Fest der Freude am 8. Mai: Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus

Wien (OTS) -

  • Das fünfte Mal veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich das Fest der Freude: Gratiskonzert der Wiener Symphoniker mit Dirigent Ádám Fischer
  • Zeitzeugin Lucia Heilmann erinnert sich an ihre Erlebnisse am 15. März 1938 am Heldenplatz und wie sich ihr Leben danach veränderte sowie an ihre Freude als die Befreier im April 1945 in Wien eintrafen.
  • ORF III: Live-Übertragung und Programmschwerpunkt mit u. a. neuen „zeit.geschichte“-Dokumentationen
  • „Walk of Solidarity“ am 5. Mai am Ort des ehemaligen Konzentrationslager Gunskirchen zum Tag der Befreiung
  • Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 7. Mai 2017 mit Themenschwerpunkt „Internationalität verbindet“

Am 8. Mai 2017 jährt sich zum 72. Mal die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Dieser Tag markiert das Ende des nationalsozialistischen Terror-Regimes und seines verbrecherischen Angriffs- und Vernichtungskrieges. Bereits davor befreiten alliierte Truppen am 27. Jänner 1945 das Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz/Birkenau und am 5. Mai 1945 das Konzentrationslager Mauthausen.

Fest der Freude am 8. Mai 2017 ab 19.15 Uhr am Wiener
Heldenplatz

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) veranstaltet dieses Jahr zum fünften Mal ein Gratiskonzert zum Tag der Befreiung am 8. Mai 2017 ab 19.15 Uhr am Wiener Heldenplatz in Kooperation mit den Wiener Symphonikern und mit Unterstützung durch das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und des Vereins GEDENKDIENST sowie der österreichischen Bundesregierung und der Stadt Wien. Das Konzert wird dieses Jahr – zum dritten Mal – wieder in ORF III live übertragen. Durch die Veranstaltung führt Katharina Stemberger.

Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich, hält die Bedeutung des Fests der Freude fest: „In Zeiten in denen Populismus und Nationalismus in Europa an Macht gewinnen, darf die Geschichte nicht vergessen werden, damit sich diese nicht wiederholt. Wir dürfen keinesfalls zulassen, dass durch das Schüren von Ängsten und Hetze Ausländerfeindlichkeit und Hass einen Platz in unserer Gesellschaft einnehmen. Uns ist es gelungen, das Fest der Freude als Tag des Gedenkens und der Freude zu etablieren.“

Eröffnet wird die Veranstaltung mit kurzen Videoclips von Botschaftern der Befreiernationen, der Israelitischen Kultusgemeinde, des Vereins GEDENKDIENST und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes. Kurzstatements von Bundeskanzler Mag. Christian Kern, Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, Vizebürgermeisterin Mag.a Maria Vassilakou, Stadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und MKÖ-Vorsitzendem Willi Mernyi bilden den Rahmen der Veranstaltung. Die Worte von Zeitzeugin Lucia Heilman sind das Highlight des diesjährigen Fests der Freude.

Lucia Heilman überlebte das NS-Regime gemeinsam mit ihrer Mutter dank des Einsatzes eines Freundes ihres Vaters, der sie vor den Nazis versteckte. Sie selbst war 1938 am Heldenplatz als Adolf Hitler seine „Anschluss“-Rede hielt. Die Stimmung dort empfand sie als bedrohlich und sie wusste, dass sie nicht mehr dazugehörte. 2017 wird Lucia Heilman wieder am Heldenplatz stehen, aber diesmal bei einem Fest der Freude zum Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Terror-Herrschaft.

Gratiskonzert der Wiener Symphoniker mit Werken von Beethoven
und Uraufführung von Kurt Schwertsik

Im Zentrum der Feierlichkeiten steht auch in diesem Jahr wieder ein Konzert der Wiener Symphoniker, die diesmal von Ádám Fischer dirigiert werden. Eröffnet wird das Konzert mit der Uraufführung des eigens für das Fest der Freude komponierten Stücks „Here & Now“ des österreichischen Komponisten Kurt Schwertsik. Am Programm stehen außerdem Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-moll op. 64, das von dem jungen, preisgekrönten Wiener Violinisten Emmanuel Tjeknavorian interpretiert wird, und Werke von Ludwig van Beethoven. Neben der Konzertarie „Ah perfido!“ für Sopran und Orchester, die von der finnischen Ausnahme-Sängerin Camilla Nylund gesungen wird, werden auch die „Egmont“- und „Leonore“-Ouvertüren erklingen. Zum Abschluss der Veranstaltung wird die „Ode an die Freude“ aus Beethovens Neunter Symphonie erklingen.

Johannes Neubert, Geschäftsführer der Wiener Symphoniker, kommentiert: „Zum fünften Mal haben wir nun eine Möglichkeit für Frieden und Freiheit einzutreten und ein wichtiger Teil des Fests der Freude zu sein. Dieses Jahr haben wir ein paar besondere Zuckerl für Musikbegeisterte: einmal die Uraufführung von Kurt Schwertsiks Stück ‚Here & Now‘, das eigens für das Fest der Freude komponiert wurde. Außerdem laden wir alle Musikbegeisterten ein, Teil des Konzerts zu werden und gemeinsam mit Camilla Nylund und begleitet von den Wiener Symphonikern Beethovens große Freudenhymne aus der Neunten Symphonien zu singen.“

Das Gratiskonzert der Wiener Symphoniker findet bei jedem Wetter statt. Sitzplätze sind beschränkt vorhanden und vorrangig für ältere Personen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorgesehen. Eine Sitzplatzreservierung ist nicht möglich.

