AVISO: Bombenattentate in Ägypten nützen General Sisi

Die Militärdiktatur nimmt diese Tragödie als Vorwand für die Verhängung eines drei-monatigen Ausnahmezustandes. Doch der Widerstand für Demokratie wird fortgesetzt!

Wien (OTS) - Der Koordinationsrat der ägyptischen Gemeinde in Österreich verurteilt mit aller Schärfe die schrecklichen Bombenattentate auf zwei koptische Kirchen in Tanta bzw. Alexandria, bei denen 44 Menschen ums Leben kamen. Wir drücken den Angehörigen aller Opfer unser tiefempfundenes Beileid aus. Viele Menschen – darunter auch zahlreiche Muslime – haben bereits Blut für die Verletzten gespendet.

Die Militärdiktatur von General Sisi versucht sich diese tragischen Ereignisse zunutze zu machen und hat einen drei-monatigen Ausnahmezustand über das Land verhängt. Dadurch werden die wenigen zivilen Rechte noch stärker außer Kraft gesetzt und die Repression gegen die Demokratiebewegung noch mehr verschärft. Alleine vor gestern ermordeten Sisis Schergen erneut sieben junge Studentinnen und Studenten.

Diese Diktatur ist am 3. Juli durch den Sturz der demokratisch gewählten Regierung von Präsident Morsi an die Macht gekommen. Seitdem ließ General Sisi mindestens 6.000 Menschen töten. 78.000 Menschen sind heute inhaftiert. Unzählige Menschen wurden bereits in zahlreiche Schauprozesse zum Tode verurteilt.

Es ist bezeichnend, dass es solche Bombenattentate gegen die koptischen Kirchen erst in der Zeit der Militärdiktatur gab, nicht jedoch davor unter der Regierung von Präsident Morsi. Religiöse Spannungen zwischen Muslimen und Kopten werden bewusst vom Regime gefördert und entsprechen keineswegs einem "natürlichen" Gegensatz zwischen den beiden Religionsgruppen. Viele Muslime haben auch immer wieder mit Menschenketten Kirchen geschützt. (Siehe z.B. das Foto im Anhang)

Wir teilen die Empörung vieler Menschen in Ägypten, die sich fragen, wie diese Attentate möglich waren trotz Metalldetektoren sowie eines vierfachen Ringes von Sicherheitskräften um und am Eingang der betroffenen Kirchen. Angesichts der Tatsache, dass General Sisi offensichtlich diese Attentate zum Anlass für eine weitere Verschärfung der Repressionsspirale nimmt, drängt sich bei vielen Ägyptern der Verdacht auf, dass das Regime direkt oder indirekt an dieser Tragödie beteiligt ist.

Ibrahim Ali, der Sprecher des Koordinationsrates der Ägyptischen Gemeinde, stellt fest: "Diese schrecklichen Bombenattentate zeigen, dass die Militärdiktatur für alle Menschen in Ägypten – sowohl für Muslime als auch für Christen – eine Katastrophe ist. Sie bringt niemanden Sicherheit und Frieden. Es ist bemerkenswert, dass immer mehr junge Kopten sich offen gegen das Regime wenden und Losungen gegen General Sisi rufen. Wir werden nach dieser Tragödie unsere Proteste gegen die Diktatur und für Demokratie und Freiheit mit umso größerer Entschlossenheit fortsetzen!"

Rückfragen & Kontakt:

Ibrahim Ali (Sprecher des Koordinationsrates der Ägyptischen Gemeinde)
Tel.: 0699 10 53 58 12
ibrahim.ali@chello.at



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