Alle Nominierungen und Preisträger der „Senioren-Rose“ und „Senioren-Nessel“ 2018

Seniorenrat und Journalisten Club überreichen sechs Medienpreise im Großen Redoutensaal

Wien (OTS) - Am 20. März 2019 fand auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, des Österreichischen Seniorenrates und des Österreichischen Journalisten Clubs die Preisvergabe der Medienpreise "Senioren-Rose" und "Senioren-Nessel" für das Jahr 2018 statt.

In Vertretung des Nationalratspräsidenten begrüßte die Dritte Präsidentin des Nationalrates, Anneliese Kitzmüller fast 200 Gäste im Großen Redoutensaal, dem derzeitigen Sitzungssaal des Parlaments zur Verleihung dieser Medienpreise, die heuer bereits das zehnte Mal vergeben wurden.

Seniorenrats- und Pensionistenverbands-Präsident Dr. Peter Kostelka strich in seiner Rede hervor, dass die Altersdiskriminierung immer noch ein gesellschaftliches Phänomen ist, das zu wenig Aufmerksamkeit bekommt und dem in der Öffentlichkeit zu wenig Sensibilität entgegengebracht wird. Eine Entsprechung zur metoo-Bewegung ist auf diesem Gebiet nicht auszumachen. Das zeigt, wie wichtig eine Veranstaltung wie die heutige ist und macht aber auch deutlich, dass es notwendig ist, dass der Seniorenrat seine Bemühungen in diesem Bereich noch wesentlich intensivieren wird.

Dr. Kostelka appellierte ausdrücklich an die Verantwortung der Empfänger der Nesseln, dass sie sich bei ihrer zukünftigen Arbeit immer vor Augen halten mögen, dass jedes Vermissen von Wertschätzung gegenüber älteren Menschen, jede Verletzung von Würde einer ganzen Bevölkerungsgruppe nur einen zusätzlichen Beitrag dazu leistet, die Gesellschaft weiter aufzusplittern.

Bei den Empfängern der vergebenen Rosen bedankte sich der Präsident, dass sie durch ihre Arbeit aktiv dazu beitragen, Werte wie gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität zu stärken.

Die Präsidentin des Österreichischen Seniorenrates und Seniorenbundes LAbg. Ingrid Korosec sagte zur Verleihung der Medienpreise Senioren-Rose & Senioren-Nessel: „Leider hat sich die erfreuliche Entwicklung des vergangenen Jahres, als in der Kategorie Journalismus keine Nessel mehr vergeben werden musste, nicht fortgesetzt. Heuer wurden erneut in allen Kategorien Nesseln vergeben. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass diese Medienpreise dazu beitragen, dass die Berichterstattung über die ältere Generation noch wirklichkeitsnaher und stärker faktenbasiert wird als bisher."

Weiters strich Präsidentin Korosec hervor: „Wenn nicht mehr zeitgemäße Klischees und Stereotype über Seniorinnen und Senioren in den Redaktionen der Vergangenheit angehören, wird dies in weiterer Folge auch in den Köpfen der Menschen der Fall sein. Daher kämpfen wir weiter für diesen notwendigen Bewusstseinswandel, damit Seniorinnen und Senioren in der Berichterstattung auch als so aktiv und selbstbestimmt wahrgenommen werden, wie sie wirklich sind."

Der Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs (ÖJC), Fred Turnheim, ging in seinem Eröffnungsstatement auf die Wichtigkeit der Solidarität zwischen den Generationen ein und stellte fest, dass zu einer solidarischen Gesellschaft auch die Einhaltung der Grund- und Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger gehören. Aufgabe des Journalismus ist es dabei anzuklagen, wenn die gesellschaftlichen Grundsätze des gemeinsamen Miteinanders verletzt werden. Dies ganz im Sinne der universellen Werte der Menschenrechte und der Würde des Menschen, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität, so wie sie im Vertrag von Lissabon heuer vor zehn Jahren bekräftigt wurden.

Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte durch den Abend.

Die Jury hatte im Vorfeld bestimmt, dass Dr. Irmgard Bayer und GS Andreas Wohlmuth die heurigen Laudationes halten werden. Als weitere Mitglieder gehörten der Jury unter dem Vorsitz von Präsident Prof. Fred Turnheim an: Dr. Edith Bachkönig, Dr. Harald Glatz, Mag.a Christiane Laszlo, Dr. Elisabeth Pittermann, Mag. Michael Schleifer, Harald Vaca und Harald Zeilinger.

