Forderung an ÖVP/FPÖ: Sexualpädagogikverbot-Antrag zurückziehen! | AMSA

Sexualpädagogik ist Gesundheitsschutz und Gewaltprävention und braucht externe Angebote – ÖVP/FPÖ-Verbotsantrag ist der falsche Weg

Wien/Graz/Innsbruck/Salzburg/Linz/Klagenfurt (OTS) Mit großer Sorge blickt die Austrian Medical Students’ Association (AMSA) auf den Entschließungsantrag von ÖVP und FPÖ, der externe Vereine aus dem Sexualkundeunterricht verbannen soll. Die Studienlage zeigt klar: ganzheitliche und fundierte Sexualaufklärung führt zu einem Rückgang von Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften und kann sexueller Gewalt vorbeugen.

Die AMSA unterstützt die Petition #redmadrüber, die sich gegen gegen ein Verbot und für Qualitätssicherung externer Sexualpädagogik ausspricht und bereits fast 10.000 Unterschriften sammeln konnte. Stimmen gegen ein Verbot kamen u.a. auch von der AIDSHilfe, Aktion Leben, der Bundesjugendvertretung, dem Berufsverband der Sozialen Arbeit (OBDS), dem Bundesschulsprecher, dem Frauenvolksbegehren, dem Frauenreferat der Diözese Innsbruck, der Österreichischen LehrerInnen Initiative, der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer_innen, der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung, den Österreichischen Kinderschutzzentren, Österreichs Pfadfinder_innen und der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien sowie zahlreichen Ärzt_innen und Lehrer_innen. Auch SPÖ, NEOS, Liste JETZT und die GRÜNEN äußerten sich klar gegen ein Verbot.

„Externe Vereine bieten für Schulen spezifisches Fachwissen und Methodiken in einem geschützten Kontext ohne das Autoritätsverhältnis, in dem die Lehrkräfte zu ihren Schüler_innen stehen, an“ so Jiale Lin, AMSA-Koordinator für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte. „Im Sinne einer pluralistischen Sexualbildung, wie im Antrag gefordert, füllen sie eine Lücke im Bildungssystem. Ein Verbot beunruhigt mich sehr, denn es gefährdet ein ganzheitliches sexualpädagogisches Angebot an Schulen. Der Antrag sieht keine weiteren Maßnahmen zur Sicherung der sexuellen Bildung vor, am Ende leiden also die Schüler_innen. Das wäre unverantwortlich!“

Der Grundsatzerlass (März 2019) sieht eine Clearingstelle vor, die externe Vereine auf Qualität und Neutralität überprüft, um z.B. Indoktrination à la TeenStar künftig auszuschließen. Warum akkreditierte Vereine nicht aktiv sein sollen dürfen, gehe aus dem Antrag nicht hervor, betont Lin. „Auch die Unterstellung, externe Vereine könnten das Indoktrinationsverbot grundsätzlich nicht einhalten, ist in Hinblick auf die umfassende, evidenzbasierte Ausbildung unserer Mitarbeiter_innen nicht tragbar“ meint auch Janna Fischer, Sprecherin von achtung°liebe (sexualpädagogisches Projekt der AMSA). „Wir halten uns an wissenschaftlich fundierte Grundsätze, wie zum Beispiel die der WHO.“

Wir erwarten, dass ÖVP und FPÖ den Antrag in der morgigen Sitzung des Unterrichtsausschusses zurückziehen, um eine qualitativ hochwertige sexuelle Bildung an Österreichs Schulen weiterhin zu gewährleisten. Daher begrüßen wir den Antrag der SPÖ für einen Aktionsplan zur Umsetzung und Sicherstellung zeitgemäßer und flächendeckender Sexualbildung“ so Lin.

Rückfragen & Kontakt:

Janna Fischer, Sprecherin achtung°liebe, Sexualpädagogisches Aufklärungsprojekt der AMSA (janna.fischer@amsa.at)

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