„Der Karawankenbär“: „Universum“ auf den Spuren eines Grenzgängers

Am 7. Februar um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) Geliebt, geschützt und gefürchtet: Der Bär bewegt den Menschen seit jeher. Wie schon vor 200 Jahren ist der größte Beutegreifer Europas auch jetzt wieder im Dreiländereck Italien-Slowenien-Österreich anzutreffen. Die „Universum“-Dokumentation „Der Karawankenbär – Auf den Spuren eines Grenzgängers“ von Regisseurin Eva Gressel begleitet am Dienstag, dem 7. Februar 2023, um 20.15 Uhr in ORF 2 ein junges Braunbärenmännchen auf seinen Abenteuern in der pittoresken Alpenregion der Karawanken und der Julischen Alpen. Der Film entstand als Koproduktion von dreiD.at Filmproduktion, ORF und ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE und ORF-Enterprise, gefördert von Fernsehfonds Austria und Land Kärnten – Carinthia Film Commission und FVG Film Commission.

Kaum 20 Kilometer von der Adriaküste entfernt lebt die dichteste Bärenpopulation der Welt: Rund 1.000 Braunbären tummeln sich in den weitläufigen Wäldern des kroatisch-slowenischen Grenzgebiets. Und sie vermehren sich. Doch Braunbären sind Einzelgänger – und zu viel Nähe führt unweigerlich zu Streit. Die Konkurrenz um den Lebensraum, die Suche nach einem Weibchen, die mediterrane Sommerhitze, vielleicht auch nur ihre angeborene Neugierde treibt jedes Frühjahr rund ein halbes Dutzend männliche Bären nordwärts über das Nanos-Gebirge in Richtung der Julischen und Karnischen Alpen bis zur Karawankenkette. Fast wie eine Wand steht das Gebirge zwischen dem mediterranen Süden und dem alpinen Norden. Autos und Lkw donnern unablässig auf der Autobahn durch das Kanaltal. Dennoch findet der Bär in den Bergwäldern Nischen und Wege, auf denen er sich unbemerkt und „barrierefrei“ zwischen den Staaten bewegen kann.

Eine derartige Wanderung im Verborgenen fordert alle Talente des „Super-Allrounders“: Geruchssinn, Gehör, Ausdauer und Kraft. Steile, unwegsame Hänge sprintet er scheinbar mühelos hinauf – über 100 Meter nimmt er es mit jedem Leichtathletik-Rekordhalter auf. Und sein Orientierungssinn steht einem modernen GPS um nichts nach. Bis zu 60 Kilometer kann das Braunbärenmännchen pro Tag zurücklegen, dabei ist es ständig auf Nahrungssuche. Vorwiegend Vegetarisches steht auf dem Speiseplan, aber auch Würmer und Larven aus morschen, umgefallenen Bäumen und Ameisenhaufen. Doch auch manch gepflegte Kulturlandschaft scheint dem wandernden Bären wie ein „Land, wo Honig fließt“ – im wahrsten Sinn des Wortes. Zum Leidwesen der Imker hinterlässt der Braunbär hier deutliche Spuren der Zerstörung.

Die Rückkehr des Bären wird im Dreiländereck mitunter mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Hier hat man weitgehend verlernt, ihn zu tolerieren. Dabei lohnt es sich, das Nebeneinander mit dem großen Wildtier wieder neu zu lernen, hilft doch seine Anwesenheit erwiesenermaßen, die biologische Vielfalt einer Region zu erhalten. Der Film zeigt etwa seltene Aufnahmen der kroatischen Gebirgseidechse, die ebenfalls aus dem Süden zugewandert ist, oder den Jahreszyklus der Hornviper – von Kommentkampf und Paarung bis zu Geburt und Winterstarre. Das Dreiländereck ist heute Schauplatz einer wahren Natur-Renaissance und wird immer mehr auch von Luchs und Wolf als Korridor nach Mitteleuropa genutzt.

Der junge Braunbär, an dessen Fersen sich das „Universum“-Kamerateam geheftet hat, verschwindet gegen Jahresende aus der Berglandschaft. Kehrt er in die slowenisch-kroatischen Grenzwälder zurück? Oder hat er sich für den Winter in eine Karawanken-Höhle zurückgezogen? Möglicherweise ist er weitergewandert, ins nahe gelegene Trentino, wo sich bereits ein paar Bärinnen niedergelassen haben.

Regisseurin Eva Gressel zu den Dreharbeiten: „Mich hat am meisten fasziniert, wie unterschiedlich Bären in Gestalt, Mienenspiel und Kopf aussehen. Jeder Bär hat seinen Charakter und so ist eine Assoziation mit dem Menschen naheliegend. Daraus erklärt sich auch, warum der Bär in der Mythologie aller Völker eine große Rolle spielt.“

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