Den musikalischen Rahmen bildete die „Little Big Family“ unter der Leitung von Christof Moser.

Zu den Preisen:

Senioren-Rose in der Kategorie Journalismus

Die drei Nominierungen:

1.) „Der Weltkrieg im Kopf“ von Elisabeth Hofer und Paul Batruel, im Kurier erschienenen am 3. November 2018. Dieser multimediale Beitrag befasst sich mit jenen schweren Traumata, ausgelöst durch die Kriegserlebnisse, die immer noch tausende Senioren heutzutage belasten und sich auch auf Nachkommen übertragen können.

Nachzusehen unter: http://stories.kurier.at/weltkrieg-im-kopf

2.) „Der Jugend gehört das Morgen, aber den Älteren nicht nur das Gestern“ aus der Presse vom 26. November 2018. Andrea Schurian stellt darin fest, dass Altwerden offenbar vor allem eines ist: peinlich in einer Gesellschaft, die von ewiger Jugendlichkeit träumt. Pensionisten hingegen träumen von einem würdigen Leben.

3.) Julia Kovarik ging in der ORF Sendung „Am Schauplatz“ vom 01. Februar 2018 unter dem Titel „Nachgefragt: Auf dem Abstellgleis - Arbeitslos mit 50 plus“ wiederum der Problematik der Arbeitslosigkeit Älterer nach. Trotz guter Qualifikation hat man keine Chance auf einen neuen Job. Julia Kovarik begleitet mit der Sendung Menschen, die beschlossen haben, zu kämpfen und zeigt auf welche Erfolge sie erzielt haben.

Der Medienpreis wurde von Julia Kovarik vom ORF mit großer Freude entgegengenommen. In ihren Dankesworten ging sie kurz auf die Dreharbeiten ein, die im Jahr 2012 begonnen hatten und Julia Kovarik dankte ihrem gesamten Team für die großartige Unterstützung.

Senioren-Nessel in der Kategorie Journalismus

Heuer empfand die Jury nur eine journalistische Fehlleistung als so massiv, dass es nur zu einer Nominierung kam und diese letztlich auch die Nessel erhielt.

In der ORF-Sendung „Daheim in Österreich“ vom 20. Dezember 2018 bezeichnete der Moderator Lukas Schweighofer „Rollator schieben“ als ein dem Alter angepasstes Workout für Arnold Schwarzenegger. Für diese Aussage gab es verdient diese Nessel.

Die Nessel wurde weder vom Preisträger selbst noch von einem Sendungsverantwortlichem im ORF entgegen genommen. Der Preis wird nachgereicht.

Senioren-Rose in der Kategorie Werbung

Die Nominierungen:

1. Die Wiener Linien haben unter dem Titel #zusammenhalten zwei Inseratenschaltungen herausgebracht. „Gemeinsam unterwegs sein braucht Respekt und Rücksichtnahme. Denn wir sitzen alle im selben Zug“. In hervorragender Art und Weise wird damit das Zusammenleben von Jung und Alt in der lebenswertesten Stadt der Welt, in Wien, dargestellt.

2. Nominiert wurde der Dachverband Hospiz Österreich für das Video „Mutmacher für ein Sterben zu Hause“. Vier Anbieter von mobiler Pflege und Betreuung zu Hause in Wien haben gemeinsam mit Hospiz Österreich zur Entstehung beigetragen.

3. Ein weiterer Werbespot hat es in den Kreis der Nominierten geschafft. Es war dies die Werbung der ERGO-Versicherung mit dem Titel „Ich werde 100“, die im Herbst 2018 auch im Fernsehen zu sehen war. Mit humorvoller Art und Weise wird darin an das Leben im Alter herangegangen und das ohne die altbekannten Klischees.

Die Senioren-Rose der Kategorie Werbung wurde von der Jury letztlich an die Wiener Linien für #zusammenhalten vergeben.

Der Preis wurde von der Leiterin der Unternehmenskommunikation Mag. Anna Maria Reich sowie Nina Wach, die Stellvertretende Leiterin entgegen genommen. Mag. Reich dankte ebenso ihrem Team und betonte, dass es Toleranz und respektvoller Umgang miteinander braucht und dies auch den Wiener Linien sehr wichtig ist.

