Alpbach als ein Inkubator für konkrete Lösungsvorschläge

Eröffnung des Europäischen Forums Alpbach 2019 – Hommagen an Karl Popper und Agnes Heller: „Politische Freiheit ist eine Bedingung für die Sicherheit“

Alpbach (OTS) „Wir wollen das Europäische Forum Alpbach von einer Diskussionsplattform zu einem Inkubator weiterentwickeln, zu einem Brutkasten, wo konkrete Vorschläge entstehen, um die Probleme unserer Zeit erfolgreich anzupacken.“ Diese Ankündigung machte Präsident Franz Fischler heute, Sonntag, am späten Vormittag bei der Eröffnung des 74. Europäischen Forums Alpbach (EFA). An dem Festakt im Congress Centrum Alpbach nahmen zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teil, etwa die Landeshauptleute von Tirol, Südtirol und Trentino, Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl oder die Ex-Minister Margarethe Schramböck und Andrä Rupprechter.

Das Generalthema des EFA 2019 lautet „Freiheit und Sicherheit“: Eine Installation des Südtiroler Künstlers Lois Anvidalfarei vor dem Congress Centrum illustriert die Spannung zwischen diesen Begriffen mit Bronzefiguren, die – je nach Betrachtung – in einem Baugerüst eingesperrt sind oder darin Schutz suchen. Die Festrede bildete ein Text, vorgetragen von Prof. Josef Mitterer, den die weltweit anerkannte ungarische Philosophin Agnes Heller kurz vor ihrem Tod Mitte Juli eigens für das EFA verfasst hatte. Bereits seit dem 14. und noch bis zum 30. August finden im Rahmen des EFA mehr als 100 Veranstaltungen statt. Insgesamt nehmen daran über 5000 Personen teil, darunter knapp 700 StipendiatInnen aus 95 Staaten.

„Wir müssen für die Freiheit planen, nicht für die Sicherheit“

Franz Fischler erläuterte einige Aspekte des Europäischen Forums Alpbach: „Wir bringen Manager mit Pionieren der Kreislaufwirtschaft zusammen, um Lösungen in puncto Nachhaltigkeit und Klimapolitik zu entwickeln. Wir zeigen konkrete Wege auf, wie engagierte Bürgerinnen und Bürger die Demokratie und die Herrschaft des Rechts verteidigen können.“ Das EFA 2019 sei auch eine Hommage an den „Ehrenalpbacher“ Sir Karl Popper, der in seinem Plädoyer für eine offene Gesellschaft betont habe: „Wir müssen für die Freiheit planen, nicht für die Sicherheit.“

Unter dem Titel „Freiheit und Sicherheit“ schrieb Heller, die dem Holocaust mehrmals nur knapp entkam und von Ungarns Kommunisten ins Exil gedrängt wurde: „Immer, wenn politische Institutionen nicht frei gewählt werden, wenn die Macht nicht geteilt wird, fehlt die Möglichkeit, Markt und Technologie zu kontrollieren. Daher ist politische Freiheit eine Bedingung für die Sicherheit der Menschen.“ Und, so Heller weiter: „Die Sicherheit unserer und aller folgender Generationen hängt daher an unserer Freiheit, genauer gesagt daran, wie wir von unserer Freiheit Gebrauch machen.“

Zu Beginn der Eröffnung spielte die R.E.T. Brass Band vor bzw. auf der Installation von Lois Anvidalfarei die Auftragskomposition „Gerüst“ von Christof Dienz. Nach dem eigentlichen Festakt gab es für die Besucherinnen und Besucher eine Tiroler Marende (Jause).

Noch vor dieser Veranstaltung im Congress Centrum hatte auf dem Alpbacher Dorfplatz ein Festakt zu den Tiroltagen stattgefunden. In deren Rahmen stellten junge ForscherInnen und InnovatorInnen mit Bezug zur Europaregion Tirol am Samstag ihre Ideen vor. Für Sonntagnachmittag war nicht nur die Prämierung von zwei der präsentierten Projekte geplant, sondern auch eine Diskussion der Landeshauptleute über die Ergebnisse dieses „Euregio Labs“. (Schluss)

Pressefotos zum Europäischen Forum Alpbach finden Sie zum Download unter https://www.flickr.com/photos/europeanforumalpbach/albums. Bitte geben Sie bei Verwendung als Copyright „EFA/XY“ an, wobei XY für den Namen des jeweiligen Fotografen steht.

Das Video der Eröffnung ist (ab dem frühen Nachmittag) auf https://alpbach.apa-ots-video.at/ zu sehen bzw abrufbar.

Die Rede von Franz Fischler finden Sie unter www.alpbach.org/fischler2019.

Die Rede von Agnes Heller finden Sie ab morgen, Montag, den 19. August um 17 Uhr auf www.alpbach.org/heller

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Cornelia Mayrbäurl
presse@alpbach.org
+43 664 3864882



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