Deutschklassen – Hammerschmid verweist auf Experten-Kritik an Separierung und kritisiert fehlende Ressourcen

„Integrationsmittel wurden gestrichen, Klassengrößen erhöht, Unterstützungspersonal fällt weg“

Wien (OTS/SK) Die massive Kritik der SPÖ an der Konzeption der Deutschklassen bekräftigte SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid am Mittwoch im Nationalrat. Sie verwies dazu auch auf die breite ExpertInnen-Kritik. Selbst der von der ÖVP für das Ausschuss-Hearing nominierte Experte habe sich gegen die Separierung der SchülerInnen ausgesprochen. „Ihr eigener Experte hat ihnen den Spiegel vorgehalten, warum hören Sie nicht auf ihn?“, so Hammerschmid in Richtung Bildungsminister Faßmann. Integrationsmittel für PädagogInnen wurden gestrichen, die Organisation sei längst nicht geklärt – „das ist fahrlässige Politik auf dem Rücken der SchülerInnen und der PädagogInnen“. Die SPÖ beantragte gemeinsam mit Neos und Liste Pilz eine Zurückweisung an den Ausschuss. „Zurück an den Start!“ ****

Hammerschmid zitierte eingangs den von der ÖVP geladenen Experten Prof. Becker-Mrotzek von der Uni Köln: „Die Wissenschaft weiß, dass es nicht hilft, Kinder lange in eigenen Klassen unter sich zu lassen, ohne Kontakt zu ihren Mitschülern. Sondern dass es notwendig ist, sie möglichst schnell und möglichst früh – und wenn es nur in Teilen ist – in den Regelunterricht zu integrieren (…), damit sie auch im Zusammenhang Deutsch lernen können.“ Leider hätten seine Einschätzung und die der anderen ExpertInnen im Gesetz faktisch keinen Niederschlag gefunden – „ganz im Gegenteil“, so Hammerschmid.

Es werde separierte Klassen geben und die maximalen Klassengrößen steigen von jetzt 15 auf 25 SchülerInnen. Zudem wird die Sprachförderung jener, die bereits in den Regelklassen sind, von 11 auf 6 Stunden gekürzt. Auch das Testungsverfahren und die Organisation – Klassen, Ressourcen – seien noch nicht definiert und geklärt.

Gleichzeitig werden den Schulen die Integrationsmittel von 80 Mio. Euro gestrichen. „Das heißt, 450 SprachpädagogInnen, 250 IntegrationspädagogInnen, 85 SozialarbeiterInnen und die mobilen Teams werden den Schulen genommen. Und Sie wissen, dass gelingende Integration vieler Jahre bedarf und nicht beim Spracherwerb aufhört!“ Kritik übt Hammerschmid auch daran, dass die schon eingeführten Maßnahmen wie Sprachstart- und Sprachfördergruppen von Minister Faßmann nun ohne Evaluierung „vom Tisch gewischt werden“ – und zwar mit Zahlen und Daten, die vor der Einführung dieser Maßnahmen erhoben wurden. „Das ist Irreführung!“ (Schluss) sc/ah/mp

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