Equal Pension Day 2019: Leichte Verbesserung gegenüber Vorjahr | PID Presse

Gender Pension Gap um einen Tag verkleinert, Frauen erhalten noch immer um 42,35 Prozent weniger Pension als Männer

Wien (OTS/RK) Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen erst bis Jahresende erhalten haben werden. Dieser Tag fällt 2019 österreichweit auf den 29. Juli. Damit wurden im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Tag gewonnen. Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes macht auch heuer wieder auf dieses wichtige Thema aufmerksam.

Langsame Verbesserung und Bundesländervergleich

Der Equal Pension Day wird in Österreich seit dem Jahr 2015 von der Statistikabteilung der MA 23 und der MA 57 der Stadt Wien berechnet. In diesen fünf Jahren gab es einige Verbesserungen. Am besten haben sich die Pensionseinkommensdifferenzen in der Stadt Wien entwickelt, gefolgt vom Burgenland. An dritter Stelle liegt Niederösterreich mit einer Verbesserung von vier Tagen im Vergleich zum Jahr 2015.
Österreichweit gab es insgesamt eine Verbesserung von drei Tagen.
Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede. So liegt der Equal Pension Day in Vorarlberg (6. Juli) mehr als eineinhalb Monate vor jenem in Wien (30. August).

Bundesländervergleich Verbesserung gegenüber 2015

Differenz 2015-2019 2015
Wien +9 Tage 21.08.
Burgenland +6 Tage 15.07.
Niederösterreich +4 Tage 21.07.
Österreich
+3 Tage 26.07.
Salzburg +3 Tage 25.07.
Vorarlberg +3 Tage 03.07.
Oberösterreich +2 Tage 07.07.
Steiermark +2 Tage 21.07.
Kärnten +1 Tag 02.08.
Tirol +1 Tag 19.07.

Equal Pension Day – Aktionen in den Städten

In vielen Österreichischen Städten machen die Frauenbeauftragten durch Straßenaktionen rund um den Equal Pension Day auf das Thema aufmerksam. In der Stadt Graz fand beispielsweise schon am 24.7. am Jakominiplatz eine Verteilaktion statt, bei der Frauen Traubenzucker für Energie am Arbeitsplatz mitnehmen konntne. Zusätzlich wurde ein Video produziert, das über die Homepage der Stadt Graz abrufbar ist. (Link zum Equal Pension Day Video der Stadt Graz: https://www.youtube.com/watch?v=MMnrIpxRnKc). In St. Pölten fand am 25. Juli eine Verteilaktion des Büro für Diversität gemeinsam mit der Frauenplattform der Stadt St. Pölten statt. In Klagenfurt fand am Samstag, den 27. Juli eine Info-Kampagne zum Thema Halbe/halbe bei bezahlter und unbezahlter Arbeit statt. In Wien gibt es am 29.7.2019 einen Infostand auf der Mariahilferstraße, bei dem die Infomaterialien verteilt werden. In Linz verteilen die Frauenstadträtin und das Team des Linzer Frauenbüros Flyer, Taschentüchern und Luftballons vor dem Alten Rathaus am Linzer Hauptplatz. Auch in Wels gibt es eine Verteilaktion in der Innenstadt.

Nur zwei Prozent erreichen 45 Beitragsjahre

Der durchschnittliche Rückstand (Gender Pension Gap) beträgt bei den (2017) neu zuerkannten Alterspensionen von Frauen 43 Prozent zu den Männerpensionen. Dafür gibt es mehrere Gründe:
Frauen haben im Schnitt 10 Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils bedingt durch betreuungsbedingte Erwerbsunterbrechungen – denn das durchschnittliche Antrittsalter zur Alterspension unterscheidet sich nur durch rund 3 Jahre. Das österreichische Sozialversicherungssystem bestraft jedes fehlende Jahr: bei den 2017 neuzuerkannten Alterspensionen erreichten nur 2 Prozent der Frauen, aber auch nicht mehr als 52 Prozent der Männer jene 45 Versicherungsjahre, die 80 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens als Pension garantieren.
Dazu kommt die Lohnschere: Frauen verdienen in Österreich in Vollzeit für die gleiche Tätigkeit 22,2 Prozent weniger als Männer in derselben Position, was deutlich über dem EU-Durchschnitt von 16,7 Prozent liegt. Ein segregierter Arbeitsmarkt: Frauen arbeiten oft in sogenannten Frauenbranchen, die wesentlich schlechter bezahlt sind als Branchen, in denen vorwiegend Männer arbeiten. Auch das trägt zur Lohndifferenz bei.

Lineal als Pensionsrechner: Jede Stunde zählt

Ein wesentlicher Grund für die schlechten Frauenpensionen sind auch die hohen Teilzeitraten bei Frauen.
Die städtischen Frauenbüros und der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes veranstalten auch heuer wieder Verteilaktionen, um auf auf die Pensionslücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen. Dazu wird ein Lineal verteilt, das aufzeigen soll, wie sich Teilzeitarbeit und Erwerbsunterbrechungen auf die Pensionshöhe und das Lebenseinkommen auswirken. Eines ist klar: je länger Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen ausfallen, desto niedriger wird die Pension und damit das Lebenseinkommen. Kurzfristige Entscheidungen für Teilzeitarbeit haben oft langfristige Folgen wie armutsgefährdende Alterspensionen. Jede Wochenstunde, die Frauen also mehr arbeiten, wirkt sich positiv auf das Lebenseinkommen aus, sichert Unabhängigkeit und Lebensstandards, auch im Alter.

„Frauen verrichten den Großteil unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit und können dann trotz jahrelanger Berufstätigkeit nicht von ihrer Pension leben“, kritisiert Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. „Auch wenn der Gender Pension Gap leicht verbessert werden konnte, werden wir auf diese Ungleichheit hinweisen, bis der Equal Pension Day an Sylvester gerückt ist.“

Weitere Infos zur Städtebund-Kampagne unter: www.staedtebund.gv.at.
Weitere Informationen zum Thema:

Pensionsberatung der Arbeiterkammer

www.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundrecht/pension/index.html

Informationen des Bundeskanzleramtes auf help.gv.at

www.oesterreich.gv.at/themen/arbeit_und_pension/pension.html

Rückfragen & Kontakt:

Saskia Sautner
Österreichischer Städtebund
saskia.sautner@staedtebund.gv.at
T: +43 676 8118 89990
www.staedtebund.gv.at

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