„Celeste Aida!“ Vorhang auf für Anna Netrebkos Rollendebüt – live-zeitversetzt von den Salzburger Festspielen

Am Samstag, 12. August, um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - Es ist endlich so weit! Als absoluten Höhepunkt der Salzburger Festspiele 2017 präsentiert der ORF am Samstag, dem 12. August 2017, um 20.15 Uhr in ORF 2 (ab 19.30 Uhr in Ö1), mit der live-zeitversetzten Übertragung von Giuseppe Verdis Opernklassiker „Aida“ das lange ausverkaufte Top-Highlight des diesjährigen Festivalprogramms unter der erstmaligen Intendanz von Markus Hinterhäuser. Die nach ihrer Premiere vergangenen Sonntag frenetisch umjubelte „Diva assoluta“ Anna Netrebko brillierte in ihrem Rollendebüt der äthiopischen Königstochter und überzeugte Publikum wie Kritiker gleichermaßen. Eine erfolgreiche Premiere in zweifacher Hinsicht ist diese Produktion auch für die iranische Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat, die erstmals eine Opernregie übernommen hat. Seit Herbert von Karajan, der Verdis Grande Opera 1979 mit Mirella Freni in der Titelpartie und José Carreras als ägyptischer Heerführer Radamès realisierte, hat es bei den Sommerfestspielen in Salzburg keine szenische Aufführung der „Aida“ mehr gegeben.

Unter den erstklassigen Solisten der Neuinszenierung 2017 sind an der Seite von „Aida“ Anna Netrebko des weiteren Tenor Francesco Meli – ebenfalls erstmals – als Radamès, Mezzosopranistin Ekaterina Semenchuk als Amneris, Bariton Luca Salsi als Amonasro sowie die beiden Bässe Roberto Tagliavini als Pharao und Dmitry Belosselskiy als Ramfis zu erleben. Mit Riccardo Muti am Dirigentenpult sorgen die Wiener Philharmoniker sowie die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor im Großen Festspielhaus für die nötige klangliche Opulenz und Italianità.

Michael Beyer dirigiert neun ORF-Kameras: „Ein Abenteuer, fürs Fernsehen zu übersetzen“

Für die TV-Bildregie der Live-Übertragung zeichnet Michael Beyer verantwortlich, der für den ORF aus Salzburg zuletzt 2015 Beethovens „Fidelio“ mit Jonas Kaufmann realisierte. Auch für ihn ist die „Aida“ eine Premiere. Diesmal dirigiert der „Herr der Bilder“ insgesamt neun HD-Kameras – acht davon halten das Bühnengeschehen fest, eine ist auf Maestro Riccardo Muti gerichtet. Begeistert aber gleichzeitig herausgefordert zeigt sich Beyer vom reduzierten Regiekonzept sowie vom Bühnenbild, das nicht die übliche ägyptische Opulenz vorsieht. ,Aida‘ ist zwar große Oper, aber eigentlich ein intimes, kammerspielartiges Stück. Die Inszenierung ist fokussiert auf die Charaktere und auf die Themen wie Politik, Macht, Liebe und Religion – ohne jegliche Folklore. Es gibt keine Palmen, keine Pyramiden oder Elefanten. Es gibt auch wenig Bewegung.“ Und: „Die Optik ist sehr abstrakt. Interessant ist die Bühne aus zwei weißen Würfeln, die den Raum nach Bedarf groß und lang machen können, zum Beispiel für den Triumphzug, und dann wieder klein und sehr intim wie das Kammerspiel eines Bergman-Films“, sagt Beyer. „Das ist eine Herausforderung für die Kameras, ein Abenteuer. Ich bin selbst neugierig, wie es uns gelingt, das fürs Fernsehen zu übersetzen.“

Verdis Kritik an menschenverachtender Gesellschaft

„Aida“ war die drittletzte Oper Giuseppe Verdis – ihr folgten in großem Zeitabstand nur noch die Shakespeare-Vertonungen „Otello“ und „Falstaff“. Am 24. Dezember 1871 erlebte das Werk seine erfolgreiche Uraufführung am damals neuen Opernhaus in Kairo. Der italienische Komponist hatte sich dabei an religiösen ägyptischen Traditionen und an antiken Musikinstrumenten orientiert, was sich u. a. im berühmten „Triumphmarsch“ ausdrückte, der mit den eigens nach dem Vorbild altägyptischer Fanfarentrompeten hergestellten „Aida“-Trompeten gespielt wurde. Doch Verdi verfolgte damit weniger die Darstellung ägyptischer Historie, sondern verpackte in ihr seine Kritik an einer menschenverachtenden Gesellschaft.

Regisseurin Shirin Neshat über „Aida“: Starke Identifikationsfigur für eigenes Leben

Die menschliche Tragödie will auch Regisseurin Shirin Neshat in ihrer optisch zurückhaltenden Inszenierung herausstreichen, in der die Musik im Vordergrund steht. Auf besonderen Wunsch von Intendant Markus Hinterhäuser wagte sich die iranische Filmemacherin zum ersten Mal an die Bühnenregie einer Oper. Und gerade in der äthiopischen Königstochter Aida fand sie, die Exilierte, eine starke Identifikationsfigur für ihr eigenes Leben. Aida sei eine Überlebende, die Phasen der Nostalgie, der Wut und der Hoffnung auf Rückkehr durchlaufe, bis hin zur Akzeptanz, dass es kein Zurück mehr gibt. „Es ist ein menschlicher Entschluss, ein menschliches Ende. Für mich gibt es trotzdem ein Licht am Ende des Tunnels“, meint die Regisseurin über ihre Interpretation des Bühnenstoffes.

Das Rahmenprogramm zur ORF-Opernübertragung wird von Barbara Rett live aus Salzburg moderiert, begleitet von hochkarätigen Interviews und einem Pausenfilm über Shirin Neshat von Claudia Teissig. ORF III zeigt ein Dakapo der Oper am Sonntag, dem 13. August, um 21.30 Uhr.

Auf der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) wird die Opernübertragung österreichweit als Live-Stream und nachträglich als Video-on-Demand bereitgestellt.

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