3. Internationaler Tag der Patientensicherheit am 17.09.2017

Reden rettet Leben: „Speak Up!“

Wien (OTS) - „Speak Up! Wenn Schweigen gefährlich ist“ – das ist das Thema des internationalen Tages der Patientensicherheit am 17.09.2017 und damit auch der dritten Aktionswoche Patientensicherheit, die dieses Jahr vom 17.-22.09.2017 stattfindet. Unter „Speak Up!“ versteht man, dass Fachpersonen und Patienten beim Erkennen von Sicherheitsproblemen Zweifel offen ansprechen. Nur einer von zehn Fachpersonen spricht beobachtete Fehler, Regelverletzungen oder inkompetentes Verhalten an. Gerade auch Patienten trauen sich oft nicht, etwas zu sagen. „Speak Up!“ wäre aber wichtig, denn nur wer sich einmischt, kann etwas verändern und rettet damit Leben.

Kommunikationsdefizite führen im Gesundheitswesen häufig zu Behandlungsfehlern und gefährden die Patientensicherheit. „Insbesondere die Hürden, sich bei Sicherheitsbedenken zu äußern, sind für Patienten, aber auch für Fachpersonen groß“, sagen Dr. Brigitte Ettl, Präsidentin der Österreichischen Plattform Patientensicherheit, Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des APS in Deutschland, und Professor Dr. Dieter Conen, Präsident der Stiftung für Patientensicherheit in der Schweiz. Zeitmangel erschwert die Kommunikation. Der Umgang mit ethischen Dilemmata, Emotionen und Ängsten tut das Übrige dazu. Da Ärzte über mehr Fachwissen als ihre Patienten verfügen, ist es zudem schwierig, eine Kommunikation auf Augenhöhe zu führen und bei vermuteten Sicherheitsproblemen, Zweifel anzusprechen. Patienten schweigen deshalb oft, obwohl sie direkt von Zwischenfällen betroffen sein können. Auch zwischen den Mitarbeitern in Gesundheitseinrichtungen sei der Austausch nicht immer gut: So spricht nur einer von zehn Fachpersonen beobachtete Fehler, Regelverletzungen oder inkompetentes Verhalten an. Hier ist auch die Hierarchie ein Stolperstein.

Wenn aber Patienten und Kollegen trotz Sicherheitsbedenken schweigen, kann das lebensgefährlich sein. „Ziel der diesjährigen Patientensicherheitsaktion ist es deshalb, das Speak Up! ins Zentrum zu stellen und Teammitglieder sowie Patienten dazu zu motivieren
und zu befähigen“, so die Organisatoren. Speak Up! fängt schon im Kleinen an: Bereits ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch kann das dazu notwendige Vertrauen und Selbstvertrauen fördern.“ Mit einer Nachfrage oder einer Reaktion bei Unklarheiten können Patienten Fehler und Zwischenfälle vermeiden, schließlich sind sie die einzigen Personen, die am gesamten Behandlungsprozess direkt beteiligt sind. Auch in Fachteams will „Speak Up!“ geübt sein. Es fällt leichter, wenn im Team ein gemeinsames Verständnis darüber besteht, wie und wann Sicherheitsbedenken angesprochen werden. „Speak Up! zwischen Arzt und Patienten sowie zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen schützt Patienten vor Gefahren,bewahrt Kollegen vor Fehlern und führt zu mehr Patientensicherheit“, betonen die Veranstalter.

Veranstalter der deutsch-österreichischen-schweizerischen Gemeinschaftsaktion sind das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) (D), die Österreichische Plattform Patientensicherheit (A) sowie die Stiftung für Patientensicherheit (CH).

Alle Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sind aufgerufen, sich an dem Aktionstag zu beteiligen. Sie sollen zeigen, was sie bereits tun, um die „Speak Up!“-Kultur im Gesundheitswesen zu verbessern. Geplant sind Aktionen wie
Tage der offenen Tür, Podiumsdiskussionen, Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen. „Wenn alle zusammenarbeiten, kann das Äußern von Sicherheitsbedenken und damit das Kommunikationsverständnis in Gesundheitseinrichtungen deutlich verbessert und damit ein wichtiger Beitrag für mehr Patientensicherheit geleistet werden“, betonen die Vorsitzenden der drei Partnerorganisationen.

Über die Plattform:
Die Österreichische Plattform Patientensicherheit ist ein unabhängiges, nationales Netzwerk. Diesem gehören die wesentlichen Einrichtungen und ExpertInnen des österreichischen Gesundheitswesens an, die sich mit PatientInnen- und MitarbeiterInnen-
Sicherheit beschäftigen. Im Zentrum der Arbeit steht die Förderung der PatientInnen- und MitarbeiterInnen-Sicherheit durch Forschung, Koordination von Projekten, Vernetzung und Information. www.plattformpatientensicherheit.at
www.twitter.com/pps_patienten

Ansprechpartner Deutschland und Schweiz:
Schweiz: Petra Seeburger, Stiftung für Patientensicherheit, Tel. 079 274 91 55, seeburger@patientensicherheit.ch
Deutschland: Conny Wiebe Franzen, Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS), wiebe@aps-ev.de

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Bosko Skoko
E-Mail: bosko.skoko@kommunikationsmacherei.at
Mobil: 0699/1 405 78 49



Quelle

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