AK Klein: Geschlossene Schulen lösen Dominoeffekt aus

AK appelliert an EntscheidungsträgerInnen, Schulen offen zu halten

Wien (OTS) „Wenn das Maßnahmenpaket der Regierung Schulschließungen beinhaltet, zieht das schwerwiegende Folgen nicht nur für die Kinder und Eltern, sondern auch für die Arbeitswelt und damit die österreichische Wirtschaft nach sich“, befürchtet AK Direktor Christoph Klein. Der Wegfall der Betreuung könnte schätzungsweise eine halbe Million ArbeitnehmerInnen zwingen zu Hause zu bleiben und damit vielleicht sogar ihren Job aufs Spiel zu setzen.

760.000 Haushalte haben Kinder unter 15, man kann also von rund einer halben Million ArbeitnehmerInnen ausgehen, die akut Betreuung organisieren müssten. Denn selbst wenn Eltern im Homeoffice sind, bedeutet das nicht, dass Kinder automatisch betreut sind. „Aus dem ersten Lockdown wissen wir, dass sich Homeoffice und Homeschooling ausschließen“, ruft Klein die Erfahrungen aus dem März in Erinnerung. „Außerdem sind viele Eltern schon jetzt an der Belastungsgrenze, haben Urlaube aufgebraucht oder so-gar unbezahlte Urlaube genommen. Die Doppel- und Dreifachbelastung trifft vor allem Frauen – sie sind diejenigen, die sich in der Regel dann um die Kinder kümmern.“

Mit einer generellen Schulschließung würden also mit einem Schlag massiv Arbeitskräfte in den Betrieben fehlen. „Das setzt einen Dominoeffekt in Gang: In unserer vernetzten Wirtschaft blockiert eine halbe Million fehlender Arbeitskräfte natürlich auch das Funktionieren nicht unmittelbar betroffener Prozesse und Arbeitsplätze. Vor generellen Schließungen müssen alle gelinderen Mittel ausgeschöpft werden“, meint Klein.

Die wirtschaftlichen Folgen bestätigt eine Studie des WIFO: Dort wird explizit vor „hohen individuelle und gesellschaftliche Kosten“ gewarnt. Und auch die Sonderbefragung der AK Schulkostenstudie unterstreicht diese Befürchtung: 42% der befragten Eltern gaben an, dass sie die Kinderbetreuung bei erneuten Schulschließungen nicht sicherstellen können. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind ebenfalls enorm: Für 43% der befragten Eltern hat sich die eigene psychische Gesundheit seit Beginn der Coronakrise verschlechtert, bei den Kindern bemerkte rund ein Drittel der Eltern einen verschlechterten psychischen Zustand.

„Wenn der erste Stein fällt, lässt sich der Dominoeffekt nur schwer wieder stoppen“, be-fürchtet Klein. „Die AK appelliert daher nochmals an alle EntscheidungsträgerInnen, jetzt Sofortmaßnahmen setzen, um einen geregelten Schulbetrieb so lange wie möglich auf-recht zu erhalten.“

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