6. Urlaubswoche: Anderl fordert gerechtere Erreichbarkeit

Wien (OTS) Rund 230 ArbeitnehmerInnen haben sich im Juli per E-Mail im Rahmen der Aktion „6 Wochen Urlaub“ an die AK gewandt und wollten wissen, ob und ab wann ihnen eine 6. Urlaubswoche zustehen würde. Ähnlich viele taten dies telefonisch. Einen intensiven Dialog initiierte die AK Wien auch via Facebook mit den Mitgliedern. „Aus unserer Aktion können wir den Schluss ziehen, dass die Realität der modernen Arbeitswelt es den meisten ArbeitnehmerInnen nicht mehr ermöglicht, die 6. Urlaubswoche zu erreichen. Insolvenzen, häufige, oft unverschuldete Wechsel des Arbeitgebers, Saisonarbeitsverhältnisse und Kinderbetreuungszeiten sind die häufigsten Hindernisse“, so AK Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert darum eine Anpassung des Urlaubsgesetzes an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt.

Rechnen zahlte sich aus – für wenige
Die AK Wien hat im Juli im Rahmen des Beratungsschwerpunktes „6 Wochen Urlaub“ ihren Mitgliedern angeboten, sie bei der Berechnung des Anspruches auf die 6. Urlaubswoche zu unterstützen. Viele AK Mitglieder haben diesen Service genutzt. Bei einigen wenigen hat sich herausgestellt, dass bei Berücksichtigung der laut Urlaubsgesetz anzurechnenden Zeiten bereits ein Anspruch auf die 6. Urlaubswoche besteht, die ArbeitnehmerInnen darüber aber nicht Bescheid wussten.

Bei einem Arbeitnehmer etwa stellte sich heraus, dass er – nach Anrechnung von Schulzeiten, Studium und den Zeiten aus dem laufenden Arbeitsverhältnis – bereits im Oktober 2016 erstmals Anspruch auf die 6. Urlaubswoche gehabt hat.

Bei einer Arbeitnehmerin stellte sich heraus, dass sie trotz mehrerer Wechsel zwischen Mutter- und Tochterfirma mit Vertragsübernahmen bereits seit September 2017 Anspruch auf die 6. Urlaubswoche hat. Das ist in ihrem Fall deshalb möglich, weil die Wechsel zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften immer mit der Übernahme aller Rechten und Pflichten erfolgte und somit ein durchgehendes Arbeitsverhältnis vorliegt.

Beiden ArbeitnehmerInnen und anderen auch wurde geraten, bei ihren Arbeitgebern nachzufragen, ob die 6. Urlaubswoche anerkannt und auch gewährt wird. Falls nicht, werden die ExpertInnen der AK ihr Recht durchsetzen.

Stimmen aus der Community
Birgit H. ärgert sich über die schlechten Mitnahmeregelungen: Ich arbeite seit 34 Jahren, aber nie lange genug bei einem Dienstgeber. Ich finde das ungerecht. Denn Jüngere, die noch nicht so lange arbeiten, aber schon lange bei diesem Dienstgeber, haben eine 6.Woche frei.

Reinhard E. ist illusionslos: … Leider nicht firmenunabhängig. Hatte 21 Jahre in einer Firma gearbeitet, welche dann in Konkurs ging. Habe mir somit die 6te Urlaubswoche für mein zukünftiges Arbeitsleben auf den Bauch klatschen können… Bis ich wieder eine 6te Urlaubswoche bekomme, bin ich kurz vor der Pension.

Julia C. hätte eine Lösung: Ich finde, es sollte einfach generell eine 6. Urlaubswoche für Menschen ab 43 Jahren geben.

Andrea A. ist überrascht und froh: Habe ab heuer 6 Wochen Urlaub, bin aber „erst“ 17 Jahre in der gleichen Firma. Offensichtlich werden Vordienstzeiten angerechnet. Hatte nicht damit gerechnet, die Freude war groß.

25 Jahre in derselben Firma? Da gibt´s nicht mehr so viele Betriebe, die das Personal so lange behalten, weiß Klaus B.

Tanja hofft noch: Ich bin Mitte 40, musste leider mehrmals wechseln, durch Umzüge etc… kurz vor der Pension könnte sich noch was ausgehen🤣… arbeite jedoch seit 25 Jahren!!!!

Ich bin über 25 Jahre beim selben Dienstgeber und habe bereits 6 Wochen Urlaub…… Und gönne es jeder und jedem. Ich habe zwei Kinder und eine intakte große Familie. Schon oft hat mich jemand gebraucht und ich war da. Warum? Weil ich genug Freizeit hatte. Soll das den Bach runtergehen? Sicher nicht! zeigt sich Karl M. kämpferisch.

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