„Aktionsplan Adipositas“ 2: Prävention ist intelligentes Investment

Die Finanzierung solcher Maßnahmen könne über die Alkohol- und Tabaksteuer erfolgen, sagt ÖÄK-Vizepräsident Steinhart.

Wien (OTS) Der Weg zum Ziel ist aus ernährungsmedizinischer Sicht klar: Eine in „The Lancet“ im Jänner veröffentlichte Studie empfiehlt einen maximalen Konsum von 35 Gramm Fleisch pro Tag. „Das ist auch unter ökologischen Aspekten bedeutsam, weil für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch etwa sechs Kilogramm pflanzliches Tierfutter erforderlich sind“, sagt Widhalm. „Fleisch ist außerdem der größte Faktor des nahrungsmittelbedingten Treibhausgas-Ausstoßes.“

Eine gut geeignete Richtlinie für gesunde Ernährung biete der von der Harvard Medical School entwickelte „Gesunde Teller“. Er zeigt das Verhältnis, in dem einzelne Nahrungsmittel zusammengestellt werden sollten: Die Hälfte des Tellers sollte aus Obst und Gemüse bestehen, ein Viertel aus Vollkornprodukten und ein Viertel aus Protein. Es werden außerdem Beispiele für hochwertige und gesunde Lebensmittel aus jeder dieser Gruppen genannt. Widhalm: „Diese Form der Darstellung bringt bessere Information für die Bevölkerung und lässt hoffen, dass sich dadurch das Essverhalten positiv verändert.“

Solche und viele weitere Schritte müssen wissenschaftlich begleitet werden. Widhalm: „Es ist sehr zu begrüßen, dass sich neben der Ärztekammer auch die MedUni Wien an diesem Prozess beteiligen wird.“

Finanzierung über Alkohol- und Tabaksteuer – Adipositas-Prävention ist intelligentes Investment

Die Finanzierung solcher Maßnahmen könne über die Alkohol- und Tabaksteuer erfolgen, sagt Steinhart. Für Prävention gibt die Gesundheitspolitik lediglich 2,1 Prozent (2017) der Gesundheitsausgaben aus, hier sei also „noch sehr viel Luft nach oben“. Konsequente Adipositas-Prävention auf breiter Basis würde nicht nur viel Leid ersparen, sondern auch enorme Folgekosten für ernährungsassoziierte Krankheiten bzw. Risikofaktoren, wie Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, Diabetes, Schlaganfälle und Herzinfarkte.

„Das ist auch unsere sehr klare Botschaft an die Verantwortlichen der in Gründung befindlichen Österreichischen Gesundheitskasse“, sagt Steinhart: „Prävention und rechtzeitige Intervention bei krankhaftem Übergewicht im Kinder- und Jugendalter ist ein Paradebeispiel für sinnvolle Investitionen in Gesundheit und die Vermeidung von Folgekrankheiten.“

Österreich brauche einen breiten Konsens, dass Adipositas-Prävention auf der gesundheitspolitischen Agenda ganz oben stehen muss. Steinhart: „Die Ärzteschaft sieht sich hier als Teil der Lösung und ist sehr gerne bereit, sich einzubringen und die nötigen Prozesse anzustoßen und zu begleiten.“

(Schluss)

Rückfragen & Kontakt:

Österreichische Ärztekammer
Mag. Sascha Bunda
Öffentlichkeitsarbeit
+ 43 1 514 06-3341
s.bunda@aerztekammer.at
www.aerztekammer.at

[ad_2]

Quelle

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at

(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender.