Fünf Ö1-Sendungen zum 80. Geburtstag von Schriftsteller Julian Schutting

Wien (OTS) Anlässlich des 80. Geburtstages von Julian Schutting am 25. Oktober stehen fünf Ö1-Sendungen ganz im Zeichen des vielfach ausgezeichneten österreichischen Schriftstellers: „Nachtbilder -Poesie und Musik“ (21.10.), am 22. Oktober „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“, „Ex libris“ und „Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte“, und „Literatur am Feiertag“ (26.10.).

Am Samstag, den 21. Oktober liest Ulrich Reinthaller in „Nachtbilder – Poesie und Musik“ (Ö1, 22.35 Uhr) aus Julian Schuttings Buch „Zersplittertes Erinnern“. Dem Alter wird oft nachgesagt, dass es sich vor allem durch Vergesslichkeit bemerkbar macht. Das ist aber nur die eine Seite. Die andere ist das unabwendbare Aufsteigen von Erinnerungen: an Bilder, Situationen, Menschen und Umgebungen, die lange wie unter Schutt vergraben waren, und die auf einmal mit großer Dringlichkeit wieder aufsteigen. Auch den Autor Julian Schutting behelligen immer wieder Szenen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit, die er in seiner Geburtsstadt Amstetten und dann in Wien verbracht hat. In seinen Erinnerungen mischt sich kindliches Erleben mit politischen Signalen der Nazizeit. Schutting gelingt es auf sehr eigene Weise, Zeitgeschichte und persönliche Erfahrungen literarisch nachvollziehbar zu machen. Auch die gewählte Textform der Lyrischen Prosa setzt Schutting in diesem Sinn ein, indem er zwischen Gedicht und Erzählung wechselt, zwischen Beschreiben und Empfinden, zwischen Erinnern und Erläutern.

Julian Schutting und sein Verhältnis zum Religiösen ist Thema in „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ am Sonntag, den 22. Oktober ab 7.05 Uhr in Ö1. Schutting hat immer wieder auf religiöse Sprache zurückgegriffen. Im Gedicht „Bittbriefe an Allmächtige“ mischt er die Formeln politischer Petitionen mit denen kirchlicher Fürbitten und Litaneien, sodass sie sich gegenseitig relativieren. „Buñuel in Dankbarkeit“ ist eine provozierende Kette surrealer religiöser Bilder in dem vor mehr als drei Jahrzehnten erschienenen Prosaband „Sistiana“ überschrieben, der damals für viele eine poetische Befreiung von erdrückendem Glaubensernst darstellte. Und in dem 2004 erschienenen Band „Nachtseitiges“ werden kirchliche Ansprüche beim Wort genommen. „Ex libris“ (16.00 Uhr) bringt unter dem Titel „Nichts ist lächerlicher, als sich Figuren auszudenken!“ ein Gespräch mit Julian Schutting. Ab 21.40 Uhr liest Schutting in „Ö1 Kunstsonntag: Neue Texte“ aus seinem Werk „Nachtfahrt“: „Er“ und „Sie“ lernen einander nächtens kennen, nebeneinander in einem Zugkorridor vor den Abteilen stehend. Schwärmend und wortreich betrachten beide den Mond durchs Fenster, während der Zug durch die Landschaft eilt. Für beide fühlt es sich an, als wäre man einander schon ewig so nahe, und während man diese Nähe schwelgerisch genießt, fürchtet man bereits den Abschied. Schutting liest sowohl Mann als auch Frau in diesem ebenso sentimentalen wie ironischen Radiodialog.

In „Literatur am Feiertag“ steht am Donnerstag, den 26. Oktober ab 16.00 Uhr eine „Liebeserklärung an einen Autor“ auf dem Ö1-Programm. Schutting ist einer der genauesten Beobachter unter den österreichischen Autoren und ein großer Poet auch in seiner Prosa. Er ist Autor von mehr als 50 Büchern und ausgezeichnet unter anderem als Anton-Wildgans-, Georg-Trakl- und Gert-Jonke-Preisträger. Zum Abschluss des Programmschwerpunkts zu Julian Schuttings 80. Geburtstag sprechen persönliche Weggefährt/innen und Kenner/innen seines Werks.

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