BELVEDERE: Herausforderung Moderne. Wien und Zagreb um 1900

Von 20.Oktober 2017 bis 18.Februar 2018 in der Orangerie im Unteren Belvedere

<i>Die Wiener Moderne ist seit Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher Forschungen. Dennoch ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wo überall ihre Einflüsse zu spüren sind. Die Ausstellung Wien – Zagreb zeigt die Bedeutung der Protagonisten der Wiener Secession als Lehrer und Kunstvermittler. Sie beleuchtet aber auch eine international weniger bekannte, überaus fruchtbare Periode kroatischer Kunst, auf die wir hier in Wien einen Fokus gelegt haben</i>

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere

Nahezu alle kroatischen Maler, Bildhauer und Architekten der Epoche der Moderne wurden in Wien in der Kunstgewerbeschule und der Akademie der bildenden Künste unter der Mentorenschaft bekannter österreichischer Künstler und Architekten ausgebildet. Sie waren sehr vertraut mit den aktuellen Ereignissen in Wien und der Entstehung der Secession.

Irena Krasevac, Galerija Klovicevi dvori

Wien (OTS) - Um 1900 entstand in Folge der generellen Modernisierung ein lebhafter künstlerischer Dialog zwischen Wien als Hauptstadt des Vielvölkerstaates und nationalen Zentren wie Zagreb. Kroatien hatte sich bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts kulturell an Wien angenähert, der darauf folgende Austausch zwischen Zagreb und der Wiener Secession bestimmte den Stil kroatischer Kunst um die Jahrhundertwende maßgeblich. Die Ausstellung in der Orangerie des Unteren Belvedere geht anhand der Werke von Künstlerinnen und Künstler beider Länder diesem Einfluss nach.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Die Wiener Moderne ist seit Jahrzehnten Gegenstand zahlreicher Forschungen. Dennoch ist es immer wieder faszinierend zu sehen, wo überall ihre Einflüsse zu spüren sind. Die Ausstellung Wien – Zagreb zeigt die Bedeutung der Protagonisten der Wiener Secession als Lehrer und Kunstvermittler. Sie beleuchtet aber auch eine international weniger bekannte, überaus fruchtbare Periode kroatischer Kunst, auf die wir hier in Wien einen Fokus gelegt haben.“

Innerhalb von nur 20 Jahren änderte sich um die Wende vom 19. auf  das 20. Jahrhundert das gesamte kulturelle Erscheinungsbild Kroatiens radikal. Dieser Wandel war eng an Wien geknüpft, das zu der Zeit eine pulsierende Metropole war. Sie übte eine Strahlkraft auf Kunstschaffende und Intellektuelle der gesamten österreich-ungarischen Monarchie aus. Mitglieder der Wiener Secession wie Gustav Klimt, Koloman Moser, Carl Moll oder Josef Hoffmann wiesen vielen kroatischen Künstler_innen einen Weg. In Kroatien gab es gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch keine eigene Kunstakademie. Zahlreiche Kunstschaffende kamen daher nach Wien, um eine Ausbildung in der Kunstgewerbeschule oder der Akademie der bildenden Künste zu absolvieren. Dort wurden sie mit der gerade neu entstandenen Secessionsbewegung konfroniert und von dieser beeinflusst. Darüber hinaus kamen auch bereits etablierte kroatische Künstler_innen nach Wien, um sich in der Hauptstadt einen Namen zu machen.

Nahezu alle kroatischen Maler, Bildhauer und Architekten der Epoche der Moderne wurden in Wien in der Kunstgewerbeschule und der Akademie der bildenden Künste unter der Mentorenschaft bekannter österreichischer Künstler und Architekten ausgebildet. Sie waren sehr vertraut mit den aktuellen Ereignissen in Wien und der Entstehung der Secession.“, so Irena Krasevac, Kuratorin der Ausstellung.

Der kroatische Künstler Vlaho Bukovac nahm etwa an der ersten Austellung der Secession 1897 teil. Ivan Meštrović war ordentliches Mitglied der Vereinigung bildender Künstler – Secession Wien und arbeitete mit Künstlern des Hagenbunds zusammen. Mit ihnen stellten unter anderem auch Artur Oskar Alexander, Tomislav Krizman und Emanuel Vidović regelmäßig gemeinsam aus.

Nur wenige Monate nach der Gründung der Vereinigung bildender Künstler – Secession Wien erfolgte die „Secession“ kroatischer Künstler und die Einweihung des Kroatischen Salons. In der Architektur Kroatiens stechen Vjekoslav Bastl und Viktor Kovačić hervor, beide Studenten Otto Wagners, wie auch Aladar Baranyai, der stark von Josef Hoffmann beeinflusst wurde.

Die Ausstellung gliedert sich in die Bereiche Malerei mit der Gruppe der Zagreber Sezessionisten um Vlaho Bukovac, Skulptur mit einer Auswahl der Werke von Ivan Meštrović und Architektur unter dem Einfluss von Josef Hoffmann und Otto Wagner. Besonders beleuchtet werden Künstlerinnen dieser Zeit, die beispielsweise an der Kunstgewerbeschule und der Kunstschule für Frauen und Mädchen studierten. Anhand von Werken sieben österreichischer und kroatischer Künstlerinnen wird der Handlungsspielraum und die Bandbreite künstlerisch aktiver und erfolgreicher Frauen dieser Zeit aufgezeigt. 

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Galerija Klovićevi dvori, Zagreb und dem Belvedere, Wien. Die gleichnamige Ausstellung der Galerija Klovićevi dvori, die in Zagreb von 9. Februar bis 7. Mai 2017 zu sehen war, wurde als Präsentation für Wien neu konzipiert.

Kuratorinnen: Petra Vugrinec, Galerija Klovićevi dvori, Zagreb; Irena Kraševac, Institut für Kunstgeschichte, Zagreb

Organisation: Stella Rollig, Direktorin, Belvedere, Wien; Antonio Picukarić, Direktor, Galerija Klovićevi dvori, Zagreb 

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