Appell an unseren Bundeskanzler anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20.6.2021

Für eine solidarischen und humanen Umgang mit den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft

Wien (OTS) Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz!

Heuer jährt sich die Unterzeichnung der Genfer Flüchtlingskonvention zum 70. Mal.

1951 war den meisten Politiker*innen klar, dass nie mehr Menschen, die Schutz vor Verfolgung brauchen, vor verschlossenen Grenzbalken stehen sollen, nie mehr schutzlos ihren Mördern ausgeliefert werden dürfen, nie mehr um den halben Globus irren dürfen um – vielleicht – Schutz gewährt zu bekommen.
Der internationale Flüchtlingstag (20. Juni) könnte also ein Tag des Feierns sein. Leider ist er das nicht. (aus: UNHCR)

Seit dem Frühjahr 2020 fordern wir, das UKI – Unterstützungskomitee zur Integration von MigrantInnen, die österreichische Regierung auf, zumindest einen kleinen Teil der Flüchtlinge aus den griechischen Lagern aufzunehmen. Und sei es nur, um ein Zeichen zu setzen.

Es entstanden seither unzählige zivilgesellschaftliche Initiativen, die aufzeigen, dass ausreichend Platz und guter Wille der Menschen in Österreich vorliegt.

Ihre Weigerung zumindest unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen, prolongiert einen Zustand, der demokratiepolitisch gefährlich ist, indem er nämlich die asoziale und unsolidarische Haltung gegenüber den Schwächsten unserer Gesellschaft zur vermeintlichen Tradition unser aller werden lässt.

Passen Sie auf, Sie bringen uns in eine Ecke, die wir nicht verdienen. Das ist nicht unsere Kultur, nicht die Kultur in Österreich! #sosindwirnicht!

Mit Ihrer diskriminierenden Politik grenzen Sie nicht nur Menschen, die auf der Flucht sind, als Menschen ohne Rechte aus, die Herzlosigkeit dieser Politik richtet sich auch gegen die Menschen, die bereits hier im Land geboren wurden:

  • Sie lassen die Abschiebung von gut integrierten Kindern und Jugendlichen zu!
  • Stellen sich gegen die Erleichterungen, die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen!
  • Sie führen die populistische Politik der FPÖ weiter und gehen damit auf Stimmenfang!
  • Mit Ihrer Politik stärken Sie die Elite, fördern zunehmend Ungleichheit und schüren Misstrauen und Angst der Bevölkerung, das wenige, das ihnen geblieben ist, auch noch zu verlieren, wenn es mit „Fremden geteilt werden muss“!

Ausländerfeindlichkeit ist sicherlich keine Maxime einer christdemokratischen Haltung.

Wenn eines Ihrer Ziele ist, die gesellschaftliche Übereinkunft aufzukündigen, dass alle Menschen gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft sind und ihre Würde zu achten ist,

dann dürfen wir das nicht zulassen!

Wir tragen schwer an der Schande dabei zuzusehen, wie Schutzsuchenden die Aufnahme verweigert wird, wir lassen Menschen im Mittelmeer ertrinken und schieben sie in Staaten ab, in denen ihnen Gefahr, Folter und Tod drohen.

Wir möchten keinen Rechtspopulisten als Bundeskanzler, der Ängste schürt und geflüchtete Menschen dämonisiert.

Ihr UKI Vorstand

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Eva Schröder
e.schroeder@uki.or.at
0660 / 717 19 93



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