Grüne Kärnten: Holub/Rabitsch: Kein Tierschschutzskandal?

Betrug mit zwölf Tonnen gefrorenem Fleisch offenbart einmal mehr die Praxis von Billigproduktion im Übermaß.

Klagenfurt (OTS) Österreich produziert Tiere schon lange nicht mehr nur für den Eigenbedarf. Der Selbstversorgungsgrad wird weit überschritten, Lebendtiere oder deren Körper in Form von Fleisch werden weltweit verkauft. Ein einträgliches Geschäft – hochgepriesen von den jeweiligen Landwirtschaftsministern.

„Wenn es gelingt, 12,5 Tonnen gefrorenes Hühnerfleisch in betrügerischer Absicht bei einer Kärntner Firma zu bestellen, dann ist das für das Unternehmen sicherlich ein herber finanzieller Verlust. Aus Sicht des Tierschutzes aber werden einmal mehr die tragischen Hintergründe industrieller Tierproduktion offenbart,“ zeigt sich der Tierschutzexperte und Grüne Gemeinderat Dr. Alexander Rabitsch bestürzt über die Vorfälle. „Obwohl Österreich eine der niedrigsten erlaubten Besatzdichten in Europa hat (30 kg Masthühner pro Quadratmeter) schafft man es dennoch, Billigfleisch gegen die Konkurrenz, die teilweise mit weit unter 3 € pro Kilogramm verkauft, quer über den Kontinent zu verscherbeln. Das sind Exporte jenseits der Kostenwahrheit, die hinterfragt werden müssen.“

Der Wettbewerb um das billigste Fleisch muss stoppen!

Rabitsch, selbst Tierarzt und ehemals Tiertransport-Inspektor in Kärnten appelliert daran, umzudenken: „Wir müssen den Wettbewerb der großen Handelsketten um das billigste Tierfleisch stoppen. Die Bauern sollten im Gegenteil mehr Geld für ihre Produkte bekommen, dann wäre es wieder leichter möglich, Landwirtschaften in kleineren Strukturen zu betreiben und für ein besseres Tierwohl zu sorgen.“

Landesrat Rolf Holub zeigt sich ebenfalls schockiert von den Massentiertransporten: „Wenn Österreich die Eigenversorgung mit Geflügelfleisch gerade einmal zu 66 %[1] garantieren kann und der Rest importiert werden muss stellt sich die Frage, warum Tonnenweise Hühnerfleisch exportiert und per LKW durch halb Europa transportiert wird. Dies mag im Interesse der Industrie liegen. Auf der Strecke bleiben die Tiere, der Umweltschutz und die kleinen Landwirtschaften, die auf Massenproduktion verzichten.“

Beim Fleisch sollte es wieder um Qualität statt um Quantität gehen. Denn: „Wenn das Fleisch keinen Preis mehr hat, hat das Tier auch keinen Wert,“ so Holub abschließend.


[1]2015; http://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/schriftenreihe/agrarmaerkte-2016_lfl-schriftenreihe.pdf

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Mag.a Doris Neureiter
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