Hammerschmid: Risiko bei einer Freitestung nach bereits 5 Tagen Quarantäne ist zu hoch

SPÖ-Bildungssprecherin kritisiert die noch immer fehlende Teststrategie für Bildungseinrichtungen

Wien (OTS/SK) SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid ist verwundert, dass Bildungsminister Faßmann nun zum neuen Chefvirologen der Nation aufschwingt und dem Gesundheitsminister über die Medien ausrichtet, dass er ein Freitesten von PädagogInnen nach fünf Tagen Quarantäne ermöglichen will. „Die beiden Minister haben erst am Donnerstag eine gemeinsame Pressekonferenz über die neuen Vorgaben an Schulen abgehalten. Zwei Tage später kommen nun wieder neue Forderungen? Es wundert mich nicht, dass sich niemand mehr auskennt und die PädagogInnen und Eltern zu Recht erbost sind“, so Hammerschmid und weiter: „Es scheint so, als wolle Faßmann seine Versäumnisse in der Vorbereitung auf den Schulbeginn im Herbst verdecken.“ ****

Die Bildungssprecherin erinnert: „Es gibt noch immer keine Teststrategie für Bildungseinrichtungen, nur Pilotprogramme in wenigen Bezirken. Wir müssen die PädagogInnen dringend flächendeckend in das Screening Programm aufnehmen – das heißt, LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen engmaschig zu testen. Zudem braucht es mobile Teams im ganzen Land und Fast Lanes, also die Vorhaltung von Laborkapazitäten für Schulen, um Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden sicherstellen zu können.“

Für Hammerschmid ist klar: „Die Verkürzung der Quarantäne mit negativem Testergebnis ist richtig – aber, wie von GesundheitsexpertInnen und SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner vorgeschlagen, erst ab Tag 7. Das Risiko, dass eine K1-Person zwischen Tag 5 und Tag 7 ansteckend wird, ist zu hoch. Dieses Risiko bei Schlüsselberufen wie LehrerInnen einzugehen, ist ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit der PädagogInnen und Kinder.“ Die Bildungssprecherin fordert: „Statt fahrlässig mit der Gesundheit von LehrerInnen und SchülerInnen umzugehen, muss ein Pool von ErsatzlehrerInnen geschaffen werden, die ermöglichen, den Schulbetrieb in den nächsten Wochen und Monaten aufrecht zu erhalten. Aber ÖVP und Grüne haben kein Interesse daran. Erst am Donnerstag wurde ein Vorschlag der SPÖ dazu im Unterrichtsausschuss abgelehnt.“

Hinsichtlich des Projekts für Schulen mit besonderen Herausforderungen erinnert Hammerschmid daran, dass es bereits seit langem die Daten gibt, welche Schulen Unterstützung benötigen. „Über die Bildungsstandards und das 2017 eingeführte Projekt ‚Grundkompetenzen sichern‘ ist klar erkennbar, welche Schulen besondere Unterstützung brauchen und Faßmann hätte hier schon viel früher tätig werden können. Nur hat offensichtlich der Wille gefehlt.“ Die SPÖ-Bildungssprecherin ist zudem besorgt, dass es keinerlei Maßnahmen gibt, um die Herausforderungen im Bildungssystem, die durch Corona verschärft wurden, anzugehen. „Die negativen Auswirkungen auf die Lernergebnisse und die Bildungsgerechtigkeit durch das Homeschooling, die erst gestern von OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher aufgezeigt wurden, werden von Bildungsminister Faßmann totgeschwiegen. Dadurch riskiert er nicht nur einen Mangel an Fachkräften in den kommenden Jahren, sondern auch die Zukunft dieser Kinder“, schließt die Abgeordnete. (Schluss) lp

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