AK Frauen.Management.Report: Jetzt braucht es die Quote für den Vorstand!

Österreich beim Frauenanteil in den Führungsetagen fast Schlusslicht in Europa

Wien (OTS) „Dass die Quote wirkt, zeigt die Entwicklung in den Aufsichtsräten. In den quotenpflichtigen Unternehmen beträgt der Frauenanteil mittlerweile rund 32 Prozent“, sagt Christina Wieser, Betriebswirtin in der AK Wien und langjährige Autorin des AK Frauen.Management.Report. Dagegen sieht es in den Vorstandsetagen weiter traurig aus: Mit einem Anteil von knapp sieben Prozent ist Österreich damit in Europa vor Luxemburg an vorletzter Stelle. AK Präsidentin Renate Anderl fordert daher eine Quote für den Vorstand:
„Ab drei Personen muss eine davon weiblich sein!“

Lange wurde gekämpft, 2017 war es endlich soweit: In Österreich wurde eine verbindliche Quote von mindestens 30 Prozent Frauen in den Aufsichtsratsgremien großer und börsennotierter Unternehmen beschlossen. Seitdem hat sich der Anteil dort von 16,1 Prozent im Jahr 2017 auf aktuell 32,3 Prozent erhöht. „Was wir allerdings bemerken ist, dass die Dynamik abflacht. Denn zuletzt betrug die Steigerung nur noch einen knappen halben Prozentpunkt. Das deutet auf eine neue gläserne Decke bei 30 Prozent hin“, analysiert Studienautorin Wieser. Zudem zeigt der Report auch, dass in den nicht-quotenpflichtigen Unternehmen der Anteil weiter nur schwach zunimmt – und aktuell bei 18,3 Prozent liegt.

„Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass wir hier weiter ansetzen müssen. Denn jetzt wird nach dem Motto agiert: Wir haben unsere Schuldigkeit getan. Aber mehr schon auch nicht“, sagt AK Präsidentin Anderl. Sie fordert eine weitere Aufstockung der Quote für den Aufsichtsrat auf 40 Prozent und eine Ausweitung auf alle großen und börsennotierten Unternehmen. Anderl: „Derzeit gibt es Einschränkungen wie mindestens sechs KapitalvertreterInnen im Aufsichtsrat. Das muss sich ändern, es darf keine Ausnahmen mehr geben.“

Zudem fordert die AK Präsidentin nun auch die Einführung einer Quote für den Vorstand. Grund sind die europaweit sehr niedrigen Zahlen. Während der Durchschnitt bei knapp über 19 Prozent liegt, kommt Österreich laut Studienautorin Wieser gerade einmal auf knapp sieben Prozent und liegt damit vor Luxemburg an vorletzter Stelle. „Dabei geht es um den Vergleich von Unternehmen, die in den verschiedenen Leitindizes wie dem österreichischen ATX gelistet sind. Aber auch bei den 200 umsatzstärksten Betrieben ist der Anteil mit aktuell neun Prozent Frauen im Top-Management nicht gerade berauschend“, so Wieser.

„Es zeigt sich also einmal mehr, dass mit Freiwilligkeit nichts zu erreichen ist. Wir fordern daher eine Quote für den Vorstand in den börsennotieren Unternehmen. Ab drei Personen muss eine davon weiblich sein“, so AK Präsidentin Anderl. Und Studienautorin Wieser ergänzt:
„Davon betroffen wären 44 Unternehmen, elf davon haben bereits eine Frau im Vorstand. Es geht also um die Besetzung von 33 Spitzenpositionen. Allein das würde aber den Frauenanteil auf rund 22 Prozent steigern.“ „Und niemand kann mir erzählen, dass wir diese 33 Frauen nicht ganz rasch finden. Deutschland hat die Quote für den Vorstand bereits beschlossen, Österreich muss nachziehen. Jetzt!“, so Anderl abschließend.

SERVICE: Den kompletten Report finden Sie unter arbeiterkammer.at/frauenmanagementreport

Rückfragen & Kontakt:

Arbeiterkammer Wien
Michaela Lexa-Frank
Tel.: (+43) 50165-12141, mobil: (+43)664 8454166
michaela.lexa@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at



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