ORF III mit Live-Übertragung vom Wiener Heldenplatz, neuen „zeit.geschichte“-Dokumentationen und umfassendem Thementag

Auch dieses Jahr berichtet ORF III Kultur und Information am 8. Mai live vom Wiener Heldenplatz. Ab 15.25 Uhr melden sich die ORF-III-Moderatoren Ani Gülgün-Mayr, Barbara Rett, Ingrid Thurnher und Peter Fässlacher mit drei Live-Einstiegen (15.25, 15.55, 16.55 Uhr) und einer 90-minütigen Sondersendung abwechselnd von der ORF-III-Bühne und historischen Angelpunkten des Wiener Heldenplatzes. Dabei sprechen sie mit Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Kultur über das historische Datum – von Altbundespräsidenten Heinz Fischer über Bundesminister Thomas Drozda bis hin zu Kardinal Christoph Schönborn und Bundeskanzler a. D. Wolfgang Schüssel. Neben den Schauspielern Sona MacDonald und Heinz Marecek kommen mit Camilla Nylund, Emmanuel Tjeknavorian und Ádám Fischer die Künstler/innen des Gedenkkonzerts zu Wort.

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Das ‚Fest der Freude‘ feiert ein denkwürdiges Ereignis in den Anfängen der Zweiten Republik. Und es verbindet dieses Bekenntnis zu Frieden und Demokratie mit klassischer Musik vom Feinsten. Ich freue mich, dass der ORF mit der Live-Übertragung des Festakts und Gedenkkonzerts erneut allen Österreicherinnen und Österreicher die Gelegenheit bietet, bei dieser besonderen Open-Air-Veranstaltung dabei zu sein. Das Friedenskonzert wird von unserem Partnersender TV Kultura auch in Russland ausgestrahlt.“

Höhepunkt ist die um 19.35 Uhr startende Übertragung des Festaktes, die vom live-zeitversetzten Konzert um 20.15 Uhr gekrönt wird.

Als Umrahmung spielt ORF III bereits am 6. und 7. Mai ein thematisch abgestimmtes Programm und bestückt den 8. Mai schon ab 8.35 Uhr mit themenaffinen Dokumentationen. Highlight ist die Fortsetzung der „zeit.geschichte“-Reihe „Mauthausen vor der Tür – Das Schicksal der Frauen“, die am 6. Mai um 21.05 Uhr gezeigt wird. Basierend auf persönlichen Briefen einer russischen Gefangenen gibt Regisseurin Judith Doppler einen Einblick in die Geschichte der weiblichen KZ-Häftlinge. Die anschließende, ebenfalls neue ORF-III-Dokumentation „Außenstelle Mauthausen – Tatort Loibltunnel“ von Ferdinand Macek befasst sich mit einem der vielen Nebenlager des KZ-Mauthausen, in dem die Inhaftierten unter widrigsten Bedingungen am Bau der Loiblpassstraße und des –tunnels eingesetzt wurden.

ORF-Generaldirektor Wrabetz betont die Bedeutung der medialen Aufarbeitung der österreichischen Geschichte: „Eine lebendige Erinnerungskultur ist in Zeiten der alternativen Fakten und ‚Fake News‘ immens wichtig. Der ORF sieht sich daher in seiner Funktion als elektronisches Gedächtnis dieses Landes mitverantwortlich, bedeutende historische Ereignisse aufzuarbeiten und besondere menschliche Schicksale in Erinnerung zu rufen. So auch im letzten Teil der ORF-III-Dokutrilogie ‚Mauthausen vor der Tür’, der sich den internierten Frauen im KZ widmet“, so Wrabetz.

„Walk of Solidarity“ am Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Gunskirchen

Am Freitag, den 5. Mai 2017 begehen wir gemeinsam mit Überlebenden des schrecklichen und grausamen Konzentrationslagers Gunskirchen den „Walk of Solidarity“.

Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit Schwerpunkt „Internationalität verbindet“ Nachdem mehr als 90 Prozent der Opfer des Lagers Mauthausen weder Deutsche noch Österreicher waren, ist diese Feier von internationaler Bedeutung und stellt die weitaus größte Gedenk- und Befreiungsfeier weltweit dar. Sie findet am Sonntag, dem 7. Mai 2017, von 11.00 Uhr bis etwa 13.00 Uhr in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen statt. Die diesjährigen Gedenk- und Befreiungsfeiern widmen sich dem Thema „Internationalität verbindet".

MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi: „Internationalität wird immer mehr als Bedrohung von nationalen Interessen gesehen. Der Mauthausen-Schwur verpflichtet uns aber zur Internationalität. Internationalität ist unsere Antwort auf die Herabwürdigung der ‚Anderen’.“

Weitere Informationen:

Presseunterlagen und Fotos zum Download:

Pressekonferenz am 26. April 2017:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/9198
http://festderfreude.at/de/service/presse
http://www.mkoe.at/service/presseinfo

Rückfragen & Kontakt:

Mauthausen Komitee Österreich,
Willi Mernyi, Tel: 0664/1036465, E-Mail: mernyi@mkoe.at und
Christa Bauer, Tel.: 01-212 83 33, E-Mail: bauer@mkoe.at
Wiener Symphoniker, Quirin Gerstenecker,
Tel.: 01-589 79-15, E-Mail: q.gerstenecker@wienersymphoniker.at
ORF, Ruža Holzhacker, Tel.: 01-87878-14703,
E-Mail: ruza.holzhacker@orf.at



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