Diakonie: Niederösterreich spart Psychotherapie Einrichtung JEFIRA tot

Dolmetsch-gestützte Kinder- und Erwachsenen-Psychotherapie in NÖ vor dem Ende. Therapie für traumatisierte Kinder und Erwachsene in Corona-Zeiten wichtiger denn je

St.Pölten/Wien (OTS) Landesrat Waldhäusl entzieht mit Februar 2021 der Psychotherapieeinrichtung für Menschen mit Fluchterfahrung in Niederösterreich die lebenswichtige Förderung. In fast 15 Jahren konnten die Therapeutinnen der Diakonie vielen Menschen dabei helfen, ihre Traumata zu verarbeiten, und so in der Lage zu sein, sich in der neuen Heimat ein Leben aufzubauen.

Diese Psychotherapie-Möglichkeit für Traumatisierte in Niederösterreich jetzt tot zu sparen ist ein Verbrechen an den Seelen dieser Menschen, dieser Kinder, die in ihrem Leben mehr erdulden mussten, als die menschliche Seele verkraften kann. Dass sie keine Therapie mehr machen können, raubt diesen Menschen die Zukunft“, formuliert es Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser.

Traumata müssen aufgearbeitet werden. Das ist eine unbedingte Voraussetzung dafür, Deutsch zu lernen, Erfolg in der Schule zu haben, und schließlich einen Arbeitsplatz zu finden, auf eigenen Beinen zu stehen und seinen Teil zur Gesellschaft beitragen zu können“, betont Moser. „Eine solche Einrichtung hat einen wichtigen Integrations-Effekt und auch eine Auswirkung auf den sozialen Zusammenhalt“.

„Was Landesrat Waldhäusl betrifft, ist diese Kündigung ein weiterer Schritt auf dem Weg, die Betreuungssituation junger Menschen in Niederösterreich zu verschlechtern, und an ihrer Integration zu hindern“, kritisiert Moser.

Dolmetsch-gestützte Kinder- und Erwachsenen-Psychotherapie in NÖ vor dem Ende

Mahmud ist 8 Jahre alt und stammt aus Afghanistan. Er kam vor ca. 2 Jahren mit seinem Vater und zwei kleineren Brüdern auf der Flucht zu Fuß nach Österreich. Seine Mutter blieb mit den beiden kleinen Schwestern zurück. Diese plötzliche Trennung war und ist für Mahmud eine traumatische Erfahrung. Der Bub leidet an Migräneanfallen, und wenn die Spannungszustände zu stark werden, kommt es zu epileptischen Anfällen. Er fällt einfach um und muss auf ärztliche Hilfe warten. Der verzweifelte Vater erzählt, dass Mahmud früher gerne lachte und immer zu Scherzen aufgelegt war.

Mahmud braucht dringend eine traumaspezifische und auch dolmetschgestützte Kinder-Psychotherapie. Nur mit dieser Hilfe kann er unbeschwert seine kindliche Entwicklung fortsetzen und in der Schule vorankommen, anstatt chronisch an Schlafstörungen, Alpträumen, Konzentrationsstörungen, Ängsten und Hoffnungslosigkeit zu leiden. Mahmud stand bei JEFIRA auf der Warteliste für eine Therapie. Seit Anfang Februar ist aber klar, JEFIRA wird es nicht mehr lange geben.

Fakten

JEFIRA ist das griechische Wort für Brücke. Die TherapeutInnen der Diakonie Einrichtung haben in den letzten 15 Jahren fast 1.800 Personen – davon fast 400 Kindern – mit traumatischen Erfahrungen mit 33.000 Stunden Einzelpsychotherapie, Gruppenpsychotherapie und Erstgespräche geholfen.

Um die nötigen Therapien weiterführen zu können bitten wir um Spenden

Kinder mit traumatischen Flucht-Erfahrungen brauchen besondere Hilfe. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns Kindern weiterhin zur Seite zu stehen.

Spendenkonto Diakonie | IBAN: AT07 2011 1800 8048 8500 | Kennwort: Hilfe für Kinder und Jugendliche | Online spenden https://diakonie.at/jefira-kinder-auffangen

Rückfragen & Kontakt:

Diakonie Österreich
Roberta Rastl
Pressesprecherin
0664 3149395
presse@diakonie.at



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