AK zu Pflegelehre: Schutz der Jugendlichen gesichert!

Ausbildung am und mit Patienten erst ab 17 Jahren möglich

Wien (OTS) Es ist unverantwortlich, junge Menschen ab 15 Jahren etwa mit demenziell veränderten, schwer und schwerst kranken Menschen arbeiten zu lassen. Diese Arbeit erfordert hohen psychischen und physischen Einsatz und ist Jugendlichen unter 17 Jahren nicht zumutbar. Das war immer die Position von AK und ÖGB. Bei der Ankündigung der Einführung einer Pflegelehre durch das Wirtschaftsministerium wurde dem Rechnung getragen: Erst ab 17 Jahren dürfen Jugendliche mit PatientInnen arbeiten. „Nach der gestrigen Verhandlungsrunde bleiben aber noch viele weitere Fragen ungelöst und fehlen die Antworten darauf“, sagt Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Gesundheitsberuferecht und Pflegepolitik in der AK Wien. Mit dem Entwerfen einer Ausbildungsverordnung wird es nicht getan sein, knüpfen doch eine Reihe an Fragen und Folgeprobleme daran:

+ Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege werden gesetzt, um junge Menschen für die Pflegeberufe zu interessieren?
+ Mit wie vielen Jugendlichen wird überhaupt gerechnet?
+ Wie wird die Durchlässigkeit zu anderen Berufen und Ausbildungssystemen sichergestellt?
+ Es gibt mit der Pflegelehre dann drei Wege für eine Pflegefachassistenz-Ausbildung – jeweils mit unterschiedlicher Dauer:
Die Lehre, beginnend mit der 10. Schulstufe, Dauer: drei Jahre; die Gesundheits- u Krankenpflegeschule, Beginn nach der 10. Schulstufe, Dauer: zwei Jahre; das BMS/BHS System, Einstieg nach der 8. Schulstufe, Dauer: fünf Jahre. Für Verwirrung scheint gesorgt.
+ Wer zahlt die Ausbildung?
+ Wie hoch ist die Lehrlingsentschädigung?
+ Wie können die personellen Ausbildungsressourcen in den Betrieben sichergestellt werden – trotz Personalnotstand?
+ Wie stellt man sicher, dass Jugendliche nicht überfordert werden? + Wie kann eine Qualitätssicherung, was die Ausbildung betrifft, gewährleistet werden?

Diese und noch viele andere Fragen müssen im Vorfeld jedenfalls geklärt sein, bevor der Startschuss zu diesem Experiment gegeben werden sollte. Die AK bleibt dabei: Attraktive Pflegeausbildung braucht berufliche Entwicklungschancen, Durchlässigkeit der Ausbildungen, Aussicht auf angemessene Bezahlung und Unterstützung zur und bei der Ausbildung. Diese Voraussetzungen braucht ein Beruf, damit er attraktiv ist und angenommen wird.

Die AK setzt sich für #Gerechtigkeit ein. Seit 100 Jahren. #fürimmer.

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