Wien (OTS/SPW-K) - Als „temporäre Maßnahme zum Schutz des Lebensmittelhandels“ werden seit 1. Juli keine Nebenrechte mehr an Gemüse- und andere Lebensmittelstände vergeben. Die neue Regelung betrifft nur neue Stände, in bestehende Verträge wird nicht eingegriffen. Auch ein Gastro-Verbot ist selbstverständlich nicht angedacht, trägt doch das Gastronomieangebot entscheidend zum Charakter der Märkte bei. SPÖ-Umweltausschussvorsitzender Erich Valentin wiederholt die Position der Stadt Wien und betont, man exekutiere die aktuelle Marktordnung: „Die von den NEOS verbreitete Hysterie ist unangebracht, hat die Stadt doch von Anfang an betont, an einer neuen Marktordnung zu arbeiten und dazu Gespräche mit den Beteiligten zu führen. Es ist unerträglich, das Thema für Wahlkampfgetöse zu missbrauchen.“
Die Stadt Wien will die Märkte als Nahversorger erhalten und keine „Fressmeilen“ fördern. „Der Lebensmittelhandel wurde auf unseren Märkten in der letzten Zeit massiv zurückgedrängt. Hier will die Stadt eingreifen und die Rahmenbedingungen für einen gesunden Lebensmittelhandel auf den Märkten sicherstellen“, so Valentin. Grundsätzlich dürfen laut Marktordnung aktuell ein Drittel der Stände als reine Gastronomiestände betrieben werden. Es sei in den letzten Jahren zu einem Wildwuchs an augenscheinlichen „Gastroständen“ auf den Märkten gekommen, viele Standler hätten das System unterwandert, es wurden „durch die Hintertüre“ mehr Verabreichungsstände betrieben als gesetzlich erlaubt. Die Stadt zieht nun die Notbremse und schließt mit einer neuen Regelung diese Hintertür.
„Unser Ziel ist aber ein attraktives und breites Angebot an Obst und Gemüse auf den Märkten, und nicht ein Gastrostand nach dem anderen“, stellt Valentin klar. An einer Überarbeitung der Marktordnung im Sinne der KonsumentInnen, aber natürlich auch der StandlerInnen werde gearbeitet. Dazu braucht es eine breite Diskussion mit allen Betroffenen, der sich die Stadt natürlich stellt. „Uns sind die Märkte ein zentrales Anliegen und daher schauen wir nicht zu, wie manche von ihnen ihren ursprünglichen Zweck schlichtweg aufgeben. Wir arbeiten intensiv an Verbesserungen, wonach der Verkauf von Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln sowie ein attraktives Gastronomieangebot Platz und Kundschaft finden“, so Valentin abschließend.
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