänigkeit im Jahr 1848 löste die größte Eigentumsverschiebung aus, die Österreich jemals erlebte. Diesem historischen Antrag Hans Kudlichs will das Ökosoziale Forum mit der Verleihung der Hans-Kudlich-Preise gedenken. Der Preis wurde vor 50 Jahren zum ersten Mal vergeben. Die diesjährigen Preise wurden vom Österreichischen Raiffeisenverband, der Landwirtschaftskammer Österreich und den Land&Forst Betrieben Österreich zur Verfügung gestellt.

Fotos der Veranstaltung stehen auf der Homepage des Ökosozialen Forums unter www.ökosozial.at zum Download bereit.

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