Senioren-Nessel in der Kategorie Werbung

Allein nominiert und damit Preisträger wurde die UNIQA Insurance Group AG für die APA-OTS-Aussendung vom 05. Juli 2018 mit dem Titel „Finanzieller Pensionsschock garantiert“.

Seitens der Jury wurde bei dieser Aussendung, die die eigenen Pensionsprodukte bewarb, insbesondere die unrichtige Darstellung von Fakten und Daten hinsichtlich der langfristigen Finanzierbarkeit der gesetzlichen Pensionen kritisiert.

Die wenig begehrte Senioren-Nessel wurde vom Teamleiter der Kommunikation Wilfried Stöckl entgegen genommen. Der Vertreter der Uniqa hob hervor, dass es der Uniqa wichtig sei, die junge Generation für Vorsorge im Alter zu sensibilisieren, aber keinerlei Absicht bestand die ältere Generation schlecht darzustellen.

Senioren-Rose in der Kategorie Bild

Die Nominierungen:

1.) Nominiert wurde der Fotograf Franz Neumayr für die Bilder in den Salzburger Nachrichten am 18. August 2018 zum Artikel „Salzburg: Rikscha statt Rollator für Senioren“. Berichtet wurde darin, dass zwei junge Studenten ein Rikscha-Unternehmen gegründet haben und gratis mit Bewohnern von Seniorenheimen radelten.

2.) Die zweite Einreichung galt dem Fotografen Jeff Mangione für seine Bildreihe zu „Suche: Partner, 60 plus“, die im Kurier am 28. Jänner 2018 erschienen ist. Die Bilder zum Artikel von Anna-Maria Bauer berichten von einem Speeddating in einem Wiener Pensionistenklub.

3.) Jeff Mangione wurde noch eine weitere Nominierung zugesprochen. „Seniorendisco am Schiff: Einmal Dancing Queen, immer Dancing Queen“ war am 02. Juni 2018 im Kurier zu lesen, Jeff Mangione steuerte wiederum die Bilder bei.

Die Senioren-Rose ging an Franz Neumayr für diese Bildserie zum Rikscha-fahren, die für die Jury wahre Lebensfreude zeigte. In seiner Vertretung nahm Hubert Hahn den Preis entgegen.

Senioren-Nessel in der Kategorie Bild

Zwei Beispiele, wie man es nicht machen sollte:

1. Das Titelbild der Zeitschrift „NÖ-Gemeinde“ des Niederösterreichischen Gemeindebundes vom März 2018. Die Kritik der Jury richtet sich dabei nicht gegen den Titel oder Inhalt des Artikels zum Thema Finanzierung des Pflegeregresses, sondern gegen die vollkommen unpassende Auswahl und Verwendung eines Bildes von einem älteren, offensichtlich pflegebedürftigen Paares in Form von Kunststoffminiaturen, umringt von Geldmünzen.

2. Die Jury war sich bei der zweiten Einreichung bewusst, dass es schwierig ist, politische Karikaturen in diese Kategorie aufzunehmen. Bei dem Cartoon von Thomas Wizany war für die Jury die Grenze des guten Geschmacks jedoch überschritten. Unter dem Titel „Der rote Rollator“ war dabei die mit einem Rollator symbolisierte Übergabe des Pensionistenverbandes von Karl Blecha an Peter Kostelka im April 2018 zu sehen.

Die Nessel ging an die Zeitschrift des Niederösterreichischen Gemeindebundes. Als Vertreter des Österreichischen Kommunal-Verlages nahm Mag. Helmut Reindl für die Redaktion des Magazins den Preis entgegen. Dieser gestand einen Fehler bei der Bildauswahl ein und versicherte unter dem Applaus der Teilnehmer in Zukunft sensibler vorzugehen.

Hinweis:

Fotos der Veranstaltung stehen auf der Homepage des Parlaments zur Verfügung unter:

https://www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/VER/849840/index.shtml

Im ANHANG finden Sie die Präsentation der einzelnen Sujets.

Einreichungen für 2019 werden bereits entgegen genommen!

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Seniorenrat
Mag. Wolfgang Braumandl
01/8923465
kontakt@seniorenrat.at
http://www.seniorenrat.at

Österreichischer Journalisten Club
Blutgasse 3, 1010 Wien
T: +43 1 9828555
office@oejc.at
www.oejc.at



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