Forschung für Folterprävention: Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte startet Crowdfunding-Kampagne für Atlas of Torture

Atlas of Torture wird Informations- und Kooperationsplattform zur Prävention von Folter und Misshandlung – Crowdfunding soll Finanzierung sichern – Kampagne läuft bis 13. Juli

Mit dem Atlas of Torture setzen wir ein klares Zeichen: Folter und Misshandlungen sind nach wie vor ein weltweites Problem – aber wir können gemeinsam etwas dagegen tun. Der Atlas wird keine gewöhnliche Website sondern eine Plattform für alle Menschen, die sich gegen Folter stark machen. Daher ist es uns wichtig, mit der laufenden Crowdfunding-Kampagne schon zum Start des Projekts die Aufmerksamkeit und das Engagement der Öffentlichkeit zu gewinnen

Moritz Birk, Leiter des Teams Menschenwürde und Öffentliche Sicherheit am Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte

Wien (OTS) Folter und Misshandlung sind zwar universell verboten, aber ein weitverbreitetes Problem in den meisten Staaten der Welt. Zudem sind in sehr vielen Staaten unmenschliche Haftbedingungen ein ernstes Problem. Folter und Misshandlung verletzen nicht nur die Menschenwürde jedes einzelnen Opfers sondern erodieren rechtsstaatliche Strukturen und das Vertrauen in den Staat und haben somit auch gravierende Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft. Es gibt ein unzureichendes Bewusstsein für das Problem und die Konsequenzen und oft wird Folter im Zeichen der Sicherheit und des Kampfs gegen Terrorismus sogar verharmlost.

Diese besorgniserregende Tendenz hat das Ludwig Boltzmann Institut für Menschrechte (BIM) dazu veranlasst, ein klares Zeichen gegen Folter und Misshandlungen zu setzen und einen wirksamen Beitrag zu deren Prävention zu leisten. Mit dem Atlas of Torture soll eine interaktive Informations- und Kooperationsplattform geschaffen werden, die ein weltweites Bewusstsein für das Problem schafft, den Zugang zu verlässlichen Informationen stärkt, Austausch und Kooperationen fördert und die Allgemeinheit befähigt, sich aktiv gegen Folter und Misshandlung einzusetzen.

Internationaler Tag zur Unterstützung von Folteropfern am 26. Juni

Auf der Online-Plattform werden länder- und themenspezifische Hintergrundinformationen gesammelt, Informationen zu Organisationen und Aktivitäten gegen Folter und Misshandlung dokumentiert sowie Online-Kurse und Möglichkeiten zum Austausch und Kooperation bereitgestellt. Um den Atlas of Torture einrichten zu können, startet das BIM eine Crowdfunding-Kampagne, die ab jetzt bis 13. Juli 2018 läuft und mindestens 50.000 Euro an Spenden generieren will. Zugleich will die Kampagne Bewusstsein für das globale Problem der Folter und Misshandlung schaffen, auch anlässlich des Internationalen Tags zur Unterstützung von Folteropfern am 26. Juni.

Mit dem Atlas of Torture setzen wir ein klares Zeichen: Folter und Misshandlungen sind nach wie vor ein weltweites Problem – aber wir können gemeinsam etwas dagegen tun. Der Atlas wird keine gewöhnliche Website sondern eine Plattform für alle Menschen, die sich gegen Folter stark machen. Daher ist es uns wichtig, mit der laufenden Crowdfunding-Kampagne schon zum Start des Projekts die Aufmerksamkeit und das Engagement der Öffentlichkeit zu gewinnen“, erklärt Moritz Birk, Leiter des Teams Menschenwürde und Öffentliche Sicherheit, das den Atlas of Torture am BIM verantwortet.

Der Atlas of Torture ist ein gemeinsames Projekt des BIM in Zusammenarbeit mit den Informations- und Technologie-ExpertInnen der NGO Human Rights Information and Documentation Systems (HURIDOCS) und wird vom Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft unterstützt.

Forschen für Folterprävention?

Untersuchungen zeigen, dass Präventionsmechanismen Folter und Misshandlung wirksam eindämmen oder verhindern können. So wurde in einer wissenschaftlichen Studie, die in 16 Ländern durchgeführt wurde und an der das BIM beteiligt war, festgestellt, dass Zugang zu AnwältInnen oder ÄrztInnen gleich bei Verhaftung oder die unabhängige Untersuchung von Folterfällen wesentlich dazu beitragen können, Folter zu verhindern. Forschung trägt dazu bei, die Situation von Folter und Misshandlungen und deren Hauptursachen zu identifizieren. Durch vergleichende Forschung – wie in Österreich am BIM – können wirksame Maßnahmen identifiziert und evaluiert werden, die das Risiko für Folter deutlich verringern. Zudem ist es wichtig, dass sich rechtliche, politische und institutionelle Reformen sowie Training und Beratung auf evidenzbasierte Forschung stützen, um eine optimale Wirksamkeit zu garantieren. Das Team „Menschenwürde und Öffentliche Sicherheit“ am BIM befasst sich schon seit vielen Jahren mit der Frage, wie Folter und Misshandlung effektiv verhindert werden können.

Link zur Crowdfunding-Kampagne: https://www.startnext.com/atlas-of-torture

Rückfragen & Kontakt:

Mag. iur. Nora Katona, E.MA
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte (BIM)
Department Menschenwürde und Öffentliche Sicherheit
Freyung 6/Hof I/2, 1010 Wien
Tel. 01 4277-27460
nora.katona@univie.ac.at
http://bim.lbg.ac.at
www.atlas-of-torture.org

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