AK und ÖGB: Eigenständigkeit ist der beste Schutz vor Gewalt

AK Anderl und ÖGB Schumann fordern mehr Geld für Fraueneinrichtungen

Wien (OTS) Anlässlich der weltweiten Kampagne gegen Gewalt an Frauen und des Gewaltschutzgipfels der Frauenministerin fordern ÖGB und AK von der Bundesregierung mehr Schutz für Frauen und Mädchen vor Gewalt. ÖGB Frauenvorsitzende Korinna Schumann sagt: „Der beste Schutz vor Gewalt ist ein eigenständiges Einkommen für Frauen, damit sie nicht finanziell von ihrem Partner abhängig sind.“ Umso schlimmer ist es, wenn Frauen am Arbeitsplatz sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind. AK Präsidentin Renate Anderl: „56 Prozent aller Arbeitnehmerinnen waren schon einmal sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Wir fordern mehr Geld und Personal für Gleichbehandlungsanwaltschaft und Gleichbehandlungskommission.“

„Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen für Frauen und Mädchen werden seit Jahren bei Geld und Personal knappgehalten“, kritisiert die AK Präsidentin. Die AK fordert hier eine nachhaltige Finanzierung. Geld brauche es auch für gezielte Öffentlichkeitsarbeit: „Betroffene Frauen und Mädchen schämen sich oft und suchen die Schuld bei sich selbst. Aber kein Minirock, kein Flirt, einfach gar nichts rechtfertigt sexuelle Übergriffe.“ Sinnvoll wäre aus AK Sicht auch ein Verbot von sexistischer und rassistischer Werbung.

Anderl nimmt auch die Unternehmensspitzen in die Verantwortung:
„Arbeitgeber*innen haben eine zentrale Rolle in der Frage, welches Klima in einem Betrieb herrscht. Es braucht daher das klare Signal der Unternehmensleitung, dass sexuelle Belästigung nicht toleriert wird. Die Aufgabe der Führungskräfte ist es insgesamt für ein respektvolles Arbeitsklima zu sorgen.“

ÖGB Frauenvorsitzende Korinna Schumann verweist auf das verstärkte Risiko durch die coronabedingten Ausgangsbeschränkungen: „Nach wie vor ist jede 5. Frau in Österreich mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Der Lockdown ist zusätzlich eine massive Belastungsprobe für Familien und verstärkt häusliche Gewalt.“ Man dürfe Frauen jetzt nicht mit ihren Sorgen und Ängsten alleine lassen.

„Nur wer finanziell unabhängig ist, hat eine Chance, Gewalt und Aggression zu entkommen“, so die ÖGB-Vizepräsidentin. „Deswegen brauchen wir für Frauen mehr Vollzeitarbeitsplätze und höhere Einkommen – damit einhergehend natürlich auch einen Ausbau der Kinderbetreuungsangebote.“

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Corinna Bürgmann
Pressereferentin von ÖGB-Vizepräsidentin und
ÖGB-Frauenvorsitzenden Korinna Schumann
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