Anderl: Größter Pflegedienst des Landes verdient Respekt und braucht Unterstützung

Pflegende Angehörige sind unverzichtbarer Bestandteil des Pflege- und Betreuungssystems in Österreich

Wien (OTS) „Ohne das Engagement jener Hunderttausenden, die sich tagtäglich um ihre Angehörigen mit Hilfsbedarf kümmern, wäre eine Pflege und Betreuung im erforderlichen Umfang nicht machbar“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. Sie verlangt anlässlich des morgigen „Tages der pflegenden Angehörigen“ Respekt und Unterstützung für die Leistungen dieser Menschen. Viele von ihnen sind Kinder oder Jugendliche. Und sehr viele gehen auch noch einem Beruf nach und sind durch diese doppelte Belastung besonders auf Hilfe sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege und Betreuung angewiesen. Für alle fordert Anderl den Ausbau öffentlicher Unterstützungs- und Entlastungsdienste.

Rund 300.000 pflegende Angehörige gehen neben ihrer Pflegetätigkeit noch einem Beruf nach, der überwiegende Teil davon sind Frauen. Diese extreme Doppelbelastung bleibt nicht ohne Folgen. Laut einer Studie der Universität Wien (2018) haben rund 71.000 Personen aufgrund der Betreuungspflichten ihre Arbeitszeit reduziert, knapp 60.000 haben sogar ihre Berufstätigkeit gänzlich aufgegeben. „Diese Konsequenzen aus der Doppelbelastung führen zu geringerem Einkommen und enden letztlich in massiven Nachteilen in der Pension“, sagt Anderl.

Damit Betreuung und Pflege von Angehörigen nicht ins Burnout, in den Jobausstieg oder in die eigene Pflegebedürftigkeit führen, fordert die AK Präsidentin für alle pflegenden Angehörigen den Ausbau öffentlich geförderter Unterstützungs- und Entlastungsdienste und zwar insbesondere

+ leistbare, zeitlich flexible, mehrstündige Entlastungsdienste zu Hause durch professionelle mobile Dienste oder Kurzzeitpflege, damit pflegende Angehörige notwendige Pausen und Auszeiten nehmen können, eine Weiterführung des Berufes möglich und der Anschluss an das soziale Leben erhalten bleibt;

+ mehr Trainings- und Schulungsangebote zur Stärkung der Kompetenzen und Ressourcen der pflegenden Angehörigen;

+ die Schaffung von Anlaufstellen, um österreichweit den Pflegebedarf zu erheben und die Information und Unterstützung leisten;

+ eine Ergänzung der bestehenden Regelung zu Pflegekarenz bzw. Pflegeteilzeit um einen arbeitsrechtlichen Rechtsanspruch auf Freistellung samt wirkungsvollen Kündigungsschutz zu haben;

+ einen kurzfristigen Freistellungsanspruch von zehn Tagen pro Jahr für Pflege und Betreuung von nahen Angehörige, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben.

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